Üble Sache. Ich grübele gerade darüber nach, wieso Halberstadt nun plötzlich "nur" noch zu 82% zerstört gewesen sein soll. Mir waren auch dafür über 90% im Gedächtnis. Aber wie dem auch sei: Mit Ruhm haben sich die Alliierten bei all diesen Aktionen nicht bekleckert. Zu dieser Zeit konnten diese Städte ja nicht einmal mehr sporadisch verteidigt werden.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Die Angelsachsen scheinen übrigens eine Schwäche dafür zu haben am/um den 13. Februar arglose, schlafende Zivilisten aus der Luft zu massakrieren. 46 Jahre nach Dresden, am 13.02.1991 wurden in Amiriyah im Irak mindestens 400 (wahrscheinlich aber deutlich mehr), sich in einem Luftschutzbunker befindende, Zivilisten durch zwei lasergelenkte Präzisionsbomben ausradiert:
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Durch die Hitze der Bomben wurden die Opfer teilweise in die Wände des Bunkers eingebrannt:
"So wie des Deutschen Vogel, der Aar, hoch über allem Getier dieser Erde schwebt, so soll der Deutsche sich erhaben fühlen über alles Gevölk, das ihn umgibt, und das er unter sich in grenzenloser Tiefe erblickt."
Uii, da steht mir ja noch was bevor
Das stimmt nicht ganz, doch gehe ich Dir soweit entgegen, dass ich meine, dass bestimmten Opfern nicht gebuehrend gewuerdigt werden. Z.B. war ich entsetzt zu lernen, dass den hunderten Maedchen die den Freitod durch Ertrinken in Demmin russischer Behandlung vorzogen, dass den Maedchen/Frauen kein ordentliches, Denkmal mit allen ihren Namen gebaut wurde. Sicher, es gibt da so'n Stein mit was Aufgedrucktem auf einer winzigen Wiesenflaeche, doch das ist eher Hohn als Ehrung. Es ist mir tatsaechlich unverstaendlich dass sich keine Geschaeftsleute etc zu einer Spendenaktion aufgerappelt hatten und ein imposantes Denkmal in Commission gegeben hatten.
Ich habe viele Buecher ueber die sofortige deutsche Nachkriegszeit. Man kann solche , oft voellig unvorstellbare Lektuere nur stueckchenweise lesen, so ungeheuerlich und gaensehauterregend sind sie. Um nur mal vier Buecher die ich gelesen habe , und noch immer ab und zu reinschnupper , zu nennen 'Kind versprich mir dass du dich erschiesst' by Florian Huber; 'Als die Soldaten kamen' by Miriam Huber; 'Freiwild' by Ingeborg Jacobs; '1945 Zwischen Krieg und Frieden' by Birgit Langkabel und Frank Wilhelm; 'A Woman in Berlin' by Anonymus, Foprword by Magnus Enzensbewrger oder 'Voices From The Third Reich' by Johannes Steinhoff, Peter Pechel und Dennis Showalter; Preface by Helmut Schmidt. Da gibt's Z.B. Kapitelueberschriften wie 'Was nach dem Krieg passierte muessen Sie vergessen'; oder "Nein , wir nehmen uns nicht das Leben, wir wollen leben!" ; "Versuch eines Perspektivwechsels" ; "Moderate Empoerung"; Schwanger, krank, verfemt - der Umgang mit den Opfern" ; "Der Mythos der weiblichen Unverletzlichkeit"; "Die Geister von Demmin"; "Hoellenmaschine" ; "Der Tod im Westen" ; "Die Wachsfiguren von Leipzig" .
Wie die Russkies dachten und handelten kann man gut in zwei Buechern lernen: 'THE TERROR MACHINE ;The Inside Story of the Soviet Administration in Germany' by Gregory Klemov und auch 'THE RUSSIANS IN GERMANY, A HISTORY OF THE SOVIET ZONE OF OCCUPATION , 1945 -1949. In diesem Buch z.B. die Kapitel 'Soviet Soldiers, German Women, and the Problem of Rape; und z.B. 'Building the East German Police State' ; etc etc.
Was bei alldem bemerkenswert ist: die meisten Buecher dieses Genre ueber die damaligen schrecklichen Geschehen wurden ~60 Jahre danach herausgegeben. Das allein ist eine starke Aussage ueber die mentale Verfassung des deutschen Publikums. Was mich auch wie'n Hammer vor die Stirn getroffen hatte, war, das die deutschen Maenner so gut wie garnicht nach ihrer Heimkehr zu ihren Frauen standen, nicht an deren Schicksale interessiert gewesen waren, ja die Frauen wurden von ihren Maennern sogar verachtet und z.T. weggestossen. Jetzt wird es langsam deutlich ,warum es keine Denkmaeler fuer die Frauen gibt.
Und noch etwas. Jeder von uns weiss, dass 'Oppa oder Vadder wollten nie vom Krieg sprechen'. Wir koennen uns sehr gut ausmalen wieso. Doch ein interessantes, bisher unbekanntes Phaenomenon macht sich langsam bemerkbar: nach und nach werden die 'Oppas' und 'Vadder' doch gespraechig, peu a peu erzehlen sie doch von ihren Erlebnissen oder sagen "Wenn sie wuessten was ich damals getan hatte, sie wuerden mich hassen".
So, man kann nicht sagen , dass Deutsche ihre Geschichte 'bewaeltigt' haetten. Es ist so , wie es ist, wenn man in drei Wochen zum Zahnarzt muss:man schiebt den Gedanken einfach von sich weg. Und so ist es es auch mit der verruchten Kriegs- und Nachkriegszeit: man schiebt das ganze Thema - mit dem man ja sowieso nix am Hute hat - von sich. Muss man das auch unbedingt wissen? Ich denke 'nein'. Nur , es gibt soviel bona fide Lektuere ueber diese Themen , dass man eigentlich weder Zeit noch Lust dazu hat wenn man noch unter 60 Jahre alt ist.
Bei all dem was man, oder in diesem Fall ich selbst, so gelesen hat, stellt sich automatisch die Frage 'Wie haette ich damals gehandelt?' "wie haette ich mich verhalten? A very very scary , unsettling thought!!
Wenn man sich sagt "Ach, ich bin nix Besonderes, im Grunde genauso wie Andere auch, dann fuehrt das doch zum logischen Rueckschluss dass die Moeglichkeit und ein gewisser Grad der Wahrscheinlichkeit besteht, dass man auch einer von denen gewesen waere die da sagen:"Lass mich in Ruhe, ich will nicht davon reden."
Aber reden muss man. Irgendwann. Man kommt nicht drumrum. Und wenn's fuer die nachwelt ist....
Militärische Zwecke hatte das jedenfalls nicht mehr. Die Theorien von Douhet waren krachend an der Realität gescheitert und selbst wenn sie in den letzten Kriegstagen doch noch zugetroffen hätten, hätte es wohl keinen Unterschied mehr gemacht. Daher gehe ich auch davon aus: Sie hatten die Flugzeuge, den Sprit, die Bomben, die Besatzungen... also setzten sie sie auch ein.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Das hier kaum oder wenig aufgearbeitet wird, da stimme ich mal ausnahmsweise dir zu.
Trauma ist gegenwärtig, in vielen älteren 80 plus.
Sieht man daran, wie einfach die Regierungen diese manipulieren konnten, was die Covid Impfung anging.
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In der Schuld steht der deutsche Staat/Regierung der ihnen einen Schuldkomplex einredet.
Sündenbocksyndrom und der Rest der Welt macht begeistert mit.
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Der deutsche Staat/Regierung bist aber Du, 'Bolle' und alle anderen deutschen Staatsangeheoerigen. Deutsche, und nur Deutsche , von Deutschen gewaehlte Deutsche, sitzen in Parlament, Landraeten, Stadtraeten usw. Ich finde es deshalb unlogisch sich selber von seinem Staat zu separieren , diesen als 'Frendkoerpewr' zu betrachten, Du bist ein Teil des Ganzen.
Viele Menschen nach dem Krieg sagten zu den zerbombten Städten, man hätte doch besser bestimmte Menschen in den Dächern der Häuser einquartieren sollen.
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
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