Ich habe in der aktuellen Ausgabe der Deutschen Stimme (April 2009) einen Bericht über Spengler gelesen, der mich dazu bewog, einen Strang über ihn zu eröffnen.
Oswald Spengler war einer der Schlüsselfiguren der Konservativen Revolution in Deutschland. In seinem Hauptwerk "Der Untergang des Abendlandes" stellt er seine Sicht der Weltgeschichte vor.
Spengler identifiziert für die zurückliegenden 5.000 Jahre insgesamt acht Hochkulturen:
1. Ägyptische Kultur: seit ca. 3000 v. Chr. am Nil, unter Einschluss der kretisch-minoischen Kultur. 2. Babylonische Kultur: seit ca. 3000 v. Chr. im heutigen Nahen Osten.
3. Indische Kultur: seit 1500 v. Chr. auf dem indischen Subkontinent.
4. Chinesische Kultur: seit 1400 v. Chr. auf dem ostasiatischen Kontinent.
5. Antike, also griechisch-römische Kultur: seit 1100 v. Chr. im Mittelmeerraum (Kernland: heutiges Griechenland und Italien).
6. Arabische, d. h. auch frühchristliche und byzantinische Kultur: seit Christi Geburt am östlichen Mittelmeerrand.
7. Mexikanische Kultur: seit ca. 200 n. Chr. im Hauptgebiet Mittelamerika.
8. Abendländische Kultur: seit 900 n. Chr. in Westeuropa, später auch Nordamerika.
Mit der neunten, der russischen Kultur identifiziert Spengler einen weiteren Kultur-Organismus, dem die Zukunft des kommenden, des dritten Jahrtausends gehöre.
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Den Verfall der Kulturen beschreibt er wie folgt:
Zivilisation ist der Tod der Kultur, genauer: Der Kulturtod vollzieht sich, indem Kultur in Zivilisation übergeht.
Den späten Zustand der Zivilisation charakterisiert nach Spengler:
* das Greisenhafte statt des Jugendlichen, Geschichtslosigkeit
* Künstlichkeit und Erstarrung aller Lebensbereiche,
* Herrschaft der anorganischen Weltstadt anstelle des lebensvollen bäuerlich geprägten Landes,
* kühler Tatsachensinn anstelle der Ehrfurcht vor dem Überlieferten,
* Materialismus und Irreligiosität,
* anarchische Sinnlichkeit, panem et circenses, Unterhaltungsindustrien,
* Zusammenbruch der Moral und Tod der Kunst,
* Zivilisationskriege und Vernichtungskämpfe,
* Imperialismus und die Heraufkunft formloser Gewalten.
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Spengler vertritt einen "heroischen Pessimismus". Er behauptet, daß die Geschichte keinen linearen und progressiven Verlauf nimmt, sondern daß jede Kultur geboren wird, reift, blüht, aber früher oder später verfällt und stirbt.
Man kann nur die Endzeit erkennen und die alten Zeiten betrauern. Man kann jedoch nichts gegen den Untergang aktiv unternehmen. Wer es dennoch versucht, der gilt ihm als hoffnungsloser Narr und Fahnenflüchtiger vor der angeblich unbeeinflußbaren Geschichte.
Die Gefahr des Spenglerismus liegt auf der Hand: Er erlaubt es den Menschen, sich in ihrer Verachtung der westlichen Dekadenzgesellschaft treu zu bleiben und weiter alten Kulturidealen anzuhängen, ohne der verhaßten Spätmoderne Widerstand entgegensetzen zu müssen. Solche "heroischen Pessimisten" schauen dann dem Niedergang souverän zu, obwohl sie ihn eigentlich ablehnen, und sie verwechseln Schicksalsergebenheit mit Heroismus. Spenglerismus kann deshalb ein Gift sein, das die aktive Auflehnung gegen die Zeitverhältnisse lähmt.
Wir Völkischen sehen es natürlich anders. Wir sagen: "Verloren ist nur, wer sich selbst aufgibt" (Rudel), bzw. "Wer kämpft, kann verlieren; wer nicht kämpft, hat schon verloren."
Was meint ihr dazu? Können wir den Untergang unseres Volkes aktiv verhindern, oder ist sowieso alles schon gelaufen und wir können lediglich noch die alten Zeiten betrauern?
Umfrage folgt!