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Thema: Eine Grundversorgung ohne Geld

  1. #1
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    Standard Eine Grundversorgung ohne Geld

    Ich moechte in diesem Thread eine Diskussion ueber eine Grundversorgung ohne Geld anstossen.

    Grundgedanke:
    Der Staat besitzt die Moeglichkeiten, jedem Buerger alles Lebensnotwendige umsonst zur Verfuegung zu stellen. Er verfuegt ueber Land, Technologie, Infrastruktur, Grundwasserversorgung und Elektrizitaet in dem Masse, wie es dafuer notwendig ist. Alle Verbrauchsgueter, die verteilt werden muessen, koennen an bestimmten zentral gelegenen Punkten abgeholt werden. Bei Trinkwasser und Elektrizitaet gibt es jeden Tag eine bestimmte Menge umsonst. Fuer Wohlstands- und Luxusprodukte gibt es weiterhin den Markt. Genauso wie fuer Waren der Grundversorgung, die ueber den Grundbedarf hinaus gehen. Was genau der Grundbedarf ist, wird mit der Bevoelkerung und Ernaehrungsexperten abgestimmt. Desweiteren gibt es fuer Wohnungen bestimmte Regelungen, die sowohl verhindern, dass jemand obdachlos wird, als auch, dass jemand den Staat abzockt.

    Nutzen:
    Die Menschen wuerden mehr Geld zur Verfuegung haben, da sie fuer viele Produkte, die sie bisher bezahlen mussten, jetzt nicht mehr bezahlen muessen. Es waere moeglich, dass sie weniger arbeiten, weil sie nicht mehr soviel Geld benoetigen. Allgemein bestaende kein Arbeitszwang mehr und Nichtarbeiten waere auch kein “schmarotzen”, weil nur das an Produkten genommen wird, was alle nehmen. Den Menschen wuerde ihre Existenzangst genommen, da sie immer eine wuerdevolle Existenz garantiert bekaemen. Desweiteren wuerden die Rentensystem groesstenteils entlastet, weil Rentner das selbe erhalten, wie die arbeitende Bevoelkerung auch. Weiterhin wuerde die Identifikation mit dem Staat verbessert, weil er als fuersorgender Freund erscheinen wuerde. Auch wuerde sich die Gesundheit in der Bevoelkerung verbessern und damit die Krankenkassen entlastet, weil sich die Menschen gesuender ernaehren wuerden.

    Das volkswirtschaftliche Problem, dass ein festgelegtes Angebot die Nachfrage nicht kennt, wuerde nicht auftreten, weil es eine permanente Nachfrage nach Produkten des Grundbedarfs gibt. Fuer alles Weitere gibt es ja den Markt.


    Umsetzung:

    Der Gedanke bezieht sich nicht nur auf Deutschland, sondern auch auf viele vergleichbare Staaten. Die Landwirtschaft muesste in einem ausreichenden Masse fuer den Staat und damit fuer die Bevoelkerung produzieren. Es variert sicherlich von Land zu Land, wieviel Prozent der Flaeche dafuer benoetigt wuerde. Ich weiss nicht genau, wieviel es in Deutschland waeren (wenn jemand es weiss, bitte schreiben). Die restlichen Flaechen wuerden weiter fuer den Markt, d.h. fuer den Binnenmarkt (desweiteren benoetige Grundnahrungsmittel, Wohlstands- und Luxusprodukte) und den Aussenhandel produzieren. Man muesste schauen, welche Flaechen von wem geeignet sind und wer bereit ist sie zu welchem Preis abzugeben oder pachten zu lassen. Wie viel staatliche Gewalt benoetigt wird, wuerde von der Kooparationsbereitschaft abhaengen. Im Zweifel sitzt der Staat am laengeren Hebel, schon allein dadurch, dass er ueberlebensnotwendige Subventionen streichen koennte, und hat deshalb eine sehr gute Verhandlungsposition. Die auf den jeweiligen Flaechen arbeitenden Menschen wuerden in den Staatsdienst uebernommen. Bei der Elektrizitaet- und Grundwasservorsorgung koennte ein Gesetz erlassen werden, dass jeder Anbieter eine bestimmte Menge pro Tag umsonst herausgeben muss. Falls die Werke sowieso staatlich bzw. kommunal sind, stellt sich nur die Kostenfrage.
    Der Finanzierungsansatz ist allgemein, dass das, was momentan als Profit zu den Unternehmen fliesst, dem Staat und der Bevoelkerung zugute kommt. Jeder Buerger hat mehr Geld zur Verfuegung und kann einen Teil von dem mehr verfuegbaren Geld an den Staat abgeben, damit er die Grundversorgung finanzieren kann.

    Nachteile:
    Es waere ein Eingriff in den Markt und wuerde als solcher zu Marktverzerrung fuehren und die Wirtschaftskraft in dieser Hinsicht schwaechen. Der Markt wuerde sich hierran jedoch auch anpassen. Desweiteren koennte es zu Anfeindungen von Lebensmittelkonzernen aus dem Ausland kommen, denen ein wichtiger Markt nur noch teilweise zur Verfuegung stuende.
    Auch koennte es grosse Diskussionen und Widerstand gegen die Umsetzung geben, wenn bestimmte Unternehmen und Grundbesitzer sich nicht kompromissbereit zeigen.



    Trennt bei Zustimmung oder Kritik bitte zwischen Grundgedanke und Umsetzung.

  2. #2
    he is a CHAR_ Benutzerbild von borisbaran
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    Standard AW: Eine Grundversorgung ohne Geld

    Den "Grundgedanken" von der Umsetzung zu trenen wäre idiotisch und eine Rechtfertgung für Traumtänzerei. Noch so ein Staatsgläubiger, der denkt, wenn es nur der Staat in die Hände nimmt, wird alles gut, also eine Idee, die das Bürokratiemonstrum nich um den Fucktor 100 fetter machen will.
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  3. #3
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    Standard AW: Eine Grundversorgung ohne Geld

    Zitat Zitat von Mauerspecht Beitrag anzeigen

    Vollzitat
    Ich finde die Idee gut, weil so der Sozialhilfemissbrauch eingestellt wird.

  4. #4
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    Standard AW: Eine Grundversorgung ohne Geld

    Unterstürtzenswerte Idee, die aber das Problem in sich birgt, was denn als Grundversorgung ermessen werden kann; will heißen, jemand isst meinetwegen ungern Äpfel, die zu seiner nicht-monetären Grundversorgung hinzugehören, sondern würde von seinem Volumen an Grundversorgung lieber einen neuen Rasierer erwerben. Das Bedürfnis selbst, sollte und muss, will eine Gesellschaft auf menschlicher Grundlage funktionieren, von der Gesellschaft und den Individuen selbst bestimmt werden.

    Richtig aber ist, Lebensmittel-, Kleidungs- und Hygieneartikel einmal ausgenommen, dass die grundlegende Reproduktion der Menschen sichergestellt, und dem Marktgeschehen entrissen werden muss.

    Damit dies demokratisch geschieht und die Menschen eines Landes darüber direkt entscheiden können, plädiere ich für eine Kommunalisierung des Wohnungssektors im großen Stil (Neuer Sozialer Wohnungsbau), der Energie- und Wasserversorgung, des Bildungs- und Gesundheitswesens, sowie des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs, und deren kostenlosen bzw. durch eine Kommunalsteuer verrechneten Zugang (Museen und Regierungsgebäude inbegriffen).

    Die individuelle Grundversorgung könnte in Form eines regional gebundenen, bedindungslosen Grundeinkommen, oder via einem, an einer kommunal bestimmten Mindestarbeitszeit gebundenem Basiseinkommen, ausgezahlt werden. Ehrenamtliche Tätigkeiten würden dabei als Arbeitszeit anerkannt.

    Dazu wäre es jedoch nötig, das Geldwesen umzustrukturieren. Geld dürfte einzig als allgemeines Zahlungsmittel dienen, Spekulation müsste unterbunden werden, sowie die Produktpreise den Aufwand an Arbeitszeit und qualitativen Einsatz wiedergeben. Eine Preisentwicklung durch Marktmechanismen wäre dabei ausgeschlossen.
    Geändert von Waldgänger (04.11.2009 um 06:57 Uhr)

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von henriof9
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    Standard AW: Eine Grundversorgung ohne Geld

    Ach Mensch, nicht schon wieder eine Debatte über eine DDR 2.0, nur mit einem andersfarbigen Mäntelchen. :rolleyes:
    Geändert von henriof9 (04.11.2009 um 07:46 Uhr)
    Eine Frau macht niemals einen Mann zum Narren;
    sie sitzt bloß dabei und sieht zu, wie er sich selbst dazu macht.


    Leb in der Vergangenheit, wenn du traurig sein willst. Leb in der Zukunft, wenn du ängstlich sein willst.
    Und wenn du glücklich sein willst, dann genieß den Moment.


  6. #6
    * Benutzerbild von Wuschel
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    Standard AW: Eine Grundversorgung ohne Geld

    Ich wäre da ehr für das pauschale Bürgergeld von 662 € wie es die FDP mal wollte. Da könnte sich dann jeder selber so mit einrichten wie er es will.

    Wenn es jemand zum Beispiel reicht beim Bekannten im Garten im Wohnwagen zu leben hat er üppig Mäuse übrig, mal als Extrembeispiel.

    Das ist Freiheit, aber die wird es nicht geben. Der Staat will Kontrolle und die wird immer schlimmer.

    Außerdem darf man sich durch die letzte kleine Hartzerhöhung nicht täuschen lassen, die Inflation frisst das Hartz seit 2005 stetig auf. Wenn das noch 10 Jahre so weiter geht werden Hartzer die nicht etwas nebenbei laufen haben kaum mehr ihren Grundbedarf decken können.

    Dass es bis zur nächsten Wahl nicht mehr gibt und dann mal wieder 5 Euro ist eigentlich klar. Die Entschuldung des Staates wird über höhere Inflation laufen. Das dicke Ende kommt also noch.

  7. #7
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    Standard AW: Eine Grundversorgung ohne Geld

    Zitat Zitat von henriof9 Beitrag anzeigen
    Ach Mensch, nicht schon wieder eine Debatte über eine DDR 2.0, nur mit einem andersfarbigen Mäntelchen. :rolleyes:
    Wie wär's mit Sozialistische Republik Deutschland (SRD) 1.0?



    Edit: Ich hätte gern einen marinefarbenen Mantel; Khaki ist nicht mein Ding.

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von henriof9
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    Standard AW: Eine Grundversorgung ohne Geld

    Zitat Zitat von Waldgänger Beitrag anzeigen
    Wie wär's mit Sozialistische Republik Deutschland (SRD) 1.0?



    Edit: Ich hätte gern einen marinefarbenen Mantel; Khaki ist nicht mein Ding.
    Eine Frau macht niemals einen Mann zum Narren;
    sie sitzt bloß dabei und sieht zu, wie er sich selbst dazu macht.


    Leb in der Vergangenheit, wenn du traurig sein willst. Leb in der Zukunft, wenn du ängstlich sein willst.
    Und wenn du glücklich sein willst, dann genieß den Moment.


  9. #9
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    Standard AW: Eine Grundversorgung ohne Geld

    Zitat Zitat von Mauerspecht Beitrag anzeigen
    Nutzen:
    Die Menschen wuerden mehr Geld zur Verfuegung haben, ....
    Wie das denn? Und woher? Entweder du nimmst HartzIV oder wir zählen dir wie gewünscht die Brotscheiben vor.
    Nicht beides.

  10. #10
    ehem. Paul Felz Benutzerbild von Paul Felz
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    Standard AW: Eine Grundversorgung ohne Geld

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Wie das denn? Und woher? Entweder du nimmst HartzIV oder wir zählen dir wie gewünscht die Brotscheiben vor.
    Nicht beides.
    Ich dachte schon, am Morgen hätte ich Denkblokade.

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