Deutsche Frauen sind Nutten, und die sexuelle Gier deutscher Männer ist so groß, dass man Frauen verhüllen muss – sie könnten ja zu Monstern werden. So sieht das Bild vieler Muslime immer noch aus. Die Anwältin Seyran Ates ist überzeugt, dass auch muslimische Frauen ein Recht auf guten Sex haben.
Die Herrschaft des Mannes im Namen der Religion sei nicht von Gott gewollt, sondern vom Menschen gemacht, glaubt Seyran Atees.
Es sind die Töchter der Migranten, die mit dieser Lage besser klarkommen: Sie sind wendiger in der Schule, lösen bei den Deutschen weniger Ängste aus und schaffen es häufiger an die Universität. Nicht wenige Leute glauben, der spektakuläre Ehrenmord an der jungen Elektrikerin Hatun Sürücü durch ihren Bruder habe seinen Grund auch in Hatuns beruflichem und kulturellem Erfolg. „Ich ficke, wen ich will“, soll einer ihrer letzten Sätze gewesen sein.
Als Seyran 15 war, verhinderte ihr ältester Bruder, dass sie eine Hose bekam, die hinten einen Reißverschluss hatte. Eine solche Hose war unanständig. Als sie mit neun Jahren ihre erste Blutung bekam, gab die Mutter ihr vorsichtshalber eine Ohrfeige. Mit Unbehagen sah sie ihre Brüste wachsen. Eine Scheide zu haben, war vermutlich etwas Ekliges, das Wort dafür war jedenfalls „da unten“.
„Wer an Gott glaubt und seinen Verstand gebraucht“, so Ates’ Fazit, kommt nicht umhin, zu erkennen, dass die Herrschaft des Mannes im Namen der Religion und die Unterdrückung der Frauen im Namen der Religion nicht von Gott gewollt, sondern von Menschen gemacht sind. In der Hoffnung und in dem Glauben, dass immer mehr Muslime den Mut aufbringen werden, ihren Verstand zu nutzen, sage ich „Insallah!“