Grüne für Verbot von Burschenschafter-Festkommers
Die Wiener Grünen haben am Freitag eine "Untersagung" des umstrittenen Burschenschafter-Festkommers an diesem Wochenende in der Wiener Hofburg gefordert. "Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung dürfen in Wien des 21. Jahrhunderts keinen Platz mehr haben", so Niki Kunrath von den Grünen am Freitag. Die ARGE Festkommers wies unterdessen die "undemokratischen Angriffe aus dem linken Lager" zurück.
Die zum Teil schlagenden und als rechtsextrem eingestuften Burschenschaften wollen mit dem Festkommers dreier Daten gedenken: "150 Jahre Deutsche Burschenschaft in Österreich", "90 Jahre Friedensdiktate von von St. Germain, Versaille, Trianon" sowie "200 Jahre Tiroler Freiheitskampf". Die Festrede wird FPÖ-Obmann Strache halten. Die Polizei rechnet mit Ausschreitungen bei den Gegendemonstrationen rund um die Veranstaltung und hat deshalb zahlreiche Platzverbote für die Innenstadt ausgesprochen. Bereits am Freitagabend ist eine Demo im Bereich der Gumpendorfer Straße geplant. Am Samstagabend dürften sich auch die Audimax-Besetzer am Protestzug beteiligen.
Unter dem Motto "Wiener Lichter" haben sich etwa ZARA und die Gemeinnützige Entwicklungszusammenarbeit GmbH oder auch die Wiener SPÖ zusammengeschlossen. Sie rufen die Wiener auf, als Symbol am Samstagabend eine Kerze anzuzünden und ins Fenster zu stellen.
Die Aktion sei ein gewaltfreier Protest gegen das offene Zuschautragen einer "intoleranten, reaktionären und revisionistischen" Geisteshaltung.
Die ARGE Festkommers wies die Vorwürfe zurück. Die "hasserfüllten" Demonstrationsaufrufe linker Gruppierungen würden von einer demokratiefeindlichen Grundeinstellung zeugen. Die Organisatoren des Kommerses seien "besorgt" über die "Radikalisierung" im linken Lager. Die Medien sind übrigens von dem umstrittenen Burschenschafter-Festkommers am Samstagabend in der Wiener Hofburg ausgeschlossen.
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