So ist es.
So ist es.
Und es geht nicht nur ums Einkaufen. Ich kann jetzt nur von München reden. Ich habe bei der Spaten Brauerei gearbeitet als die noch gegenüber der Brauerei in der Marsstr. eine Mälzerei hatten. Mit Haflingerställen im Hinterhof.
Die kam nicht nur aus wirtschaftliche Gründen weg. Sie war wegen "Geruchsbelästigung" emissionsrechtlich nicht mehr zu halten.
Damals kam noch die halbe Umgebung zum Essen in den Schalander der Brauerei, es war Leben in der Marsstrase. Heute?
Ich war während eines Lehrgangs im Pfanni Werk hinterm Ostbahnhof. Dasselbe Problem. Die hatten jeden zweiten Tag die Polizei im Hof weil Nachbarn sich bei jedem Dampffähnchen beschwerten daß sie abließen.
Die Hofpfisterei steht vor demselben Problem. Der einzige Grund weshalb die noch da sind besteht darin, daß die Steinbacköfen Bestandsschutz genießen und sie nicht nachzubauen sind. Es gibt keinen Hersteller mehr dafür.
Aber mittelfristig werden auch die aus der Stadt abziehen.
Der Schlachthof, heute nur noch bekannt bekannt aus Ottis Schlachthof, ist ein älteres Beispiel.
Durch die Zwangsentmischung von Gewerbe und Wohngebieten, In Städten wie auf Dörfern, haben wir diese verödet und fahren weiter fort damit.
Die Folgen werden teuer werden.
@Don
So ähnlich ging es einem Freund von mir mit einer Fischfabrik. (Nein, die stellen da keine Fische her, die werden nur weiterverarbeitet ).
Die stand einsam und allein in einem Gewerbegebiet. Dann wurde Mischgebiet daraus. Klar, wegen des Geruchs und der Lage billige Grundstückspreise.
Rate mal, wer gehen mußte.
Freilich der böse Kapitalist mit seinen verdammten Arbeitsplätzen. Welche hirnamputierten Kommunalpolitiker kamen da auf die Idee, ein Mischgebiet entstehen zu lassen, anstatt gleich nebenan die Müllverbrennungsanlage aufzustellen, die geruchstechnisch locker mithalten kann?
Oder war das wieder so eine korrupte Nummer, billig Grundstücke aufzukaufen, dann die Emissionen zu verbannen und dann hinterher teuer Bauland mit ner Mordsmarge zu verkaufen?
"200 goals isn't a plan. It's a wishlist!"
Dr. Jordan Peterson zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens
Eine endlose Geschichte. Meine Ex-Firma, gibts heute nicht mehr, siedelte sich vor über 100 Jahren auf freiem Acker nördlich von München an. Ziemlich groß, 8 Hektar.
Natürlich gehörte ihr auch das ganze Land ringsum, dort baute sie Werkshäuser für die Angestellten.
Nach und nach wucherte die Umgebung mit Wohnbebauung zu, die meisten Werkshäuser wurden vertickt.
Ich erlebte noch die letzten 15 Jahre des Ladens in denen wir reihenweise Produktionen einstellen mußten, weil zu laut, weil stinkt, weil zuviele Stapler Krach machen, zuviele LKWs fahren.........................
Freizeitpark Deutschland
Volksvertreter at work. So kennt man sie. Das waren nicht zufällig auch noch jene, auf deren Wahlkampfplakat unterm Konterfei der Slogan "Arbeitsplätze schaffen" oder "Für mehr Wachstum" (die Grundstückspreise sind ja dann wohl gewachsen ... :cool2 stand?
Diese Politiker sind nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Für die wäre in den Fischkonserven noch Platz gewesen.
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Dr. Jordan Peterson zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens
Die letzte Oase ist wohl der Viktualienmarkt, obwohl die Freibank auch zu ist und daraus ein sehr gekünsteltes Einkaufszentrum wurde. Das beste dort ist das Cafe mit den Schmalznudeln gegenüber.
Ich bin selbst noch durchs Karlstor mit dem Auto gefahren, damals ging auch noch die Strassenbahn durch. Heute ist es kaum noch möglich, zur Kaufinger-/neuhauserstrasse zu kommen. Mein Anlaufpunkt, der Dallmayer, war früher besser erreichbar.
Die Idee der Fussgängerzonen wurde überdehnt, die Folgen konnten nicht ausbleiben.
Die Marsstrasse ist tot, aber am Stieglemeierplatz gibt es immer noch den alten Biergarten, ein kleiner Trost.
Geht Kaufhoh bankrott, wäre das eine kleine Rache für den scheusslichen Kasten, den es am Marienplatz hingesetllt hat.
Hertie musste ja in Schwabing seinen Kasten zurückbauen, ich hoffe, er verschwindet jetzt ganz.
Geändert von klartext (24.05.2009 um 16:30 Uhr)
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