Für alle, denen Zahlen mehr als Worte sagen, möchte ich das Konzept "Förderung der Kaufkraftschöpfung" (siehe andere Postings von mir) anhand eines kleinen Beispiels erläutern.
Jedes Konzept gegen Massenarbeitslosigkeit muss nämlich auch eine Wachstumsförderung beinhalten (wenn man davon ausgeht, dass die Gesellschaft in nächster Zukunft nicht bereit ist, den Lebensstandard gleich zubehalten und die Arbeitszeit global zu verkürzen und auf diese Weise die bestehende Arbeitsnachfrage auf die Bürger aufzuteilen, statt neue Arbeit zuschaffen)
Wenn aber Arbeitsplätze nicht einfach jemandem anderen weggenommen werden, sondern tatsächlich neu entstehen, muss auch mehr geleistet werden. Wenn mehr geleistet wird, so stellt dies ein REALWACHSTUM dar.
Anhand des folgenen Beispiels läßt sich dieser Wachstumseffekt schlüssig nachvollziehen. Das Beispiel ist von mir und auf Deutschland umgemünzt, ist aber angelehnt an ein Beispiel für Österreich aus der "Polarisierungsfalle" von Elmar Cùs.
Beispiel:
Wir haben einen Friseurladen (als GmbH geführt) mit 5 Angestellten. Die Körperschaftssteuer beträgt derzeit 25%.
Er macht einen Jahresgewinn von 20.000,-Euro, es bleiben also 15.000,- übrig.
Nun merkt der Besitzer, dass es immer wieder vorkommt, dass Laufkundschaft (vorallem Männer) nicht bereit sind längere Wartezeiten in Kauf zu nehmen, auf einen Haarschnitt verzichten ;( und weiter ihrer Wege gehen.
Er beobachtet dies eine Zeit, macht sich Notizen und rechnet sich folgendes aus:
Mit einem zusätzlichen Mitarbeiter könnte er geschätzte 24.000,- zusätzlich einnehmen :] , indem er diese Laufkundschaft bedienen könnte.
Nun würde die zusätzliche Kraft allerdings Lohnkosten von 25.000,- verursachen, wodurch sein Gewinn sich um 1.000,-Euro verringern würde.
Beim derzeitigen Steuersystem ist es nur logisch, wenn er die ganze Sache wieder vergisst.:flop:
Nun stellen wir uns aber folgendes vor:
Die Körperschaftssteuer beträgt nun 50%, dafür aber erhält jeder Unternehmer 1.000,- Euro Steuernachlass pro Mitarbeiter. In unserem Fall würde sich bei den gewählten Ziffern für den Friseur zunächst nichts ändern. Seine Basissteuer würde zwar verdoppelt, von 5.000,- auf 10.000,- Euro X( , dafür bekäme er aber für die 5 Mitarbeiter 5.000,- Nachlass :] und ihm blieben wieder 15.000,- von den 20.000,- übrig.
Wenn er sich nun aber wieder der Laufkundschaft widmet ergibt sich nun folgende Rechnung:
Sein Gewinn vor Steuern würde mit einem neuen Mitarbeiter auf 19.000,- sinken. Seine Basissteuer würde nun 9.500,- Euro betragen, bei nunmehr 6 Mitarbeitern würde er aber einen Steuernachlass von 6.000,- Euro erhalten.
Vom zwar nur mehr 19.000,- betragenden Vorsteuergewinn würden also nur mehr (9.500,- minus 6.000,-) 3.500,- Euro abgezogen, wodurch der GEWINN nach Steuern (also der Gewinn, der ihn tatsächlich interessiert) von 15.000,- auf 15.500,- STEIGEN würde.
In diesem Fall ist es völlig klar, dass sich ein neuer Mitarbeiter lohnt, und er wird auch einen einstellen.
Der Staat verliert zwar zunächst scheinbar 1.500,- (3.500,- statt 5.000,- Unternehmenssteuern), erhält aus 25.000,- Lohnkosten aber zusätzliche Lohnsteuern und Sozialabgaben von (ungefähr) 8.000,- Euro :] :] :] :] . Zusätzlich spart :] er sich noch Arbeitslosengeld (... aber das ist heutzutage in Deutschland ja eigentlich schon kaum mehr der Rede wert, oder?)
Sobald das System zu laufen beginnt, wird also auch der Staatshaushalt entlastet, wodurch in weiterer Folge die Abgabenquote allgemein gesenkt werden kann und sämtliche Wirtschaftszweige eine Entlastung erfahren und wieder zu wachsen beginnen können. Von der steigenden Kaufkraft und daher steigendem Absatz ganz zu schweigen.
Alles geblappt?
Blapp, Blapp