Blickt man zurück auf die liberalen Bewegungen des 19. Jhrd. so fällt auf, dass diese kaum wirtschaftliche Zielsetzungen verfolgten. Vielmehr ging es den Liberalen des 19. Jhrd. darum die Macht der Kirche zu brechen und die Macht der Fürsten und Könige zu begrenzen. Kurz es ging um den Schutz des Individuums vor staatlicher Allmacht. Es ging um feste Grundrechte unabhängig vom gesellschaftlichen Stand. Gewaltenteilung, Rechtsstaat und ein starkes Parlament.
Wirtschaftliche Fragen dagegen trennten die Liberalen mehr, als das sie verbanden.
Fortschrittsliberale traten tendenziell eher für Freihandel und die einstmals mächtigen Nationalliberalen eher für Autarkie. Auch die Frage der Emanzipation der Arbeiter war nicht unumstritten.
Heute hat sich die Situation ins Gegenteil verkehrt. Mehr als Profit und Wirtschaftsinteressen verbinden die angeblich Liberalen nicht mehr.
Wenn wir also davon ausgehen, dass gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Liberalismus unabhängig voneinander existieren, ist dann gesellschaftlicher Liberalismus ohne Kapitalismus möglich?
Können liberale Gesellschafstwerte auch in anderen Wirtschaftssystemen existieren?
Gegenwart und Geschichte sind eindeutig, es scheint nicht möglich!
Aber wie seht ihr das?
Kann es eine liberale Gesellschaftswerte auch ausserhalb kapitalistischer Systeme geben?