Recht spannend fand ich heute im Zeit-Magazin folgenden Artikel:
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Unter anderem heisst es hier:
...Die 3b kommt von einer Klassenfahrt zurück. Sie machen jetzt übrigens Reisen völlig ohne Programm. Eine Woche ausspannen. Nichts tun: im wohlhabenden Blankenese, wo die Grundschule liegt, ist das der wahre Luxus – für die Eltern mit ihren wichtigen Jobs wie für die Kinder, die nicht weniger beschäftigt sind......Kinderärzte verschreiben schätzungsweise einem Drittel der Schüler Stunden beim Ergotherapeuten, beim Logopäden, beim Lerntherapeuten. Man fragt sich, wann die Kinder Zeit haben, in ihren liebevoll eingerichteten Zimmern zu spielen: Sie gehen zum Hockey, zum Tennis, zum Segeln, zur Musikstunde, manchmal haben sie an einem Nachmittag zwei bis drei Programmpunkte zu absolvieren. Und dann eben noch die Therapie.......Kindheit ist nicht mehr das, was sie mal war. Kinder spielen nicht mehr auf der Straße, sondern werden handverlesen von ihren Eltern verabredet. Es gibt keine Banden mehr, keine Prügeleien. Das ist beruhigend. Andererseits heißt es auch: Kinder lernen nicht mehr, mit all denen klarzukommen, die früher eben zufällig auch auf der Straße waren. Immer sind die Eltern der Filter....In wie weit lernen Kinder ihre Probleme selbst zu lösen?...Keines der Kinder muss lernen, eine Lösung für das Eimer- und Schaufelproblem zu finden. Das übernehmen die Eltern, die sich in den Kampf stürzen, um das erste Eigentum ihrer Kinder zu verteidigen gegen die Besitzansprüche der Konkurrenten. Eine andere Gelegenheit zur Sozialstudie bietet sich morgens vor dem Schultor: Eltern, die für ihre Kinder die Tasche tragen...