Heroinverkauf finanziert PKK-Terror
Mit dem Verkauf von Heroin in Deutschland finanziert die kurdische Terrororganisation PKK einen Teil ihrer Aktionen in der Türkei. Das berichtet das TV-Magazin "Report München" in seiner heutigen Sendung und beruft sich dabei auf Informationen der Polizei und Aussagen von ehemaligen Mitgliedern einer kurdischen Drogendealerbande.
Die Bande soll von Bremen aus zahlreiche deutsche Drogenszenen mit Heroin aus Afghanistan versorgt haben. Die Augsburger "Sonderkommission Ali Baba" geht seit 2004 gegen den organisierten Drogenhandel in der 250.000-Einwohner-Stadt vor und war bei ihren Ermittlungen auf die Drogendealer gestoßen. Allein in Augsburg konnten in den vergangenen drei Jahren 100 Heroindealer verhaftet und zu Haftstrafen von insgesamt 270 Jahren verurteilt werden.
Verbindungen zwischen organisiertem Verbrechen und der PKK
Bei den Männern handelt es sich dem Bericht zufolge fast ausschließlich um irakische Kurden. Teilweise leben diese seit Jahren in der Bundesrepublik und können selbst nach einer Verurteilung zu langen Haftstrafen wegen Schutz vor Verfolgung nicht in ihre Heimat abgeschoben werden. Gegenüber "report München" bestätigte ein Bremer Polizeisprecher, dass es konkrete Hinweise auf Verbindungen zwischen dem organisierten Verbrechen und der in Deutschland verbotenen PKK gebe. Unter den teilweise namentlich bekannten Drogendealern seien mehrere Personen aus dem Umfeld der PKK und ihrer Nachfolgeorganisationen.
Ein ehemaliges Branchenmitglied bestätigte dem TV-Magazin in einem Interview, dass große Teile der Erlöse aus dem Rauschgifthandel an die PKK fließen. Allein in Augsburg habe die Terrororganisation monatlich bis zu 200.000 Euro Gewinn gemacht. Als Gegenleistung habe die PKK den kurdischen Dealern auch in Deutschland Schutz gewährt.
Rauschgift via Balkanroute nach Deutschland
Das Heroin beziehen die Drogenhändler von türkischen Kurden, die seit Jahren Lieferungen von über 100 Kilogramm Heroin über eine neue Variante der "Balkanroute" über Polen nach Bremen, Hannover und Hamburg beziehen. Das Rauschgift wird offenbar vor allem in Lkws oder als "Zuladung" in Containern versteckt. Nach den Recherchen von "report München" werden dann von Bremen aus zahlreiche deutsche Städte mit dem Heroin beliefert.
Neben den Drogengeschäften hat die Soko noch eine Vielzahl weiterer Delikte aufgedeckt. Demnach haben abgelehnte kurdische Asylbewerber Sozialämter und Arbeitsagenturen um Geld betrogen und Wohnungen mehrfach vermietet. "Eine Arbeitsgruppe hat einmal exemplarisch 60 verdächtige herausgegriffen und in allen 60 Fällen konnte der Betrug nachgewiesen werden", sagt Augsburg Kripochef Klaus Bayerl. Mittlerweile sei die Überwachung in Augsburg deshalb verstärkt worden. Zudem sind "report München" zufolge mehrere Fälle dokumentiert, wonach irakische Asylbewerber trotz der angeblichen Verfolgung in der Heimat Urlaubsreisen in den Nordirak unternahmen und danach vollkommen unbehelligt wieder einreisen konnten.