Sorge um den Jagatee

[carpe diem]

Sorge um den Jagatee




Wie sich herumgesprochen hat, boykottiert das Wetter mit seinen leichtfertigen Plusgraden diverse Ski-Openings, so mancher Lift bleibt closed. Wieso macht das Wetter das? Die Antwort weiß ganz allein der Wind, dessen Aufgabe es wäre, polare Kaltfronten zu den Alpen zu schaufeln.

Vielleicht kann der eine oder andere Sportler die Wartezeit nützen, um seinen Wortschatz auf den aktuellen Stand zu bringen. Ein uriges „Da obi lass i’s jetzt tuschen!“ könnte nämlich ebenso hinterwäldlerisch wirken wie das antike Wortspiel vom Twisten auf den Pisten.

Heute fühlt man sich, wie etwa einer Werbung aus Vorarlberg zu entnehmen ist, erst so richtig free on Ski, wenn man über den Powder-Run riden kann, dass es nur so staubt. Freerider finden neben den Pisten tolle Backcountry-Gebiete. Die sind jedoch nichts für bloody Anfänger, denn die kommen von dort womöglich back mit einem Beckenbreak.

Schon länger berühmt ist der Krippenstein für seine weiten Powderhänge und roughen Felskanten. Hoffentlich sind die Kanten auch in diesem Jahr rough enough für den ganz besonderen nature thrill.

Angesichts der Neigung zum sprachlichen Thrill drängt sich die Frage auf, wie lange sich das Wort Jagatee noch halten kann. Dieser Verlust wäre besonders schmerzhaft, denn unsere Politiker haben in Brüssel darum gekämpft wie die Löwen. Nur wir Österreicher dürfen den Jagatee so nennen, die Deutschen müssen Hüttentee dazu sagen.

Fällt der Jagatee, wird wohl des Headshakens kein Ende sein.

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[Freikorps]

Sorge um den Jagatee




Wie sich herumgesprochen hat, boykottiert das Wetter mit seinen leichtfertigen Plusgraden diverse Ski-Openings, so mancher Lift bleibt closed. Wieso macht das Wetter das? Die Antwort weiß ganz allein der Wind, dessen Aufgabe es wäre, polare Kaltfronten zu den Alpen zu schaufeln.

Vielleicht kann der eine oder andere Sportler die Wartezeit nützen, um seinen Wortschatz auf den aktuellen Stand zu bringen. Ein uriges „Da obi lass i’s jetzt tuschen!“ könnte nämlich ebenso hinterwäldlerisch wirken wie das antike Wortspiel vom Twisten auf den Pisten.

Heute fühlt man sich, wie etwa einer Werbung aus Vorarlberg zu entnehmen ist, erst so richtig free on Ski, wenn man über den Powder-Run riden kann, dass es nur so staubt. Freerider finden neben den Pisten tolle Backcountry-Gebiete. Die sind jedoch nichts für bloody Anfänger, denn die kommen von dort womöglich back mit einem Beckenbreak.

Schon länger berühmt ist der Krippenstein für seine weiten Powderhänge und roughen Felskanten. Hoffentlich sind die Kanten auch in diesem Jahr rough enough für den ganz besonderen nature thrill.

Angesichts der Neigung zum sprachlichen Thrill drängt sich die Frage auf, wie lange sich das Wort Jagatee noch halten kann. Dieser Verlust wäre besonders schmerzhaft, denn unsere Politiker haben in Brüssel darum gekämpft wie die Löwen. Nur wir Österreicher dürfen den Jagatee so nennen, die Deutschen müssen Hüttentee dazu sagen.

Fällt der Jagatee, wird wohl des Headshakens kein Ende sein.

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Was ist mit Strohrum und Almdudler? Die sind dann ja wohl auch betroffen. Ich finde diese zunehmenden Anglizismen in unserer Sprache schrecklich. Am schlimmsten sind ja die Wortungeheuer die sich die Marketingleute ausdenken und die Jugend springt auf den Zug auf.
Aber bei euch in Österreich ist das ja auch nicht unbedingt neu, beim Fußball z.b. spielt ihr ja auch schon ewig in der "Division" und die Ecke ist häufig eine "Corner". Die Zeit im Bild bringt wie die Privatsender den "Newsflash" und der Spielfilm kommt natürlich zur Primetime. Die besten "Songs" kommen in die "Charts" und für unsere Haare nehmen wir natürlich "Conditioner". Auch unsere "Wellness" wird uns immer wichtiger. In der Freizeit tragen wir gerne "Sneakers" und im Sommer Shorts, das ist halt unser "Style" . Zum Essen nehmen wir auch gerne mal einen "Snack" im Fast Food Lokal und in der Freizeit gehen wir zum "Nordic Walking" oder gucken "Champions Leage".

[hit]

Was ist mit Strohrum und Almdudler? Die sind dann ja wohl auch betroffen. Ich finde diese zunehmenden Anglizismen in unserer Sprache schrecklich. Am schlimmsten sind ja die Wortungeheuer die sich die Marketingleute ausdenken und die Jugend springt auf den Zug auf.
Aber bei euch in Österreich ist das ja auch nicht unbedingt neu, beim Fußball z.b. spielt ihr ja auch schon ewig in der "Division" und die Ecke ist häufig eine "Corner". Die Zeit im Bild bringt wie die Privatsender den "Newsflash" und der Spielfilm kommt natürlich zur Primetime. Die besten "Songs" kommen in die "Charts" und für unsere Haare nehmen wir natürlich "Conditioner". Auch unsere "Wellness" wird uns immer wichtiger. In der Freizeit tragen wir gerne "Sneakers" und im Sommer Shorts, das ist halt unser "Style" . Zum Essen nehmen wir auch gerne mal einen "Snack" im Fast Food Lokal und in der Freizeit gehen wir zum "Nordic Walking" oder gucken "Champions Leage".

Für den Strohrum macht der Heini Messner das ganze Jahr Propaganda entlang den Straßen und ....- gehört sich ja auch für einen Alljahres-Sportler.:]

Mich kotzt diese gestochene Englischtuerei auch an.
Da sollte einmal ein facility manager einen großendustbin zur Aufstellung bringen

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Hier ein link zum Schmunzeln (?) über unser Elend mit der Sprache

[nachgefragt]

Auch die Kolumnen von Robert Sedlaczek ("Das österreichische Deutsch") in der Wiener Zeitung behandeln gelegentlich dieses "Denglisch" und sind jeden Mittwoch neu in der Online-Ausgabe...