Unmittelbar nach der Revolution tendierte im November/Dezember 1918 die öffentliche Meinung im neu entstandenen Freistaat Coburg eindeutig nach Bayern. Zur Diskussion stand außerdem ein Anschluss an das Land Thüringen, das aus den insgesamt acht thüringischen Fürstentümern erst noch zubilden war, oder an Preußen, das mit dem Regierungsbezirk Erfurt gleichfalls nach Thüringen ausgriff. Entsprechende Sondierungen konnten erst ein halbes Jahr später beginnen, da in Bayern wie in Thüringen zunächst die Verhandlungspartner gefehlt hatten.
Nach anfänglichem Zögern zeigte sich Bayern für den coburgischen Anschlusswunsch aufgeschlossen. Die nach dem Ende der Münchner Räterepublik wieder handlungsfähige bayerische Regierung unter Johannes Hoffmann (1867-1930) wie auch die Landtagsfraktionen akzeptierten noch in Bamberg (28. und 31. Juli 1919) nach wenigen Verhandlungsrunden die von Coburg geforderten Gegenleistungen für ein völliges Aufgehen des Freistaates in Bayern ("Bamberger Stipulationen" vom 12. Juni 1919)