Gestern lief bei Maischberger ja eine Diskussion zu dem Thema.
Während der Sendung vertrat die hier im Forum ja recht bekannte Schriftstellerin Gabriele Kuby die These, dass die Auflösung der Sexualmoral durch die 68'er und die "Humanisten, Schwulenorganisationen und Grünen" die Kirche "infiziert" worden sei mit diesen Lastern.

Diese These ist auch aus Sicht der Kath. Kirche nicht unproblematisch. Zwar hat man damit einen Großteil der Schuld auf andere abgewälzt, auf der anderen Seite stellt sich dann die Frage wieso eine Organisation, die sich als Bollwerk gegen Zeitgeist und Moralauflösung versteht, so anfällig für eben solche Dinge ist.

Ich weiß auch, dass viele hier im Forum den 68'ern zu gern soetwas anhängen würden. Aber wird man dem Phänomen damit gerecht?

Wo waren die Grünen, Schwulenorganisationen und Humanisten 1968? Ich kann mich nicht erinnern, das es damals schon soetwas gegeben hätte und oder wenn doch, dass solche Organisationen in den 68'er Jahren größeren Einfluss hatten.

Und wie können die 68'er an den zahlreichen Mißbrauchsfällen in den 50'er und frühen 60'er Jahren mitschuld haben? Ich halte diesen zwar nachvollziehbaren aber geschmacklosen Verteidigunsgreflex für verantwortungslos, realitätsfern menschenfeindlich und damit für sehr katholisch!

Wie seht ihr das? Trägt die "Sexuelle Revolution" Mitschuld oder handelt es sich hier um ein institutionelles Problem, dass in den Machthierachien der Christlichen Kirchen verwurzelt ist?

PS: Ich weiß, das Thema ist nicht neu. Aber ich denke dieser spezielle Aspekt wurde, soweit ich es überschaue, noch nicht diskutiert. Zumindest nicht mit so einer schnuckeligen Umfrage.

Edit:
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Frau Kuby