MAINZ.
Die Weltwirtschaft steckt in der größten Krise seit 1929. Eine Finanz- und, Wirtschaftsgröße, deren Ausmaß dem Großteil der Bevölkerung noch gar nicht bewusst, wie der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Prof. Dr. Norbert Walter beim politischen Salon der Konrad-Adenauer-Stiftung in Mainz erklärte. "Erst, wenn wir eine Grafik der wirtschaftlichen Entwicklung über sechs [Jahrzehnte hinweg aufstellen würden, würden wir ein Empfinden dafür bekommen, das die Krise schon jetzt angerichtet hat", sagte Walter.
Aus diesem Grund sieht Walter die Zeit für eine keynesianische Wirtschaftspolitik gekommen, in der der Staat die wirtschaftliche Nachfrage anstößt. "Ich hätte früher nie gedacht, dass ich das einmal sage, aber ich denke, in dieser Krise müssen wir zu diesem Mittel greifen." Auch Hans Reckers, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, sieht das Ende der Krise noch lange nicht gekommen: „Sie hat die ganze Finanzlinie blitzschnell ausgetrocknet und wird sich immer weiter fressen." Um den Auswirkungen entgegen zu wirken, sei es nötig, die Banken zu stabilisieren und für die Zukunft darüber nachzudenken, das Bankenaufsichtsrecht nachzubessern.
Werner. Langen, Vorsitzen der der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, sieht es ebenfalls als "Pflicht Nummer eins" an, den Bankensektor zu sanieren. Die Schuld an der Krise einzelnen Bank-Managern in die Schuhe zu schieben, sieht Langen als falsch an.
"Die Ursache liegt eher bei den USA, die ihre Weltmachtstellung jahrelang auf Pump finanziert haben und durch die Immobilienkredite und den Wertpapierhandel der Meinung waren;'sie hätten das Perpetuum mobile des Geldverdienens erfunden.'Deshalb sei klar''gewesen, dass die Blase irgendwann platzen würde. "Plötzlich haben die Banken festgestellt, dass sie keine guten Wertpapiere, sondern Dynamit in ihren Tresoren Liegen haben.