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Eine von Bill Gates mitfinanziertes Unternehmen, die Fa. Terrapower, untersucht derzeit gemeinsam mit dem japanischen Konzern Toshiba den Bau von Mini-Atomkraftwerken.
Terrapower gehört zur Ideenschmiede Intellectual Ventures. An deren Spitze steht mit Nathan Myhrvold der ehemalige Technologiechef von Microsoft.
Terrapower beabsichtigt, einen Reaktor zur Serienreife bringen, der
gegenüber bisherigen Atomkraftwerken kompakter und sicherer ist. Die Technik basiert auf dem Wirkprinzip des sogenannten " Laufwellenreaktors" , der in Atom-U-Boote zum Einsatz kommt.
Der neue Reaktortyp soll jahrzehntelang mit einer Ladung Brennelemente auskommen und benötigt keine aufwendige Wartung.
Nach den Vorstellungen der Ingenieure von Intellectual Ventures benötigt der neue Reaktor nur geringe Mengen angereicherten Urans und kann ansonsten mit abgereichertem oder natürlich vorkommendem Uran betrieben werden. Während des Betriebs wandert die Kernspaltungszone langsam durch den Brennstoffkern und verwandelt das abgereicherte Uran in Plutonium-239, das dann aber in seinem Inneren sofort wieder zur Energiegewinnung genutzt wird.
Beim Wirkprinzip des Laufwellenreaktors ist es daher prinzipiell ausgeschlossen, Plutonium zur waffentechnischen Nutzung zu erbrüten.
Allein die USA besitzen über 700.000 Tonnen an abgereichertem Uran. Terrapower-Präsident John Gilleland schätzt, dass dieser Vorrat beim Einsatz in Laufwellenreaktoren einer Energiemenge im Gegenwert von 100 Billionen Dollar entspricht. Das Unternehmen hat berechnet, dass der gesamte globale Vorrat an abgereichertem Uran, würde man ihn in den neuartigen Reaktoren einsetzen, die Menschheit ein Jahrtausend lang mit Strom versorgen könnte - und zwar bei dem Pro-Kopf-Verbrauch in den USA, der bekanntlich enorm hoch ist.