Deutsche Exporte brachen 2004 alle Rekorde
Wiesbaden - Die deutsche Wirtschaft hat 2004 mehr Waren exportiert als jedes andere Land der Welt und alle Rekorde gebrochen. Der Wert der Ausfuhren kletterte im vergangenen Jahr um 10,0 Prozent auf 730,9 Milliarden Euro, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.
Damit bestätigte das Amt seine erste Schätzung. Volkswirte führen den Rekord auf den Boom der Weltwirtschaft und die relativ niedrigen Lohn- und Preissteigerungen im Inland zurück. Trotz des starken Euro und der anziehenden Ölpreise hätten die deutschen Firmen ihre Wettbewerbsfähigkeit bewiesen.
Der Präsident der Statistikbehörde, Johann Hahlen, hatte den Export als Hauptmotor der deutschen Wirtschaft bezeichnet, weil 2004 die Ausfuhren 1,2 Prozentpunkte zum Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent beitrugen. Der Außenhandel habe sich «bravourös geschlagen», sagte Hahlen. Im Monat Dezember legte der Export um 8,8 Prozent zu.
Die Importe kletterten im vergangenen Jahr um 7,4 Prozent auf 574,2 Milliarden Euro. Das war etwas weniger als die zunächst von den Statistikern geschätzten plus 7,7 Prozent. Der Außenhandelsüberschuss übertraf mit 156,7 Milliarden Euro den bisherigen Höchststand von 2002.
Fast zwei Drittel der deutschen Warenlieferungen gingen 2004 in Länder der Europäischen Union, 43 Prozent in die Euro-Zone. Schon deshalb wirkte sich der teure Euro nicht so stark auf den Außenhandel aus. Wichtigster Abnehmer von Waren «Made in Germany» war Frankreich. Der Zuwachs war am stärksten beim Export in Drittländer (plus 11,2 Prozent) sowie in die Euro-Zone (plus 9,9 Prozent).
Laut Dezember-Bilanz erzielte die Wirtschaft im letzten Monat des Jahres bei den Ausfuhren ein Plus von 8,8 Prozent auf 59,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass der Dezember zwei Arbeitstage mehr hatte als der Dezember 2003. Im Vergleich zum November sank der Export kalenderbereinigt um 4,0 Prozent.
© dpa - Meldung vom 10.02.2005 11:38 Uhr