Hintergrund
Die zentralasiatische Republik Usbekistan
Die ehemalige Sowjetrepublik Usbekistan ist seit 1991 unabhängig und wird von Präsident Islam Karimow mit harter Hand geführt. Das Land ist 447.400 Quadratkilometer groß und liegt zwischen Afghanistan, Tadschikistan, Kirgisien, Turkmenien und Kasachstan. Den USA gilt Staatschef Karimow als ein wichtiger Verbündeter in ihrem Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Seit 2001 stellt er den US-Streitkräften einen Luftwaffenstützpunkt nahe der Grenze zu Afghanistan zur Verfügung. Die USA haben rund 1000 Soldaten in Usbekistan stationiert.
Auch deutsche Soldaten sind in dem zentralasiatischen Land präsent. Die Bundeswehr nutzt die usbekische Stadt Termes an der Grenze zu Afghanistan als ihren Stützpunkt. Etwa 200 Soldaten sind dort seit Februar 2002 stationiert, um logistische Unterstützung für den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr zu leisten.
Kritik von Menschenrechtlern
Präsident Karimow liefert sich auch im eigenen Land einen erbitterten Kampf gegen Islamisten. Dabei führt der Staatschef die Republik mit eiserner Faust und ohne Pardon für Oppositionelle. Im Januar 2000 war Karimow auch deshalb so reibungslos wiedergewählt worden, weil alle namhaften Oppositionsführer im Vorfeld das Land verlassen hatten.
Menschenrechtler kritisieren, Karimow habe die Justizbehörden komplett unter seiner Kontrolle; Angeklagte würden häufig gefoltert. 2004 gab es mehrere Selbstmordattentate. Nachdem im Juli bei Anschlägen auf die US- und die israelische Botschaft vier usbekische Sicherheitskräfte getötet worden waren, nahmen die Behörden mehr als hundert Menschen fest.
Große Teile der Bevölkerung lebt in Armut
Usbekistan ist arm, obwohl das Land der zweitgrößte Baumwollexporteur der Welt ist. Außerdem verfügt das Land über Öl- und Gasvorkommen. Dennoch haben rund 30 Prozent der knapp 27 Einwohner nicht genug Einkommen zur Verfügung, um die Grundbedürfnisse abzudecken. Investoren schrecken vor allem vor der allgegenwärtigen Korruption zurück.
Usbekistan hat etwa 27 Millionen Einwohner, 80 Prozent sind Usbeken, jeweils fünf Prozent Russen sowie Tadschiken. Außerdem gibt es weitere kleine Volksgruppen. 75 Prozent der Bevölkerung sprechen Usbekisch, 15 Prozent Russisch. Fast 90 Prozent der Bevölkerung sind Moslems, überwiegend Sunniten.
Usbekistan ist neben Liechtenstein das einzige Land der Welt, das nur von Binnenstaaten umgeben ist. Der größte Teil des Landes besteht aus Wüste. Wichtige Rohstoffe sind Gas, Öl und Gold.
Quelle: AFP / AP / CIA-Worldfactbook