Hamburg/Leipzig/ddp. Wegen einer nicht getilgten Anleihe aus dem Jahr 1926 kommen auf die Stadt Leipzig möglicherweise Lasten in dreistelliger Millionenhöhe zu. Eine Gläubigerin habe die Kommune aufgefordert, die Forderungen aus zwei Bonds im Wert von je 500 Dollar zu begleichen, berichtete das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» vorab. Die Juristin habe die Papiere seit Generationen im Familienbesitz.
Sie wird den Angaben zufolge von der Kanzlei Büsing, Müffelmann & Theye vertreten, in der auch Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) arbeitet. Der mit dem Fall befasste Anwalt Andre Sayatz habe den Wert der Forderung auf heute 187 300,44 Euro beziffert. Die Summe sei so hoch, weil der Bond zum einen in Gold zurückzuzahlen ist - und zudem die Zinsen seit 1945 ausstehen.
Sollten alle noch ausstehenden emittierten Papiere im Nennwert von drei Millionen Dollar eingelöst werden, droht der Stadt laut «Spiegel» die Zahlung von mehr als 500 Millionen Euro. Denn die Anleihen fielen nicht unter das Londoner Schuldenabkommen, dem die ehemalige DDR nie beigetreten sei.
Nach Ansicht von Sayatz ist die Forderung auch nicht verjährt. Die Stadt Dresden wehrte sich laut «Spiegel» vor deutschen Gerichten bislang erfolgreich gegen die Rückzahlung einer ähnlichen Anleihe, indem sie bestritt, der Rechtsnachfolger des Dresdens der 20er Jahre zu sein. Der Fall liegt inzwischen beim Europäischen Gerichtshof.
Im aktuellen Fall wollen die Juristen den Angaben zufolge deutsche Gerichte meiden. Leipzig habe die Zahlung Ende vergangener Woche verweigert. «Wir werden unserer Mandantin deshalb empfehlen, ihre Ansprüche in den USA einzuklagen», sagte Sayatz dem «Spiegel».
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das wird aber den deutschen Michel als Steuerzahler freuen
man könnte wetten welche Klägerin jetzt wohl ihre alten Anleihen einlösen will
deutschland verkommt zu einen üblem Selbstbedienungsladen