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Thema: Sein und Bewusstein

  1. #1
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    Standard Sein und Bewusstein

    "Das Sein bestimmt Bewusstein". Wie ist der Satz eigentlich zu verstehen? Meine These: Eine Determination des Denkens ist nicht gemeint.

  2. #2
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    Zitat Zitat von abc
    "Das Sein bestimmt Bewusstein". Wie ist der Satz eigentlich zu verstehen? Meine These: Eine Determination des Denkens ist nicht gemeint.
    Einfach formuliert: Wer reich ist, denkt sich, warum soll ich davon etwas abgeben? Wer arm ist, denkt sich, warum gibt der mir davon nichts ab?
    Genauer: der Reiche hält eher die Eigentumsfreiheit, der Arme die Verteilungsgleichheit hoch.

  3. #3

    Daumen hoch! Der dialektische Materialismus lässt grüssen!

    Zitat Zitat von abc
    "Das Sein bestimmt Bewusstein". Wie ist der Satz eigentlich zu verstehen? Meine These: Eine Determination des Denkens ist nicht gemeint.
    Endlich mal eine intelligentes Thema, danke abc.
    Hatte schon befürchtet, dass die Foren hier nur noch mit NPD und co. zugemüllt wird.
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  4. #4
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    danke.

    @nimreem: ein bischen zu vereinfacht oder? zumal das so auch nicht stimmt. das zitat steht bei marx unter dem stichwort fetischcharakter der ware. und der satz beschreibt lediglich, dass sich die warenbesitzer wenn sie ihre waren austauschen entsprechend ihrer position im warentausch verhalten müssen. sie müssen also quasi die stellung ihrer ware annehmen, um ihre zwecke zu erreichen. also entweder geld durch verkauf bekommen, oder ware durch kauf. in dem prozess müssen sie sich frei machen von persönlichen motivationen, sonst geht der austausch nicht.

    was hierzulande immer draus gemacht wird ist, dass das denken vorbestimmt sei. die leute könnten nicht anders als als unternehmer, lohnempfänger usw zu denken

  5. #5
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    Zitat Zitat von abc
    danke.

    @nimreem: ein bischen zu vereinfacht oder? zumal das so auch nicht stimmt. das zitat steht bei marx unter dem stichwort fetischcharakter der ware. und der satz beschreibt lediglich, dass sich die warenbesitzer wenn sie ihre waren austauschen entsprechend ihrer position im warentausch verhalten müssen. sie müssen also quasi die stellung ihrer ware annehmen, um ihre zwecke zu erreichen. also entweder geld durch verkauf bekommen, oder ware durch kauf. in dem prozess müssen sie sich frei machen von persönlichen motivationen, sonst geht der austausch nicht.

    was hierzulande immer draus gemacht wird ist, dass das denken vorbestimmt sei. die leute könnten nicht anders als als unternehmer, lohnempfänger usw zu denken
    Ist das so? Interessant, bin ja kein Marxist. Mal sehen, wie sich Marxisten hierzu äußern.

  6. #6

    Marx sagt Hallo (Teil 1)

    Hallo alle zusammen!

    Wie ich schon sagte, dieser Thread ist der intelligenteste seit langem in den Foren.

    Die Frage "Sein und Bewusstsein" sollte mit dem Marx'schen dialektischen Materialismus.

    Es gibt bekannterweise zwei vorherrschende Denk-Richtungen: Idealismus und Materialismus. Erstere geht von der Annahme übernatürlicher Kräfte aus - d.h. Bewusstsein soll Materie/das Sein bestimmen/erschaffen, so wie Götter und anderen Phantasie-Wesen, während zweitere sich auf Dinge des Natürliches konzentriert.
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  7. #7
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    die trennung ist verkehrt. weder bestimmt die materie die inhalte des denkens (sie ist lediglich die voraussetzung des denkens), noch ist denken ohne materie (eben als voraussetzung) möglich.

    das ist das problem von weltanschauungen im engeren sinne: sie betrachten die welt mit einem vorab zurecht gelegten modell und wollen sie damit erklären. das ist verkehrt. damit das funktionieren könnte, müsste man vor der erklärung schon wissen, was rauskomt. denn nur dann weiß man ja, ob das vorab gewählte modell zur erklärung hinterher auch passt. also: nicht die welt mit einer zuvor definierten anschauung betrachten, sondern sich die dinge erklären. hat marx übrigens so gemacht.

    deswegen ist sein oben zitierter satz eben keine weltanschauung, sondern die erklärung der beziehung von warenbesitzern in der marktwirtschaft. mehr aber auch nicht.

  8. #8

    Augenzwinkern Bitte nicht stören, danke

    Zitat Zitat von abc
    die trennung ist verkehrt. weder bestimmt die materie die inhalte des denkens (sie ist lediglich die voraussetzung des denkens), noch ist denken ohne materie (eben als voraussetzung) möglich.

    das ist das problem von weltanschauungen im engeren sinne: sie betrachten die welt mit einem vorab zurecht gelegten modell und wollen sie damit erklären. das ist verkehrt. damit das funktionieren könnte, müsste man vor der erklärung schon wissen, was rauskomt. denn nur dann weiß man ja, ob das vorab gewählte modell zur erklärung hinterher auch passt. also: nicht die welt mit einer zuvor definierten anschauung betrachten, sondern sich die dinge erklären. hat marx übrigens so gemacht.

    deswegen ist sein oben zitierter satz eben keine weltanschauung, sondern die erklärung der beziehung von warenbesitzern in der marktwirtschaft. mehr aber auch nicht.
    Pardon, aber ich beginne erst mit der Erklärung des Anfang des dialektischen Materialismus. Es kommt noch was. Ist nur eine Einleitung.
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  9. #9
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    na gut. ich bin gespannt. mein einwand bleibt aber bestehen

  10. #10
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von abc
    "Das Sein bestimmt Bewusstein". Wie ist der Satz eigentlich zu verstehen? Meine These: Eine Determination des Denkens ist nicht gemeint.
    Ich würde sagen, dass es bedeutet das die materielle Situation die Persönlichkeit des Menschen prägt. Derselbe Mensch, wäre er einmal in Armut und einmal in Reichtum geboren sowie aufgewachsen, wäre jeweils ein komplett anderer geworden.
    Siegen heißt Leben

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