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Thema: Ist der Faschismus eine Option?

  1. #41
    linksliberal Benutzerbild von blues
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von Ajax Beitrag anzeigen
    (...)
    Der Faschismus steht dem modernen Weltbild konträr gegenüber. Er strebt nach Aufbruch, nach Größe, nach Höherem. Die Demokratie bejubelt das Niedrige, das Perverse, das Triebhafte und Materielle, kurz das Vergängliche und Nichtige.

    Wahrscheinlich wird jedoch auch ein wiederauflebender Faschismus erneut scheitern, da die Identifikation fehlt. Entweder ist er zu stark auf eine Person (den Führer) gerichtet, mit dessen Ableben die gesamte Ideologie in sich zusammenfällt oder ihm fehlt der Mythos, der ihn legitimiert. Es ist schwer heute irgendetwas zu finden, dass einen Bezug zur Vergangenheit herstellt und auch irgendwie begründbar als neue Weltanschauung umgesetzt werden kann. Da unsere Weltsicht sehr naturwissenschaftlich geprägt und die Religion weitestgehend aus dem Alltag verschwunden ist, wird sich ein mythologisch-religiöser Anspruch kaum finden, geschweige denn eine Person aus der dumpfen Masse, die sich heroisch von den anderen absetzt und als neuer Heilsbringer in Erscheinung tritt. Die Folge wäre eine "normale" Diktatur.
    allerdings, scheitert "ein wiederauflebender Faschismus" jederzeit und erneut wieder, da es sich um eine menschenverachtende Ideologie handelt, die weder nach Höherem oder nach Aufbruch strebt - vor allen Dingen: steht der "Faschismus" gegen jedwede Idee der Freiheit ;
    Geändert von blues (21.05.2009 um 01:20 Uhr) Grund: m

  2. #42
    linksliberal Benutzerbild von blues
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von -25Grad Beitrag anzeigen
    In einer Situation in der die Sinnlosigkeit unserer Existenz, ausgehend von der Idee daß wir ein willenlos agierender Haufen Fleisch sind, zum Common Sense mutiert, innerhalb der westlichen Gesellschaften die letzten religiösen Sicherungen ganz offensichtlich durchbrennen, selbst die Familie als allerletzter Hort irgend einer Art von Überindividualismus mehr und mehr als Irrtun ,,erkannt" und folgerichtig aufgegeben wird, muß ein Überlegen ansetzen.
    Denken wir die Zustände zu Ende, führt das - wenn mich nicht alles täuscht - zu einem wenigstens für Westeuropa zutreffenden Zustand von radikalem Kosmopolitismus, Individualismus, moralischer Ungebundenheit, Pazifismus; einem Seinszustand, der seine höchste Erfüllung in der Lustbefriedigung sieht ( denn schließlich ist alles, Liebe, Gottglauben, Schönheitsempfinden, Entrückung genauso Ergebnis körperlich, d.h. fleischlicher Prozesse wie das Gefühl der Lust, und letzteres ist das angenehmste; es verwundert nicht, daß die ganzen Aufklärer das große Schwein Epikur wieder ausgraben, dieses Sinnbild von Verweichlichung )...wie gesagt, wenn ich mich nicht irre, ist das das Angebot der sogenannten Aufklärung : im Endeffekt ist alles sinnlos, alles, was die Menschen bis dato für höhere Gefühle gehalten haben, ist ein Trug und darum richten wir es uns hier denn bis wir im Nichts unvergessen verschwinden so bequem wie möglich ein. Das ist eine Option für Weiber.
    Vor diesem Hintergrund, und dem Setzen des Umstandes daß eine religiöse bzw. metaphysisch motivierte Erneuerung der europäischen Menschheit absolut unrealistisch ist, wird der Faschismus, d.h. das Eingeständnis, daß diese grundsätzlichen Voraussetzungen der Aufklärer nicht ganz falsch sind, man aber wenn schon alles sinnlos dann doch wenigstens heroisch und ästhetisch untergehen möchte, zu einer ganz natürlichen Option, oder nicht?
    Ich denke, der Faschismus, d.h. natürlich nicht eine Wiederholung des Faschismus, sondern eine den Umständen entsprechende Aufnahme der urfaschistischen Gefühls- und Gedankenwelt, stellt gerade für den weniger schlechten Teil junger Männer, und damit für den maßgeblichen Teil der Menschheit früher oder später eine Wahlmöglichkeit dar; denn wenn die Ergebnisse der modernen Naturforschung und ihre gezogenen Konsequenzen ( Singer ) für bare Münze genommen werden, will heißen : den Grund unseres Denkens und Tuns darstellen, nicht mehr bezweifelt werden, man gleichzeitig - wie es nur allzu selbstverständlich ist - aber nicht bereit ist sich einzureihen in die Front eines spießbürgerlich-liberalhedonistischen Lebens, weil dieser - zumindest auf mich - völlig unästhetisch und verweichlicht wirkt, weil sich ein überrationaler Reflex gegen die künstlerisch und gesellschaftlichen Auswüchse des modernen Seins längst unauslöschlich in das eigene Seelenleben hineingefressen hat, man die Kraft aber nicht mehr findet die Dekadenz mit der Hilfe des Glaubens an Gott zu überwinden, dann ist die faschistische Revolte eine Option für den Mann.
    warum ist Epikur "ein Schwein" ? und warum sollten nur Männer einen "maßgeblichen Teil der Menschheit" bedeuten ? und was meinst du mit "verweichlicht" ?
    Geändert von blues (21.05.2009 um 01:49 Uhr)

  3. #43
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Der Mensch ist von Grund auf zu verkommen, zu gierig und zu korrupt um in natürlicher Freiheit zu gedeihen. Sobald der Mensch sich keine Existenzsorgen mehr machen muss macht er sich Gedanken darüber wie er seinen Nächsten ausbeuten kann, wie er seine Pflichten auf andere abwälzen kann und wie er allgemein seine wachsende Sucht nach Materiellem befriedigen kann.
    Deswegen braucht man den Faschismus! Der Faschismus versucht dem sinnlosen Menschen das Gefühl zu geben seine Existenz hätte einen Sinn. Im Faschismus hat jeder eine andere Aufgabe, aber jeder ist am errichten einer großen Sache gleichermaßen beteiligt.

    Wenn man bedenkt wie verdreckt der normale westliche Mensch heute ist, insbesondere die Jugend. Paris Hilton, Handy und Alcopops, das sind deren einzige Interessen. Ein Haufen nutzloser organischer Masse die eigentlich keinen wirklichen Lebenssinn hat, außer den sinnlosen Konsum. Man kann es ihnen ja gönnen , aber lange geht soetwas nicht gut.
    Nur der Faschismus kann die Menschheit noch retten. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass es erst ordentlich krachen muss und tausende auf den Straßen verrecken müssen bevor der Weg frei ist.

    Hier mal ein Paradebeispiel für die Auswüchse unseres geliebten Liberalismus:
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Ganz ehrlich: Für was gibt es dieses Subjekt eigentlich? Ich meine: Eine Biene bestäubt Pflanzen und sammelt leckeren Honig, eine Fliege geht Menschen auf die Nerven, Viren schaden anderen Lebewesen; Aber die? Die atmet doch nur unsere Luft weg. Unfassbar!

    fascismo o morte!!

  4. #44
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von blues Beitrag anzeigen
    Ideologie handelt, die weder nach Höherem oder nach Aufbruch strebt
    Gerade diese Dinge gehören zu den Grundpfeilern des Faschismus.

  5. #45
    Mitglied Benutzerbild von Humer
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von Gladio Beitrag anzeigen
    Der Mensch ist von Grund auf zu verkommen, zu gierig und zu korrupt um in natürlicher Freiheit zu gedeihen. Sobald der Mensch sich keine Existenzsorgen mehr machen muss macht er sich Gedanken darüber wie er seinen Nächsten ausbeuten kann, wie er seine Pflichten auf andere abwälzen kann und wie er allgemein seine wachsende Sucht nach Materiellem befriedigen kann.
    Du kannst ruhig in der Ich- Form schreiben, denn auch Du bist ein Mensch:

    Also : Ich bin von Grund auf verkommen, zu gierig, zu korrupt.............
    Parole: Reich ins Heim- Mitglied der Linksfraktion

  6. #46
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von Gladio Beitrag anzeigen
    Sobald der Mensch sich keine Existenzsorgen mehr machen muss macht er sich Gedanken darüber wie er seinen Nächsten ausbeuten kann, wie er seine Pflichten auf andere abwälzen kann und wie er allgemein seine wachsende Sucht nach Materiellem befriedigen kann.
    Deswegen braucht man den Faschismus!
    Gegenvorschlag: Die Forderung nach "Faschismus" ist nur eine Variante des Versuches von Ausbeutung und Pflichtabwälzung und dient der Herstellung von "Freiheit", d.h. der Möglichkeit, nach selbstgewählten Regeln zu leben, für den Forderer.

    Mit anderen Worten: Der Faschist ist im Faschismus frei und insofern also garkein Faschist mehr, wie er ihn aus nichtfaschistischen Gründen fordert, sondern aus individuell-emotionalen oder individuell-rationalen - und mithin allen.

    Heisst: Es gibt garkeine Faschisten. Es gibt nur im-Faschismus-Selbstverwirklicher.

    Und die haben das Problem, aus Gründen mit Mitteln etwas vorzuschlagen, was sie anderen nehmen.

    Ganz ehrlich: Für was gibt es dieses Subjekt eigentlich?
    Carl Schmitt meinte einmal, ein Mensch müsse seine individuelle Existenz nicht rechtfertigen.
    Aktueller Kalenderspruch: Das ist wohl tatsächlich das Problem. Das alte links gibt es nicht mehr. Links ist heute das gut versorgte Establishment und nicht der entrechtete Proletarier. (HenningPogwisch, 130224, https://www.zeit.de/kultur/2024-02/p...0nach8/seite-2)

  7. #47
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Gegenvorschlag: Die Forderung nach "Faschismus" ist nur eine Variante des Versuches von Ausbeutung und Pflichtabwälzung und dient der Herstellung von "Freiheit", d.h. der Möglichkeit, nach selbstgewählten Regeln zu leben, für den Forderer.

    Mit anderen Worten: Der Faschist ist im Faschismus frei und insofern also garkein Faschist mehr, wie er ihn aus nichtfaschistischen Gründen fordert, sondern aus individuell-emotionalen oder individuell-rationalen - und mithin allen.

    Heisst: Es gibt garkeine Faschisten. Es gibt nur im-Faschismus-Selbstverwirklicher.

    Und die haben das Problem, aus Gründen mit Mitteln etwas vorzuschlagen, was sie anderen nehmen.
    Aber wer anderen die Möglichkeit zu einer gewissen Entfaltung vollends nimmt, ist nunmal ein Faschist (und an dieser Stelle verbitte ich mir einen notdürftigen Fingerzeig zu den Gegnern des Laissez-faire ) Was er sich selbst ermöglicht, ist da völlig belanglos, ebenso belanglos wie seine dahinterstehende Intention aussieht - ob Faschismus aus dem Zwecke der eigenen Selbstverwirklichung heraus nach dem Muster eines Nicolae Ceauşescu oder der Überzeugtheit von Notwendigkeiten für ein höheres Ziel (Hitler) ist einerlei. Man könnte höchstens einwenden, dass der Faschist kein solcher gegenüber sich selbst ist, aber das ist ja auch nicht die Definition eines Faschisten.

  8. #48
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Das wichtige ist, dass sowohl Motivation als auch Argumentation in den meisten Fällen individuell-rational(istisch) sind.
    Aktueller Kalenderspruch: Das ist wohl tatsächlich das Problem. Das alte links gibt es nicht mehr. Links ist heute das gut versorgte Establishment und nicht der entrechtete Proletarier. (HenningPogwisch, 130224, https://www.zeit.de/kultur/2024-02/p...0nach8/seite-2)

  9. #49
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von Ajax Beitrag anzeigen
    Wir leben in einer Zeit, in der jegliche Werte abhanden gekommen sind, [...]
    Das ist Unsinn. Natürlich haben wir Werte. Nur eben andere als zu früheren Zeiten, was aber nicht heißt, dass es keine solchen sind, und dies geht nicht mit dem Aufstieg des Liberalismus sowie der Demokratie und dem Fall des Faschismus einher. Im Gegenteil brachten doch gerade diese zwei Sachen eine Unmenge an neuen Werten in die Gesellschaft. Die Zeit ab 1945 bis heute ist eine Zeit des Werteumbruchs.

  10. #50
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    Standard AW: Ist der Faschismus eine Option?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Das wichtige ist, dass sowohl Motivation als auch Argumentation in den meisten Fällen individuell-rational(istisch) sind.
    Die Argumentation ist einerlei, ein Nicolae Ceauşescu kann mir mit noch so schönen Worten beibringen wollen, dass sein Wohlergehen oder was auch immer gut für mich ist, das kauften ihm damals nicht einmal die direkt unter seiner Propaganda stehenden Rumänen ab. Argumentation kann dazu führen, dass jemand nicht als Faschist angesehen wird, was sich aber selbstredend nicht auf das Faktische auswirkt. Außerdem hatte die Argumentation von Faschisten immer einen rationalen Anspruch, selbst zu Zeiten, in denen man fragliches Wort noch nicht einmal kannte. Seine Motivation - ob sie nun rational geprägt ist oder emotional - ist ebenfalls ziemlich einerlei, wobei ich im Falle der Motivation eher auf emotional tippe.

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