Vernunft? "Ich weiß, dass ich nichts weiß.", sagte Sokrates. Jede beantwortete Frage wirft zwei neue Fragen auf. Wir wissen, wie das Universum entstand, die Materie, wie unsere Sonne entfacht wurde und warum es auf der Erde Leben gibt. Wir wissen sogar, wie das Leben selbst sich entwickelt hat; wir haben das Geheimnis der Evolution entschlüsselt und wir können sogar in etwa vorhersagen, wie das uns bekannte Universum eines Tages enden wird. All diese Antworten können wir geben. Wir können aber nicht die Frage beantworten, warum das Universum aus einem Urknall entstand, weshalb es zu diesem Urknall kam und ob dahinter nicht vielleicht eine Ordnung, eine Kraft ja vielleicht sogar eine Intention steckt. Aber egal, was oder wer dahinter steckt, nennen wir es Gott, Natur oder Evolution, es bleibt ein Rätsel, eine Frage, die niemand beantworten kann. Deshalb ist die Annahme, dass nichts(!) ursächlich für den Urknall war und/oder ist, ein Glaube, und ein ziemlich unwahrscheinlicher dazu. So gesehen ist der Atheist noch viel religiöser, wenn er tatsächlich glaubt, denn wissen kann er es ja nicht, dass es eine Wirkung ohne Ursache gab -so eine Art unbefleckte Empfängnis, aus der das Universum entstand... :P
Du solltest die Bibel nicht als Geschichtsbuch betrachten, sondern eher als ein Buch mit Geschichten, hinter denen eine tiefe in Metaphern verborgene Moral und Ethik steckt. "Du sollst nicht töten!" -was soll denn daran manipulierbares sein? Man sollte Botschaft und Interpretation nicht in einen Topf werfen.
Was bitte schön ist nachweisbar? Noch nie hat ein Mensch mit eigenen Augen ein Elektron gesehen, und doch gehen wir davon aus, dass es ein solches gibt. Aber wissen wir es mit absoluter Wahrscheinlichkeit? Nein. Auch die Annahme, dass es Elektronen so gibt, wie wir sie uns vorstellen, ist ein Glaube, der durch nichts zu beweisen ist. In der Quantenphysik herrschen Zustände, die man nur als übernatürlich bezeichnen kann, weil sie mit keinen uns verständlichen und vor allem nachvollziehbaren Gesetzen beschreibbar und erklärbar sind. Dafür ist unser Gehirn gar nicht geschaffen, um das zu verstehen. Wir haben ja schon ein Problem damit, die Rekativität der Zeit zu begreifen.
Wer sich hinstellt und meint, die Welt -also all das, was existiert- erklären zu können, der spricht wider besseres Wissen und wider alle Erkenntnis. Verstehst Du, warum der Atheist im Grunde viel religiöser veranlagt ist als jemand, der eine Ursache hinter der Gesamtheit von Zeit, Materie und Raum vermutet? Auch ihm bleibt natürlich nichts weiter übrig, als an eine solche Möglichkeit zu glauben. Es gibt viele Möglichkeiten, ohne eine einzige "beweisen" zu können. Aber an eine Ursache für die Existenz von Allem zu glauben, ist ein Akt der Vernunft. Selbige zu leugnen, ist ignorant, allerdings von wenig Relevanz -das gestehe ich ein.
Selbst die Katholische Kirche sieht keinen Widerspruch zu Darwins Evolutionstheorie und des Mythos von einem Gott, der den Menschen erschuf. Die Worte der Bibel sind als Metapher zu verstehen, und nicht als wissenschaftliche Lehrmeinung. Du hast eine vollkommen falsche Vorstellung von der Heiligen Schrift. Das ist kein Biologiebuch!
Der Vergleich ist falsch. Der Beweis(!), dass es eine Ursache für das Universum gab, ist seine Existenz selbst. An rosa Elephanten auf dem Saturn zu glauben, mag für einige zwar recht amüsant sein, und das Gegenteil ist als Tatsache nicht zu beweisen, aber es gibt keinen rationalen Grund, an solchen Unsinn zu glauben. Beim Universum verhält es sich anders, es sei denn, man ist Solipsist.
Von der Bibel war ja gar nicht die Rede, sondern von Katholiken, die angeblich in ihrer Eigenschaft als solche sämtlichst pädophil sein sollen.