Das hängt immer davon ab, wofür man sich gerade interessiert.
Meine Empfehlung wären die Essais von Michel de Montaigne (der Mann auf meinem Avatarbild), wenigstens das Vorwort.
Schon beim Lesen der ersten Zeilen merkt man, wie frisch, unverbraucht und direkt uns die Texte entegenkommen, die 1588 veröffentlicht wurden. Bei weitem lebendiger und mit mehr Bereitschaft, gegen Konventionen zu verstoßen, als alles, was uns heute als politisch-korrekter Demokratenbrei aufgetischt wird.
Montaigne ist vielleicht das schlagendste Beispiel dafür, wie unendlich blöd, enthirnt und kulturlos die Systemlakaien sind, denen in Diskussionen, die auf Historisches Bezug nehmen nicht mehr einfällt als zu sagen, *daß wir nicht mehr im 19., 18. oder 17. Jahrhundert leben und die Welt sich weitergedreht habe*.
Den Psychrembel!
Zum Ekeln und Staunen. :eek:
Den Koran. Lesen und staunen.
Gruß
Rechtschreibfehler dürft ihr suchen, ihr findet eh nie alle.
Die humanistisch-geprägten Schulen werden meines Wissens immer mehr abgebaut, dafür wird über "Bildung" um so lauter gegackert.
Studieren kann man in unserer Zeit des freien Geistes, in der der Christianismus nichts mehr zu sagen hat, natürlich nahezu alles. Solltest du Interesse an der Sprache haben, so wirst du sehr schnell feststellen, daß extrem viele Vokabeln der eur. Sprachen direkt dieser eur. Muttersprache entlehnt sind.
Du könntest dir sicher nicht vorstellen, daß das Wort "Tochter" auch im griechischen existiert, nur etwas anders ausgesprochen wird, oder?
Mach den ersten Schritt, der zweite ist leichter, diese Sprache hat alles beeinflusst, die Theologie ist in Hellas entstanden, die Wissenschaft nach modernem Verständnis, der Humanismus, der Anthropozentrismus.
Gib den christianischen Theokraten und deren Weltuntergangsstimmungsmache keine Chance, lerne griechisch.
Nachbar1362
Geändert von Nachbar (14.02.2011 um 17:34 Uhr)
Fernau hat sich über solche Umfragen einmal wunderbar lustig gemacht. Zitiere sinngemäß:
Auf die Frage, welche Bücher man auf eine einsame Insel mitnehmen solle, antworten fast alle Befragten "die Bibel, die Ilias" - und dann kommt irgendein abstruses Werk, das Individualismus und Bildung vortäuschen soll. Ich sagen ihnen, welche drei Bücher die Menschen auf eine Insel mitnehmen würden: Ein Motorboot, ein Radio und eine Stange Zigaretten.
Daher sollte man gelesen haben:
Fernau, vor allem "Deutschland über alles" und "Disteln für Hagen". Keine große Literatur, aber ein schnell gelesenes Gegengift zum BRD-Geschichtsunterricht.
Heute würde er definitiv nicht mehr gedruckt, denn er wagt einmal einen Vergleich zwischen Hitler und Napoleon und das verharmlost ja schließlich blablablabla.
Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!
(Wotan, Die Walküre)
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