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Thema: Mythos und Realität der Marshallplans

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  1. #31
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    Standard Mythos und Realität der Marshallplans

    Werte Foristen,

    anläßlich einer Diskussion in einem anderen Strang habe ich beschlossen, diese interessante Frage auszulagern und extra zu besprechen.

    Es geht hier um nichts Geringeres als den "legendären Marshallplan".

    Für die Einen ist er die Grundlage des Wirtschaftswunders und Grund ewiger Dankbarkeit und für die Anderen ein völlig überhöhter Mythos ohne reale Substanz.

    ich bitte um eine gesittete Diskussion. Persönliche Feindschaften und Beschimpfungen sind erlaubt und ausdrücklich gewünscht, müssen sich dann aber auf hohem Niveau bewegen. Wer dazu nicht fähig ist, sollte es tunlichst unterlassen hier unsachlich zu werden.


    Fakten:
    Zeitraum: 1948-1952 (4 Jahre)
    Volumen Gesamt: 13,1 Milliarden US-Dollar (75 Milliarden Euro in 2007)
    Jahresschnitt: 3,275 Milliarden US-Dollar (18,75 Milliarden Euro in 2007)

    Gesamt Deutschland:
    Anteil: ca 10%
    Westdeutschland: 1,4 Milliarden US-Dollar (5,73 Milliarden Euro in 2007)
    Jahresschnitt: 350 Millionen US-Dollar (1,43 Milliarden Euro in 2007)

    Weiteres:
    Hilfeart: rückzahlbarer Kredit (nur für Deutschland, Rest bekamm es geschenkt)
    Rückzahlung: in Summe von 1953-1962 mit Zins ca. 13 Milliarden D-Mark (das Doppelte der verliehenen Summe) Zinssatz demzufolge >5%
    Verhältnis zum europäischen BIP: <=3%
    Gesamtanteil am eurpäischen BIP-Wachstum nach Barry Eichengreen: 0,5% p.a

    Meinung:
    Diese Zahlen verdeutlichen sehr gut, dass der Marshallplan ein WITZ für Deutschland war und in seinen realen Auswirkungen der Propaganda noch nicht einmal in Ansätzen gerecht wird. Diese heutigen 18,75 Milliarden Euro pro Jahr waren für die USA eine lächerliche Investition. Damit erkauften die USA sich weiterhin strategische Interessen und Vorteile, deren Wert nicht meßbar sein dürfte, aber mit größter Wahrscheinlichkeit im mehrstelligen Milliardenbereich liegt. Allein Deutschland gibt pro Jahr 6 Milliarden Euro für Entwicklungshilfe aus. Dazu kannst Du ja noch die EU-Zuschüße und sonstige Projekte (U-boote z.B) drauflegen. Deutschland alleine leistet also pro Jahr mindestens den Marshallplan an andere Staaten und das meist ohne Kredit! Wenn wir also schon den Marshallplan derart verehren, dann müsste uns die heutige Welt ja ein gigantisches Denkmal bauen, würde sie den deutschen Maßstäben folgen.

    Vielmehr ist richtig, dass der wirtschftliche (Wieder-)Aufstieg allein aus der Schaffenskraft und dem Wesen des deutschen Volkes kam. Der Marshallplan hat diese einmaligen Leistungen etwas (ich betone nochmals: etwas) begünstigt, ist aber weder ursächlich noch anteilsmäßig von besonderer Bedeutung für das Wirtschaftswunder.
    Geändert von derRevisor (24.11.2009 um 19:31 Uhr)

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