Zuerst sollte man wissen, um was geht es überhaupt und was ist der Stein des Anstoßes. Die FAZ hat das Drehbuch schon vor rund 8 Jahren rezensiert und tat das wie folgt:
Es wird also nicht angespornt, sondern gezeigt, es gibt den Fall, dass Männer auch mal Männer heiraten oder Frauen auch mit Frauen den Bund der Ehe schließen. Die Homosexualität ist nicht das zentrale Thema, sie wird randläufig thematisiert.Märchenprinzen unter sich: Ein Bilderbuch über eine ganz besondere Hochzeit
Immer wieder sind es die Königskinder, die unser Herz bewegen. Das gute alte Märchen von Prinz und Prinzessin, die sich irgendwann kriegen und glücklich sind bis an ihr Lebensende - so altmodisch es ist, so gerne wird es immer neu bemüht, um Kindern andere Gesellschaftsformen und Rollenmuster vorzuführen. Zahlreich sind daher die feministischen Bilderbuchmärchen, in denen eine aufmüpfige Prinzessin sich weigert zu heiraten. Nun kommt aus den Niederlanden eine neue Variante: Eine dicke alte Königin will endlich in Pension gehen und drängt den Kronprinzen zur Heirat. Dem will aber keine Braut so recht gefallen - bis eine in Begleitung ihres Bruders erscheint. Mit dem funkt es dann endlich.
Das Angenehme an diesem Bilderbuch ist, daß es sein Thema, die Schwulen-Ehe, nicht als schweres Problem behandelt, sondern nur lapidar erwähnt. ‘Es wurde eine ganz besondere Hochzeit’, lautet der einzige Satz dazu. Wir sehen eine skurrile Hochzeitsgesellschaft, zwei hübsche junge Männer, die sich begeistert anstrahlen, und viel Konfetti. Linda de Haan und Stern Nijland haben das Märchen federleicht als verspielte Collage gestaltet; mit einer besonderen Liebe zu Kronen, Katzen und Dingen, die durch die Luft fliegen.
Wieso sollte das schon früh angegangen werden? Es gibt ja nicht nur kinderlose Verbindungen von homosexuellen Menschen. Hat nun ein Kind beispielsweise 2 "Mütter", die wie Mann und Frau zusammenleben, sind es immer wieder Kinder, die ggf. Schulkollegen im Alltag ein Spießrutenlaufen bereiten. Führt man Kinder aber spielerisch an die Thematik heran, zeigt, das gibt es auch, ist es für sie nicht mehr so völlig unbekannt, wie die "Eltern" eines Schulkollegen leben.
Wir haben unsere Kinder auch sehr früh dahingehend aufgeklärt, dass es eben nicht nur Verbindungen von Mann und Frau gibt und wir können sicher sein, unsere Kinder werden andere Kinder niemals mobben, deren Elternhaus eine homosexuelle Beziehung lebt.