Dieser Thread soll dazu dienen, das (von mir wegen des politischen Systems insgeheim bewunderte) derzeit so in den Schlagzeilen befindliche Land "da unten" namens Schweiz mitsamt seinen "eigensinnigen" Einwohnern von einer anderen Seite zu beleuchten.
Fokus hier: Die Deutschen, eine Bedrohung sondergleichen!
Wie werde ich Schweizer?
In der Schweiz wird heute über den Bau von Minaretten abgestimmt. Aber viele Eidgenossen empfinden nicht die Muslime, sondern eher die deutschen Einwanderer als Bedrohung. Um ihr Ansehen ist es nicht gut bestellt. Integrationskurse sollen das Verhältnis verbessern
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Auszüge:
Nur langsam kommen die Deutschen in den Raum. Man hört sie kaum. Als ob sie den Beweis antreten wollen, gleich hier und heute, dass es auch anders geht. Dass man sich nicht fürchten muss vor ihnen. Sie wissen ja, dass es um ihren Ruf nicht zum Besten steht. Laut seien sie, mit wenig Charme ausgestattet, im persönlichen Umgang eher hölzern und wenig rücksichtsvoll.
Die erste Frage: "Wer versteht schon etwas Schweizerdeutsch?" Alle stehen sehr schnell auf. "Wer findet Schweizerdeutsch lustig?" Einer steht auf. Er schaut sich kurz um und wünscht sich augenscheinlich, sitzen geblieben zu sein. "Wer findet es einfach, Schweizer kennenzulernen?" Acht stehen auf. "Wer findet es schwierig?" Da erheben sich dreißig.
Das Schweizervolk ist eingeschüchtert vom breiten Strom der Deutschen, der seine volle Kraft entfaltete, als am 1. Juni 2007 das Freizügigkeitsabkommen zwischen der Schweiz und den Staaten der EU wirksam wurde. Zwar beherrscht derzeit die Diskussion um den Bau neuer Minarette die Schlagzeilen. Ob der Bau weiterer Gebetshäuser verboten werden soll oder nicht. Aber die größere Bedrohung als in neuen Minaretten sehen die Eidgenossen eher in der Zuwanderung aus dem nördlichen und zuweilen übermächtig erscheinenden Nachbarstaat.
Für dessen Bewohner seit Jahren wie ein Magnet wirkt, dass in der Schweiz so vieles zusammenkommt, was Lebensqualität verspricht. Hohe Berge und Gehälter, letztere doppelt bis dreifach so hoch wie in Deutschland, Seen, Vollbeschäftigung und pünktliche Züge. Manche sagen gar, es sei hier für einen Deutschen dasselbe wie für einen Italiener, der nach Deutschland kommt. Alles funktioniert. Fast 250 000 sind es schon. Damit stehen die Deutschen bereits an zweiter Stelle hinter den Italienern. Ein Viertel aller Ärzte in den Spitälern, den Krankenhäusern, sind Deutsche. An den Hochschulen stellen die deutschen Professoren mit Abstand die größte ausländische Gruppe dar. Und selbst auf dem Bau sind die Deutschen zahlreich vertreten, vor allem aus dem Osten. Was das Ansehen betrifft allerdings an letzter. Hinter den Italienern und den Albanern. "Wie viele Deutsche erträgt die Schweiz", fragte vor Kurzem besorgt die Boulevardzeitung "Blick".
Viele Deutsche kämen viel zu schnell auf den Punkt. Auch in Besprechungen. Das löse hierzulande Verwirrung aus. Und oft auch Verstimmung. "Tröpfchenweise." Das sei die richtige Dosierung von eigenen Ansichten.
Aber wichtig sei nicht nur, was man wann sagt. Sondern auch wie man es sagt. Dabei steht der Imperativ, wie er nicht selten in Deutschland benutzt würde, auf dem Index. "Verbinden Sie mich, bitte!" Das gehe in der Schweiz nicht. Und "ich bekomme eine Bier" sei im Lokal ein Garant für schiefe Blicke. Erfolgversprechender hingegen: "Wäre es bitte möglich, noch ein Bier zu bekommen vielleicht?"
Zur Frage, wie man etwas sagt, gehört dann natürlich auch das Schweizerdeutsche an sich. Und da gerät der Deutsche in einen fast unausweichlichen Konflikt. Denn hält er am Hochdeutschen fest, gerät er in Verdacht, sich zu gut dafür zu sein, Schweizerdeutsch zu sprechen. Gleichzeitig aber, sagt Christiana Baldauf, "finden es die meisten Schweizer nicht so toll, wenn Deutsche Schwyzerdütsch reden." Dann nämlich denkt man oft, dass er sich darüber lächerlich machen möchte.
Sie nennt einen Vergleich. China habe 1,3 Milliarden Einwohner, 16-mal mehr als Deutschland. Die Bundesrepublik wiederum genau 16-mal mehr als die deutschsprachige Schweiz. "Wenn sich also ein Deutscher in die Lage eines angesichts dieser Übermacht eingeschüchterten Deutschschweizers versetzen möchte, der soll sich einmal vorstellen, dass sein Land im Osten nicht an Tschechien grenzt, sondern an China."
Die neue Serie: Wie viele Deutsche verträgt die Schweiz?
ZÜRICH – Hochdeutsch sprechen, damit Sie in Zürich ein Bier bestellen können? Auf den Strassen meist nur schwarz-rot-goldene Fahnen nach einem Fussball-Match? Wenn Sie davon die Schnauze voll haben, sind Sie hier am richtigen Ort.
Genau unter diesem Motto beleuchtet eine BLICK-Serie eines der brennendsten Schweizer Themen dieser Tage: die Invasion aus dem grossen Kanton im Norden – billige Arbeitskräfte, arrogante Sprüche, unangenehmes Selbstbewusstsein?
«Wir erleben die Invasion der Deutschen in die Schweiz. Die Schweizer sind verunsichert, haben Angst vor einer feindlichen Übernahme.»
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Machen Deutsche aus der Schweiz ein 2. Mallorca?
So lästern die Schweizer
«Ich verstehe die Angst vieler Schweizer um ihren Job, weil Deutsche viel billiger arbeiten. Allein im Pflegebereich gibt es ja teilweise nur noch Deutsche. Privat sind die Deutschen eigentlich schon sympathisch – solange man mit ihnen alleine ist. Wie ich es erlebe, werden sie zum Teil unangenehm, sobald sie in der Gruppe auftauchen. Ich selber habe natürlich auch schon über Deutsche gelästert. Sie sollten einfach etwas lockerer werden und etwas mehr eine südländische Einstellung zum Leben haben. Dies gilt allerdings auch für uns Schweizer!»
«In meinem beruflichen Umfeld gibt es immer mehr Deutsche. Ich kann mich kaum noch mit jemandem auf Schweizerdeutsch unterhalten. Und wenn ich mich dann weigere, Hochdeutsch zu sprechen, heisst es gleich, wir Schweizer seien Rassisten. Einem meiner Kollegen sagte man beim Bewerbungsgespräch in einem Temporärbüro, ein Deutscher würde den Job für 20 Franken pro Stunde machen. Mein Kollege müsse diesen Lohn akzeptieren, wenn er den Job wolle. Die Deutschen kommen also als Billigarbeitskräfte in die Schweiz und ruinieren unseren Arbeitsmarkt.»