Danuben-Haus in München soll jüdisch werden.
Die Villa in der Münchener Möhlstraße 21 gehört der schlagenden Burschenschaft Danubia. Die ist rechtsnational ausgerichtet und führt in ihrem Haus regelmäßig die „Bogenhausener Gespräche“ durch. Dort wird über wichtige Fragen Deutschlands und Europa gesprochen, allerdings nicht aus linker Sicht. Die Danuben haben auch den Mut gehabt, unbequeme Diskussionspartner wie den NPD-Anwalt Horst Mahler und Thor von Waldstein einzuladen.
Die Villa, die 1901 von der Familie Kaufmann gebaut wurde, kam in den dreißiger Jahren aufgrund damaliger Gesetze in den Besitz der Familie Leonrod, der es 1955 an den Sozialgerichtsrat Karl von Manz vermachte. Der verkaufte es zwei Jahre später an seine Burschenaft Danubia.
Die Aktivitäten der Burschenschaften sind dem linken Münchener Stadtrat und antifaschistischen Kreisen längst ein Dorn im Auge. Jetzt wird versucht, der Danubia das Haus wegzunehmen. Von der halbjüdischen Erbauerfamilie Kaufmann gibt es keine Erben mehr, die Ansprüche geltend machen könnten. Die Stadt München dürfe die Rückabwicklung nicht selbst verfolgen. Jetzt soll das Stadtarchiv auf Antrag der Grünen die Vorgänge um die Eigentumsübertragung auf die Familie Leonrod im Jahr 1935 aufklären und die Ergebnisse der Ermittlungen möglichst schnell der „Claims Conference“ zur Verfügung stellen. Die kann nämlich nach einem Abkommen zwischen Israel und Deutschland bei herrenlosen Ansprüchen wegen „rassistischer Verfolgungsmaßnahmen“ selbstständig tätig werden. Die Grünen hoffen, daß sich die Claims Conference des Falles der Danubia-Villa annimmt.