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Thema: Kriegsgräber: Der Kampf mit der Zeit und den Grabräubern

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Oldenburger
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    Standard Kriegsgräber: Der Kampf mit der Zeit und den Grabräubern

    Hallo,

    ich möchte hier mal auf etwas aufmerksam machen, was wahrscheinlich nicht vielen bekannt ist. Mir lange auch nicht…

    Deutsche Kriegsgräber im Osten ,aus der Zeit des 2. Weltkrieges- damit meine ich nicht die großen Friedhöfe, die, damals von den deutschen Streitkräften angelegt, danach von den Russen eingeebnet worden- nein, um die kümmert sich im allgemeinen der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

    Nein es geht hier um die "Gräber":
    - in den ehemaligen Kampfstellungen, wo die Soldaten noch so liegen, wie in der letzten Sekunde ihres Lebens, so wie sie gefallen sind, verschüttet, von Panzern eingewalzt usw.,

    - kleine Grablagen, schnell und notdürftig am Wegesrand angelegt,

    - der von der Roten Armee in Trichter, Schützenlöcher geworfenen nachträglich erschossenen Soldaten,

    - der von der Zivilbevölkerung verscharrten gefallenen Soldaten- gerade in Ost-und Mitteldeutschland, wo es im allgemeinen seitens der Russen verboten wurde, diese Menschen auf geweihter Erde, auf Friedhöfen zu bestatten- nein meist an Ort und Stelle, im Wald, auf Wiesen, wobei natürlich oft Trichter oder ähnliches benutzt wurden. Das Regististrieren der EKM (Erkennungsmarke) war strikt verboten, die Russen wußten, was diese Blechmarke zu bedeuten hatte, die Identität dieses Menschen!!
    -usw.


    Und um diese "Gräber", ihre Lokalisierung und die Bergung der dort liegenden kümmert sich eigentlich niemand. Der Volksbund hat nicht die Mittel dafür, solche teils aufwändigen Suchaktionen durchzuführen, den Staat interessiert es nicht.

    Doch gerade diese Gräber sind es, die noch die meisten Geheimnisse enthalten, gerade diese Gräber sind es, die meist die Vermissten enthalten, diese Soldaten, deren Tod nicht registriert wurde, deren Angehörige bis heute keine Gewißheit haben, was mit ihrem Mann, Großvater, Onkel, Bruder et. passiert ist.

    Doch es gibt einige kleine Vereine, die sich dem Ziel verschrieben haben, hier Licht ins Dunkel zu bringen, Schicksale zu klären.

    Einer davon ist [Links nur für registrierte Nutzer]
    ein Verein der noch dazu eine sehr gute Website betreibt, mit einem Forum, dass versucht zu helfen. Feldpostnr. entschlüsseln, Erkennungsmarken-beschriftungen deuten und auch am Schreibtisch zumindest grob den Todesort des Gefallenen einzugrenzen, denn oft ist es heute schon die 3. Generation, die Fragen stellt über den Verbleib ihrer Verwandten und dabei oft nicht mehr wissen, als "... gefallen im Osten am..." Oft genug wird diese Suche am Sterbebett von Generation zu Generation weitergegeben...

    Alles aufzuzählen was dieser Verein so tut, würde hier einen Roman entstehen lassen. Schautn euch mal die Website an.


    Doch jetzt zum Kern des Themas- Dieser Verein braucht finanzielle Hilfe!

    -Unterstützung vom Staat- Kein Geld da…,

    -Der Volksbund, dessen Arbeit ja eigentlich erledigt wird- selbst arm dran…,

    - Spenden- spärlich, viel zu wenig, um all das zu erledigen ,was getan werden müsste, vor allem könnte!!!

    Wenn man sich überlegt, dass z.B. die Mitglieder für eine einwöchige Reise nach Russland mal locker 800 € zahlen, ihren Urlaub opfern, nur um dort gefallene Soldaten aus dem russischen Lehm zu holen- das ist schon bemerkenswert. Doch leider können das nicht viele, denn wer hat schon das Geld übrig?
    Und so bleibt es im Allgemeinen ein Tropfen auf den heißen Stein.

    Und die Zeitzeugen, die noch was wissen sterben langsam aber sicher aus. Die Suche wird schwieriger!
    Doch das schlimmste ist, das mittlerweile jeder Russe (hier mal stellvertretend für ALLE osteuropäischen Länder genannt, auch weil es die Schlimmsten sind!!) weiß, das Deutsche Militaria (militärische Ausrüstungsgenstände, Orden, Abzeichen Effekten, aber auch Ringe etc.) und vor allem Erkennungsmarken, sehr gutes Geld bringen, vor allem in Übersee. X(

    Leicht, einfach lässt sich so eine komplette Erkennungsmarke eintüten und versenden – und bringt dann schnell mal 50 $ , vor allem wenn die berühmt-berüchtigten zwei „S“ drauf sind….
    Das ist für „Iwan-Normalbürger“ schon mal mindestens ein halber Monatlohn!!
    Komplett , nicht gebrochen- das sollte sie schon sein!!!

    Und genau das sind die Erkennungsmarken der Soldaten die heute noch als vermisst gelten!!
    Es gibt zwar eine Genfer Konvention bezüglich des Schutzes solcher Gräber, auch diesbezügliche Abkommen zwischen Deutschland und diesen Ländern, aber wo kein Kläger ist auch kein Richter!!
    Und so bleiben oft nur die Knochen liegen, achtlos in der Gegend verteilt...,
    So, nun erst mal genug geredet!

    Schaut euch diesen Film einmal an- möglichst in der Option „high quality“ – „Ton an“ nicht vergessen!!!:

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Gebt diesen Film bitte weiter, so viel wie möglich!!!

    In guter Qualität kann er hier heruntergeladen werden (beim Häkchen in dem Kästchen rechts klicken – dann „Download“ oder nur „Abspielen“)

    [Links nur für registrierte Nutzer]


    P.S. Noch eine kleine Erklärung: Die Umbetter des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge haben die Maßgabe, Grablagen unter 20 Mann „Belegung“ im allgemeine nicht zu bearbeiten, weil zu teuer, da ja die Mittel des Bundes auch in einer art „Kopfprämie gezahlt werden! Da ist ein die Umbettung eines Lazarettfriedhofes mit 200 „Köpfen“ natürlich wichtiger. Diese Handlungsweise ist aber nicht die Schuld des Volksbundes, um das klar hervorzuheben!!
    Geändert von Oldenburger (25.01.2009 um 18:56 Uhr)
    Die Leute, die ihre Schwerter zu Pflugscharen machten, pflügen heute die Felder derjenigen, die ihre Schwerter behielten

  2. #2
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Kriegsgräber: Der Kampf mit der Zeit und den Grabräubern

    Viel Erfolg!
    (Auch wenn's mir gleich ist.)
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  3. #3
    sticht zu Benutzerbild von Würfelqualle
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    Standard AW: Kriegsgräber: Der Kampf mit der Zeit und den Grabräubern

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Viel Erfolg!
    (Auch wenn's mir gleich ist.)
    Scheint so, dass alle deine Angehörigen wohlbehalten aus dem Krieg zurückgekommen sind. Freut mich für dich.

  4. #4
    ... Benutzerbild von George Rico
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    Augenzwinkern AW: Kriegsgräber: Der Kampf mit der Zeit und den Grabräubern

    Da mir dieser Verein gänzlich unbekannt ist, halte ich mich lieber an den Volksbund. Wie auch immer, ein lobenswertes Ansinnen ist's allemal.



    ---

  5. #5
    Antichrist Benutzerbild von Ruepel
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    Standard AW: Kriegsgräber: Der Kampf mit der Zeit und den Grabräubern

    Zitat Zitat von Würfelqualle Beitrag anzeigen
    Scheint so, dass alle deine Angehörigen wohlbehalten aus dem Krieg zurückgekommen sind. Freut mich für dich.
    Wer die Toten nicht ehrt,ist das eigene leben nicht wert!
    Geändert von Ruepel (24.01.2009 um 09:27 Uhr)
    Warum soll ich ehrlich sein,wenn ich von Banditen regiert werde?!

  6. #6
    Lügenpressegegner Benutzerbild von Quo vadis
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    Standard AW: Kriegsgräber: Der Kampf mit der Zeit und den Grabräubern

    Die Situation wie sich jetzt stellt ist absolut typisch für Staaten, die aus rein politischen Gründen einen aufrichtigen und vorbehaltslosen Umgang mit eigenen und fremden Gefallenen nicht zulassen, ja nach Möglichkiet torpedieren wollen.

    Die Sowjetunion hatte kein Interesse, bis auf wenige Ausnahmen wie Stalingrad (Wolgograd) z.b., die Schlachtfelder systematisch nach Gefallenen absuchen zu lassen.Mit der DDR-BRD ist es das Gleiche.Hier hat man panische Angst vor "Wiederbetätigung".
    In die enstehenden Lücken stößt ein Heer von privaten Sonden- und Raubgräbern, die mit Hilfe immer besserer Technik immer größere Flächen abgrasen und ausräumen können.Auf der einen Art kommt dadurch doch die eine oder andere Erkennungsmarke zum Vorschein, die wegen staatlicher Lethargie niemals gefunden worden wäre.Andererseits bleiben die Knochen meist vor Ort und werden einfach wieder zugeschüttet oder weggeworfen.Mehr noch als den Raubgräbern mache ich hier klar dem Staat einen Vorwurf.Es sind so schon wissenschaftliche Elfenbeintürmler in ihren archäologischen Professorenstellen.Beim Thema 2. WK und ungelöste Rätsel drumrum kommt noch politische Beschlagenheit und Lethargie dazu.
    "Um zu lernen, wer über dich herrscht, finde einfach heraus, wen du nicht kritisieren darfst."Voltaire (1694-1778

  7. #7
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Kriegsgräber: Der Kampf mit der Zeit und den Grabräubern

    Zitat Zitat von Würfelqualle Beitrag anzeigen
    Scheint so, dass alle deine Angehörigen wohlbehalten aus dem Krieg zurückgekommen sind. Freut mich für dich.
    Alle näheren Verwandten sind es tatsächlich, ja, also Grosseltern und deren Geschwister.
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  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von D-Moll
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    Standard AW: Kriegsgräber: Der Kampf mit der Zeit und den Grabräubern

    Mein Vater, Gott erbarme sich seiner im Himmel, hat immer als er noch lebte für die Kriegsgräberfürsorge gespendet und nicht wenig.
    Mütter mit ihrer geringen Rente kann dies aber nicht mehr.
    Und ich als schon gar nicht.
    Seitdem ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere.
    Arthur Schopenhauer
    RF

    Deutschland den Deutschen
    Ami go home

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Oldenburger
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    Standard AW: Kriegsgräber: Der Kampf mit der Zeit und den Grabräubern

    Wenn man sieht, wie andere (Zivilisierte) Nationen wie US oder GB mit ihren Kriegstoten umgehen, dann sieht man, dass bei uns was falsch läuft.
    Selbst DNA- Tests sind da machbar.
    Gut, jetzt mag vielleicht jemand sagen: die habe es ja einach, die haben ja nicht diese horrenden Zahlen von irgendwo liegenden Gefallenen/ Vermissten ( und da kommen ja noch die ganzen zivile Opfer der Vetreibung dazu!!!!)

    Doch das kann keine Ausrede sein! Ja, es stimmt, der Hauptschuldige an dieser MIsere ist der Staat! Ist doch sonst für jeden Dreck Geld da, aber wenns um Deutsche geht....

    Man erkennt den Charakter eines Volkes auch daran, wie es nach einem verlorenen Krieg mit seinen Soldaten umgeht
    Sagte mal de Gaulle...- Recht hat er!!!


    Alle näheren Verwandten sind es tatsächlich, ja, also Grosseltern und deren Geschwister.
    Heute 10:24
    Dann bist Du fast eine Ausnahme, aber nur im Jetzt. Morgen, übermorgen kann das schon anders sein...- vielleicht wird dann einer Deiner Verwandten, Feunde auch vermisst- in Afgahnistan, oder vielleicht bald in Gaza...- immer, bei jedem Thema, über den "Tellerrand" schauen- alles andere ist "Monokultur"

    .
    Auf der einen Art kommt dadurch doch die eine oder andere Erkennungsmarke zum Vorschein, die wegen staatlicher Lethargie niemals gefunden worden wäre
    Nur landen die dann in irgendwelchen Vitrinen in Kansas, Toronto oder sonstwo.
    Die Leute wissen meist gar nicht, was da dran hängt- EIN Mensch- Ein Name- eine Identität- nun für immer ausgelöscht!!
    Die Knochen- sofern sie gefunden werden- sind dann ein "Unbekannter Kriegstoter" (mittlerweile ist man sogar schon dazu übergegangen, die Bezeichnung "unbekannter deutscher Soldat" auszutauschen !!!!)
    Geändert von Oldenburger (25.01.2009 um 18:57 Uhr)
    Die Leute, die ihre Schwerter zu Pflugscharen machten, pflügen heute die Felder derjenigen, die ihre Schwerter behielten

  10. #10
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Kriegsgräber: Der Kampf mit der Zeit und den Grabräubern

    Zitat Zitat von Oldenburger Beitrag anzeigen
    Dann bist Du fast eine Ausnahme
    Das stimmt, das bin ich.
    Wir haben insoweit Glück gehabt, meine Familie.
    Bzw. meine engere, wie gesagt, denn was die weitere angeht, Vettern und Basen meiner Grosseltern u.ä., da gab es schon Todesfälle.
    In der direkten Linie dafür nur Sachschaden, darunter leider auch ein schöner ostpreussischer Bauernhof.
    Jedenfalls wurde mir gesagt, dass er schön war.

    aber nur im Jetzt. Morgen, übermorgen kann das schon anders sein...- vielleicht wird dann einer Deiner Verwandten, Feunde auch vermisst- in Afgahnistan, oder vielleicht bald in Gaza...
    Möglich ist alles.
    Time will tell.
    Geändert von -jmw- (24.01.2009 um 16:14 Uhr)
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
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