Ich moechte in diesem Thread eine Diskussion ueber eine Grundversorgung ohne Geld anstossen.
Grundgedanke:
Der Staat besitzt die Moeglichkeiten, jedem Buerger alles Lebensnotwendige umsonst zur Verfuegung zu stellen. Er verfuegt ueber Land, Technologie, Infrastruktur, Grundwasserversorgung und Elektrizitaet in dem Masse, wie es dafuer notwendig ist. Alle Verbrauchsgueter, die verteilt werden muessen, koennen an bestimmten zentral gelegenen Punkten abgeholt werden. Bei Trinkwasser und Elektrizitaet gibt es jeden Tag eine bestimmte Menge umsonst. Fuer Wohlstands- und Luxusprodukte gibt es weiterhin den Markt. Genauso wie fuer Waren der Grundversorgung, die ueber den Grundbedarf hinaus gehen. Was genau der Grundbedarf ist, wird mit der Bevoelkerung und Ernaehrungsexperten abgestimmt. Desweiteren gibt es fuer Wohnungen bestimmte Regelungen, die sowohl verhindern, dass jemand obdachlos wird, als auch, dass jemand den Staat abzockt.
Nutzen:
Die Menschen wuerden mehr Geld zur Verfuegung haben, da sie fuer viele Produkte, die sie bisher bezahlen mussten, jetzt nicht mehr bezahlen muessen. Es waere moeglich, dass sie weniger arbeiten, weil sie nicht mehr soviel Geld benoetigen. Allgemein bestaende kein Arbeitszwang mehr und Nichtarbeiten waere auch kein “schmarotzen”, weil nur das an Produkten genommen wird, was alle nehmen. Den Menschen wuerde ihre Existenzangst genommen, da sie immer eine wuerdevolle Existenz garantiert bekaemen. Desweiteren wuerden die Rentensystem groesstenteils entlastet, weil Rentner das selbe erhalten, wie die arbeitende Bevoelkerung auch. Weiterhin wuerde die Identifikation mit dem Staat verbessert, weil er als fuersorgender Freund erscheinen wuerde. Auch wuerde sich die Gesundheit in der Bevoelkerung verbessern und damit die Krankenkassen entlastet, weil sich die Menschen gesuender ernaehren wuerden.
Das volkswirtschaftliche Problem, dass ein festgelegtes Angebot die Nachfrage nicht kennt, wuerde nicht auftreten, weil es eine permanente Nachfrage nach Produkten des Grundbedarfs gibt. Fuer alles Weitere gibt es ja den Markt.
Umsetzung:
Der Gedanke bezieht sich nicht nur auf Deutschland, sondern auch auf viele vergleichbare Staaten. Die Landwirtschaft muesste in einem ausreichenden Masse fuer den Staat und damit fuer die Bevoelkerung produzieren. Es variert sicherlich von Land zu Land, wieviel Prozent der Flaeche dafuer benoetigt wuerde. Ich weiss nicht genau, wieviel es in Deutschland waeren (wenn jemand es weiss, bitte schreiben). Die restlichen Flaechen wuerden weiter fuer den Markt, d.h. fuer den Binnenmarkt (desweiteren benoetige Grundnahrungsmittel, Wohlstands- und Luxusprodukte) und den Aussenhandel produzieren. Man muesste schauen, welche Flaechen von wem geeignet sind und wer bereit ist sie zu welchem Preis abzugeben oder pachten zu lassen. Wie viel staatliche Gewalt benoetigt wird, wuerde von der Kooparationsbereitschaft abhaengen. Im Zweifel sitzt der Staat am laengeren Hebel, schon allein dadurch, dass er ueberlebensnotwendige Subventionen streichen koennte, und hat deshalb eine sehr gute Verhandlungsposition. Die auf den jeweiligen Flaechen arbeitenden Menschen wuerden in den Staatsdienst uebernommen. Bei der Elektrizitaet- und Grundwasservorsorgung koennte ein Gesetz erlassen werden, dass jeder Anbieter eine bestimmte Menge pro Tag umsonst herausgeben muss. Falls die Werke sowieso staatlich bzw. kommunal sind, stellt sich nur die Kostenfrage.
Der Finanzierungsansatz ist allgemein, dass das, was momentan als Profit zu den Unternehmen fliesst, dem Staat und der Bevoelkerung zugute kommt. Jeder Buerger hat mehr Geld zur Verfuegung und kann einen Teil von dem mehr verfuegbaren Geld an den Staat abgeben, damit er die Grundversorgung finanzieren kann.
Nachteile:
Es waere ein Eingriff in den Markt und wuerde als solcher zu Marktverzerrung fuehren und die Wirtschaftskraft in dieser Hinsicht schwaechen. Der Markt wuerde sich hierran jedoch auch anpassen. Desweiteren koennte es zu Anfeindungen von Lebensmittelkonzernen aus dem Ausland kommen, denen ein wichtiger Markt nur noch teilweise zur Verfuegung stuende.
Auch koennte es grosse Diskussionen und Widerstand gegen die Umsetzung geben, wenn bestimmte Unternehmen und Grundbesitzer sich nicht kompromissbereit zeigen.
Trennt bei Zustimmung oder Kritik bitte zwischen Grundgedanke und Umsetzung.