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7. Sep 2009 von Julie
Erika Vögeli, Dr. med. Andreas Bau und Dr. sc. nat. Hans Könitzer | Tlaxcala
Was für Waffen wurden hier eingesetzt?
Dass Kriege immer wieder auch dazu verwendet werden, neue Waffen zu testen, ist bekannte, grausame Realität.
Und dass die unzähligen Wissenschaftler und Ingenieure im Dienste der Waffenindustrie ihre Gehälter nicht einfach mit Neuauflagen alter Waffen verdienen, kann sich jeder denken – auch wenn die Geheimhaltung in diesem Bereich massiv ist, öffentliche Debatten darüber nicht erwünscht sind und zum Teil mit allen Mitteln unterdrückt werden.
Mittlerweile lässt es sich aber nicht mehr länger totschweigen: Im Irak, in Somalia, in Serbien und Kosovo, Afghanistan, Libanon und Gaza – überall da, wo die USA und ihre Verbündeten Kriege führten oder Waffen dazu lieferten, hinterliessen sie nicht nur unmittelbar Tod und Zerstörung.
Aus all diesen Ländern kamen und kommen alarmierende Meldungen über unbekannte Verletzungen und Krankheitsbilder oder bisher nie dagewesene Zunahmen an Krebserkrankungen, Berichte von genetischen Schädigungen und Missbildungen bei Neugeborenen.
In den Gebieten des ehemaligen Jugoslawien fiel auf, dass gewisse Erkrankungen schon sehr bald nach dem Waffeneinsatz aufgetreten sind. Eine weitere Auffälligkeit stellt die massive Häufung an Mehrfachtumoren dar: Die Menschen erkranken nicht nur an einer Krebsform, sondern gleich an deren zwei oder drei.
Einige Erkenntnisse wurden inzwischen gewonnen. Etwa bezüglich des sogenannten abgereicherten Urans. Der beim Aufprall bzw. der Verbrennung freigesetzte Uranstaub in der Winzigkeit von Nanopartikeln, welche biologische Barrieren wie die Blut-Hirn-Schranke oder die Plazenta-Schranke überwinden und in die Zellen dringen können, hat schwerwiegende radiotoxische und chemotoxische Folgen.
Die Untersuchung von Bodenproben aus Serbien hat nun aber weitere Resultate zutage gefördert. Man fand nicht nur Uran und dessen Zerfallsprodukte, sondern weitere radioaktive Elemente/Substanzen. Diese Befunde werfen schwerwiegende Fragen auf – etwa das vorgefundene Isotopenverhältnis im Kalium, was so in der Natur nicht vorkommt, in keinem Zusammenhang mit Zerfallsprodukten von Uran steht, aber als Folge von Kernwaffenversuchen bekannt ist.
Was bedeutet das? Was für Waffen wurden hier eingesetzt? Nach der Bombardierung der nationalen Fernsehstation im Zentrum Belgrads waren zwei Leichname der 16 getöteten Fernsehmitarbeiter nicht auffindbar. Sie seien buchstäblich «verdampft», wird im Film «Jugoslawien: der vermeidbare Krieg»* berichtet. Die Hitzeeinwirkung der eingesetzten Munition muss immens gewesen sein – so gross, dass als Erklärung fast nur der Einsatz radioaktiver Waffen bzw. einer erfolgten Nuklear*explosion im Kleinformat in Frage kommt. Wurde hier eine neue Generation von Nuklearwaffen getestet?
Angesichts der gesundheitlichen Probleme in den betroffenen Ländern, die analog auch bei den heimgekehrten Soldaten der US/Nato-Armeen beobachtet werden, ist es die völkerrechtliche Pflicht der Länder, die diese Waffen eingesetzt haben, hier endlich Klarheit zu schaffen. Die Menschheit hat ein Anrecht darauf zu wissen, womit sie es hier zu tun hat und was das für ihre Lebensgrundlagen bedeutet. Und zwar bald. Sonst verkommt jedes Reden über Recht, Menschenrechte und Demokratie, aber auch über Ökologie und Schutz der natürlichen Umwelt zur Farce.
Es geht hier um offensichtliche Kriegsverbrechen, die immer klarer zutage treten – wer mithilft, sie zu decken, macht sich mitschuldig. Das ist eine Konsequenz, welche die Völkergemeinschaft aus dem Zweiten Weltkrieg gezogen hatte und die sie mit den entsprechenden völkerrechtlichen Regeln festhielt. Jeder Regierungsverantwortliche und jeder Volksvertreter der Kriegsallianz ist hier unmittelbar in die Pflicht genommen.
Der nebenstehende Artikel erläutert die Wirkung von radioaktivem Kalium-40 auf den Organismus. Er zeigt unter anderem, wie Zellreparaturmechanismen, das heisst wichtige Abwehrfunktionen des Körpers gegen die Bildung von Krebszellen, zerstört werden. Und er vermittelt eine Ahnung davon, was das Ausbringen bzw. Hervorbringen solcher Stoffe dem Leben auf der Erde antut.
Erika Vögeli