Zitat von
houndstooth
Mit der Geschichte der RAF habe ich mich ziemlich intensiv befasst.
Du irrst Dich: die anglo-amer. Meinungsunterschiede bzgl was die wichtigsten Bombenziele zur Lahmlegung der Wehrmacht darstellt, betraf Raffinerien, die deutsche Oelindustrie. Harris war ganz dagegen gewesen , weil er solche Ziele als wirkungslos empfand, benannte er sie als 'panacea targets'. Harris glaubte fest an das 'dispersion principle' der Bevoelkerung.... durch 'dehousing', also Verstreuung, Panik, Verstopfung der Wege. Sein Boss Portal draengte Harris zum Umdenken und im letzten Jahr griff die RA- Bomber Command dann auch viel mehr Oelraffinerien und Fabriken an.
Die USSAF erkannte bis 1943/1944 ~ noch garnichts: nach Beginn ihres Kriegseintritts waren sie in jeder Beziehung unter der 'tutelage' der Briten, das Blatt wendete sich aber recht schnell mit der massenhaften amer. Flugzeug- und Schiffproduktion. Zu der Zeit flogen immer oefter 4,000 - 6,000 Bomber ueber DEU. (1,000 Bomber ueber Koeln etc) 2/3tel der gesamten Bombenabwuerfe - ~ 3 meg. t - fielen im letzten Kriegsjahr ueber DEU.
Die anglo -amerk. Casablanca Conference anfangs 1943 diente unter anderem auch zur Klaerung wie der kombinierte Luftkrieg synchronisiert werden koennte. Roosevelt und Marshall waren sehr dafuer dass die RAF mit ihrer Bombenstrategie ueber Staedte weitermacht, doch sie hatte zwei Nachteile: 1. die RAF konnte nur in der Nacht fliegen, 2. bei Mondschein (um sich an Fluessen etc zu orientieren) 3.wenn die Wolkendecke offen war.
USAAF hingegen konzentrierte sich auf Tagesfluege und zog, im allgemeinen, doch nicht unbedingt, strikt militaerische Ziele vor: 'pointblanc targets' , wie Fabriken, Oelraffinerien, Hydrierwerke, Rangierbahnhoefe, Fahrzeuge etc
Stimmt , Schweinfurt war fuer die USAAF ein Desaster , aber nicht wegen der von Dir genannten Gruende.
Stimmt. Dann kam aber noch einer danach.
Ich selber habe auch einige Luftaufnahmen die an dem Tag ueber Dresden und dem Rangierbahnhof gemacht wurden. Es stimmt, es gab viele Rauchfahnen, doch der Wind trieb sie alle in eine Richtung ab.
Dem Argument - die Ziele der Amis wären eben mit einem rauchverhangenen Himmel über Dresden die Industrie und die Infrastruktur gewesen, - bin ich noch nie begegnet. Doch ich stimme Dir diesbezueglich bei.
Das mit dem dichten Rauchqualm ueber Dresden hat sich eigentlich immer nur auf die Behauptungen, Tiefflieger haetten in der verqualmten Nacht und am drauffolgenden Tag an dem Dresden noch immer brannte und Qualmwolken produzierte, bei den Elbwiesen wie wild auf Zivilisten , i.e den dort stationierten Ostfluechtlingen mit ihren Pferden und Panjewagen und Handwagen geschossen. Doch auf den Unsinn braucht man garnicht weiter einzugehen,