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Thema: Flucht aus dem Kapitalismus

  1. #1
    x-mode
    Gast

    Standard Flucht aus dem Kapitalismus

    Hallo Com,

    bin neu und froh euch gefunden zu haben.

    Ich beschäftige mich schon seit geraumer Zeit mit einer Alternative zum Kapitalismus denn für mich steht fest, dass die globale Gemeinschaft mit diesem System geradewegs in den Untergang steuert.

    Als Grundlage für meinen neuen Ansatz sind Alvin Toffler (Die Dritte Welle), Jeremy Rifkin (Das Ende der Arbeit), Amory Lovins (Öko-Kapitalismus) und nicht zuletzt Marx/Lenin mit von der Partie.

    Es gilt festzustellen, dass das Kapital das vorherrschende Machtmittel auf unserem Planeten darstellt. Resourcen, Humankapital, Umwelt, all dies steht dem nach. Share-holder streben nach immer höheren Renditen und der Großteil der Menschheit bleibt dabei auf de Strecke.

    Abschaffung des Kapitals im klassischen Sinn. Zukünftig werden alle Menschen mit den gleichen (gerechten) Voraussetzungen ausgestattet sein. Um das zu realisieren, nehmen wir die Zeit als "Mass der Dinge", denn jeder Mensch hat nur 24 Stunden am Tag zu seiner Verfügung.

    Wir ersetzen das Tauschmittel Geld gegen die Zeit. Menschen erhalten Zeitkonten. Wenn sie arbeiten oder für die Gesellschaft aktiv sind, wird ihnen genau diese Dauer gutgeschrieben. Dieses Guthaben kann dann wieder gegen Leistungen anderer eingetauscht werden.

    Je mehr Zeit ein Mensch in Zukunft auf seinem Zeitkonto haben wird, desto mehr hat er für die Gesellschaft geleistet. In Zukunft wird es keine Reichen oder Arme mehr geben sondern demzufolge nur Ehrenhafte und Unehrenhafte.

    Gleichzeitig werden die Resourcen unseres Planeten zu gleichen Teilen auf die Menschen verteilt. Einjeder ist dann für das Bevölkerungswachstum und auch für den Raubbau an der Natur direkt verantwortlich.

    Wir errichten eine globale, direkte Sozialdemokratie ohne Repräsentanten. Entscheidungen werden direkt und kollektiv von allen Betroffenen gefällt.

    Ich denke, unser Planet hat einen solch radikalen Wandel dringend nötig....
    ansonsten müssen wir uns wirklich langsam um Kolonien auf dem Mars bemühen...

    Was haltet ihr von dem Ansatz?

  2. #2
    Mitglied
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    129

    Standard

    bevor man uztopien debattiert, mal erst zur marktwirtschaft: wer sagt dir eigentlich, dass mit ihr der untergang droht? die funktioniert seit 200 jahren und seit dem sagen immer irgendwelche leute den untergang voraus. der witz ist nicht, dass sie nicht funktioniert oder dass der untergang droht. beides stimmt nicht. marktwirtschaft funktioniert klasse. die frage ist, für wen und nach welchen kriterien. wenn man dabei dann feststellt, dass sie gegen das eigene interesse steht, kommt man vieleicht zu dem schluss, sie abzuschaffen. mit untergangsszenarien brauch man dafür nicht argumentieren

  3. #3
    Mitglied
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    Standard

    Wir ersetzen das Tauschmittel Geld gegen die Zeit. Menschen erhalten Zeitkonten. Wenn sie arbeiten oder für die Gesellschaft aktiv sind, wird ihnen genau diese Dauer gutgeschrieben. Dieses Guthaben kann dann wieder gegen Leistungen anderer eingetauscht werden.
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich dies verstanden habe. Je mehr ich arbeite, oder besser gesagt, je laenger ich arbeite, desto mehr Gegenleistung werde ich bekommen. Ist das richtig? Was bedeuten wuerde, dass ich pro Arbeitstag allerhoechstens Gegenleistung im Zeitwert von 24 Stunden bekommen wuerde?

    Was geschieht mit solchen, die sich weigern zu arbeiten? Wer kuemmert sich um sie?

  4. #4
    they call me tater-salad Benutzerbild von buckeye
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    Standard

    die frage ist wo ist dieses system im ansatz gerecht ...... als beispiel wuerden ein kartenabreisser im Kino/Theater und ein arbeiter in der kohlegrube fuer eine stunde arbeit nur eine stunde gutgeschrieben bekommen OBWOHL der arbeiter im bergwerk die haerter , koerperlich anstrengendere und ungesuendere arbeit macht .... das ist von gerechtigkeit meilenweit entfernt
    Oppressors can tyrannize only when they achieve a standing army , an enslaved press , and a disarmed populace ... James Madison

    Its criminal to teach a man NOT to defend himself when he is the victim of brutal attacks , it is legal and lawful to own a shotgun or a rifle , we believe in obeying the law !! ..... Malcolm X

  5. #5
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    Das sehe ich aehnlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas funktionieren wuerde. Was ist zum Beispiel mit all den ehrgeizigen Menschen, die mehr aus ihrem Leben machen wollen, ein schoenes grosses Haus haben wollen, oder ein tolles Auto oder zwei oder drei? Die duerfen das nicht, weil es gegenueber den weniger ehrgeizigen Menschen nicht gerecht waere?

    Die Pilgrims haben diese Urform des Kommunismus in den fruehen Amerikajahren ebenfalls versucht. Da wurde die anfallende Arbeit "gerecht" aufgeteilt, mit dem Ergebnis, dass die Menschen super faul wurden, so gut wie nichts mehr taten und im Winter vor Hunger und Kaelte fast ausgerottet worden waeren. Erst durch die Einfuehrung der freien Marktwirtschaft, wurde in den Menschen der Ehrgeiz geweckt.

  6. #6

    Standard

    Freie Marktwirtschaft oder [Links nur für registrierte Nutzer]

  7. #7
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    Standard

    Also unter sozialer Marktwirtschaft stelle ich mir ein System vor, wie es in Deutschland ist. Und das scheint ja wohl eher nicht zu funktionieren.
    "du hast ein tieferes problem mein lieber,anscheinend auch mit deiner eigenen sexualitaet" Moonwitch

    Heute schon Gegenstimme gelesen?

  8. #8

    Standard

    Ist eben nicht sozial genug.

  9. #9
    Mitglied
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    Standard

    Wie sozial sollte sie denn aussehen und wie liesse sich das verwirklichen?
    "du hast ein tieferes problem mein lieber,anscheinend auch mit deiner eigenen sexualitaet" Moonwitch

    Heute schon Gegenstimme gelesen?

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Lord Solar Plexus
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    Standard

    Hallo und willkommen.

    Zitat Zitat von x-mode
    Ich beschäftige mich schon seit geraumer Zeit mit einer Alternative zum Kapitalismus denn für mich steht fest, dass die globale Gemeinschaft mit diesem System geradewegs in den Untergang steuert.
    Nun, das sehe ich anders. Zwar gibt es eine ganze Reihe gravierender Probleme, aber der Wunsch nach materieller Sicherheit oder Mehrung des eigenen Wohlstands als Triebfeder unserer Wirtschaftsordnung stehen für mich außer Frage.

    Als Grundlage für meinen neuen Ansatz sind Alvin Toffler (Die Dritte Welle), Jeremy Rifkin (Das Ende der Arbeit), Amory Lovins (Öko-Kapitalismus) und nicht zuletzt Marx/Lenin mit von der Partie.
    Das hört sich nicht nach einem neuen Ansatz an, sondern nach veralteten Vorstellungen in neuem Gewand. Rifkin hat einige gute Ansätze zur Energiepolitik, ist mir aber insgesamt zu plakativ und unrealistisch. Marx und Lenin lehne ich als Diktaturgegner rundheraus ab.

    Es gilt festzustellen, dass das Kapital das vorherrschende Machtmittel auf unserem Planeten darstellt. Resourcen, Humankapital, Umwelt, all dies steht dem nach. Share-holder streben nach immer höheren Renditen und der Großteil der Menschheit bleibt dabei auf de Strecke.
    Nein, das ist zu einseitig. Geld ist nur ein (wichtiger) Faktor unter vielen. Shareholder bin ich auch; das ist ein höchst demokratisches Prinzip. Leider sind zu wenig Menschen in der Lage, zu Shareholdern zu werden, daran muss die Politik etwas ändern.

    Abschaffung des Kapitals im klassischen Sinn. Zukünftig werden alle Menschen mit den gleichen (gerechten) Voraussetzungen ausgestattet sein. Um das zu realisieren, nehmen wir die Zeit als "Mass der Dinge", denn jeder Mensch hat nur 24 Stunden am Tag zu seiner Verfügung.
    Eine gleiche Ausstattung ist immer ungerecht, denn es gibt keinen gleichen Bedarf. Wenn auf einem Kindergeburtstag ein Kind mehr Hunger hat, ist es ungerecht, allen ein gleich großes Stück Kuchen zu geben.

    Wir ersetzen das Tauschmittel Geld gegen die Zeit. Menschen erhalten Zeitkonten. Wenn sie arbeiten oder für die Gesellschaft aktiv sind, wird ihnen genau diese Dauer gutgeschrieben. Dieses Guthaben kann dann wieder gegen Leistungen anderer eingetauscht werden.
    Achherrje...

    Wir errichten eine globale, direkte Sozialdemokratie ohne Repräsentanten. Entscheidungen werden direkt und kollektiv von allen Betroffenen gefällt.
    Um Gottes Willen! Das führt in wenigen Tagen zur schlimmsten Diktatur, die es je gab. Was ist, wenn ich Christdemokrat bin? Was ist, wenn ich mein Geld nicht abgeben will? Stimmen alle anderen dann ab, mich ins Lager zu werfen?

    Ich denke, unser Planet hat einen solch radikalen Wandel dringend nötig....
    Nur über meine Leiche.

    Was haltet ihr von dem Ansatz?
    Nichts. Nein, noch weniger. Dein 'wir errichten' setzt ein Wir voraus, dass Du gerade erst noch schaffen willst. Es ignoriert unterschiedliche Ansichten und Lebensauffassungen und wird sich in schlimmster Weise auswirken. Der Ersatz des Geldes ist keine echte Lösung, sondern schafft noch mehr Probleme. Was ist, wenn ich meine Uhr vordrehe? Wer kontrolliert oder verwaltet die Zeitkonten? Die Banken, die Du offensichtlich abschaffst? Eine gleiche Verteilung ist per definitionem ungerecht, weil der Bedarf nicht gleich ist. Und was schafft dann Leistungsanreize? Der Wille, Gutes zu tun, reicht dazu nicht aus. An die Stelle von Marx setze ich Smith, an die Stelle von Rifkin Hermann Scheer, an die Stelle von Toffler et al. Rawls und Popper.

    Es ist alles schon in grausamsten Sozialexperimenten ausprobiert worden, was Du vorschlägst und in jedem einzelnen Fall als ungeeignet zurückgewiesen worden. Wenn über ein Dutzend Staaten in über 90 Jahren erfolglos versucht haben, Deine Ansichten umzusetzen, dann sehe ich das als absolut ausreichende Versuchsreihe, die in keinster Weise erneute Versuche rechtfertigt.

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