Die Welthungerhilfe kritisierte die Afghanistan-Politik der Bundesrepublik massiv. Generalsekretär Wolfgang Jamann schrieb in der "Bild am Sonntag", die Regierung habe lange so getan, "als wären in Afghanistan die deutschen Soldaten als Entwicklungshelfer im Einsatz". Damit habe sie der Öffentlichkeit "Sand in die Augen gestreut". Diese "Illusion" sei nun geplatzt: "Die Bundeswehr kämpft an unübersichtlichen Fronten." Die zivil-militärische Zusammenarbeit sei ein "Sündenfall", da sie echte Entwicklungshelfer in das Visier der Taliban gerückt habe. Die Entwicklungshilfe durch die Wiederaufbauteams der Bundeswehr sei Teil der Militärstrategie geworden - daher würden auch Entwicklungshelfer nicht mehr als unparteilich wahrgenommen. Der Juli sei mit fünf Toten und 23 Sicherheitsvorfällen der schlimmste Monat des Jahres für die Hilfsorganisationen gewesen.
Ein deutscher Hauptfeldwebel und Zugführer sagte einem dpa-Korrespondenten in Kundus, die Lage habe sich im Vergleich zum Vorjahr "um 180 Grad gedreht". Beim Einsatz der Bundeswehr ginge es nun "um Leben und Tod". Die Taliban hätten dazugelernt und wendeten militärische Taktiken an. "Das ist Krieg. Definitiv", betonte der Familienvater, der in den vier Wochen seines Einsatzes bereits fünf Gefechte mit Taliban-Milizen erlebt und überlebt hat. Der Provinzpolitiker Jamal Nasir Fahan sagte, die Lage in der Provinz Kundus sei inzwischen "außer Kontrolle"
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In den Augen unseres Kriegsministers Franz Josef Jung, war Adolf Hitler nichts anderes als ein Entwicklungshelfer.