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Thema: Wieso entstanden aus dem spanischen Kolonialreiches so viele Staaten?

  1. #21
    Mitglied Benutzerbild von NimmerSatt
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    Standard AW: Wieso entstanden aus dem spanischen Kolonialreiches so viele Staaten?

    Danke, mir ist schon einiges klarer geworden.

    Mir erscheint es aber immer noch unlogisch, dass sich damals in Regionen, die heutzutage Staaten sind, ein nationales Bewusstsein bilden konnte. Dies liegt daran, dass ich nicht sehe, was zum Beispiel typisch ecuadorianisch war und womit man sich von anderen Regionen abgrenzen konnte. Die meisten Länder sind ethnisch bunt gemischt und haben abgesehen von Indianersprachen mit Spanisch eine gemeinsame Sprache.

    Dazu auch noch was aus wiki:
    "Beim Kongress von Alto-Peru am 6. August 1825 benannte sich die neue Republik nach ihrem Befreier (Simón Bolívar) in Bolivien um. Der Libertador arbeitete eine neue Verfassung für das Land aus. Allerdings fiel ihm die Herrschaft über Groß-Kolumbien zunehmend schwerer. Nationale Strömungen in den Teilrepubliken und Streitigkeiten innerhalb der Regierung drohten, die Staatengemeinschaft zu zerbrechen."
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  2. #22
    Dipl.-Optimist Benutzerbild von Pythia
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    Standard AW: Wieso entstanden aus dem spanischen Kolonialreiches so viele Staaten?

    Europäer hatten schon eine weit höhere Kultur als die Babylonier, deren Turm ja umfiel. Sie berechneten den Lauf von Sonne, Mond und Sternen, sie kannten schon spärische Trigonometrie, Schaltjahre und exakte Kleinst-Zeiteinheiten, nicht Nanosekunden gennant, aber sie rechneten in dieser Größenordnung.

    Aber als die Intelligenz vermutlich ins Mittelmeer abwanderte, verschwand die Kunst wieder. Die nächste Kulturwelle Europas verursachten die Römer, deren Reich auch wieder in Kleinstaaten zerfiel. Nun, 2.000 Jahre später, basteln wir ein neues Europa, aber Islami-Fadchisten zersetzen es nun schon bevor es überhaupt fertig ist und nuklearisieren sich bald gegenseitig:

    Schiiten, Sunnis, Türken, Maghrebs, Maschreks, Niloten, Asien-Islamisten, Kurden und Afro-Rassisten haben in GB, La France und Rußland ja bald Zugriff auf Atomwaffen. Schon wieder nix mit dem großen Europa, und die einst riesige UDSSR zerbröckelt auch immer mehr!

    Gegen Jahrundert-Ende wird der ferne Osten nach zuvor abgewehrten Islami-Angriffen aus Süden und Westen Sibirien entwickeln. Pläne für Abwehr und Entwicklung liegen schon in den Schubladen von Peking, Seoul, Hanoi und Tokyo. Ob dieses Fern-Ost-Reich dann Bestand hat?

    Oder Latein-Amerikas [Links nur für registrierte Nutzer], die dann Antaktis und Süd-Atlantik-Inseln mit Seerechten und Bodenschätzen entwickelt? Wenn 2100 die letzten Weißen aus USA und Kanada zur [Links nur für registrierte Nutzer] gehören wollen, bringen sie Alaska und Grönland vielleicht noch mit ein. Das riesige USA/Kanada-Reich ...

    ... wird sich ja auch in Kleinstaaten aufgelöst haben. Es scheint die Regel zu sein, daß sich riesige Reiche in kleine Fetzen auflösen. Aber vielleicht werden dann Fern-Ost und Abendland zusammen die Zukunft besser gestalten und Alle zu Einer Menschheit zusammenführen.
    Geändert von Pythia (21.01.2009 um 20:12 Uhr)
    Seit der Zwangs-Umstellung auf Win 10 durch Telekom klappt nix mehr mit Dateien von meiner Web-Seite:
    Muß nun Alles ändern auf Max-Breite 500 px und hier im HPF den viel zu knappen Anhangspeicher nutzen.
    Und dazu hab ich Null Bock ... obwohl ich gar nicht zu den Nullbock-Generationen gehöre.

  3. #23
    nicht ganz menschlich! Benutzerbild von Aldebaran
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    Standard AW: Wieso entstanden aus dem spanischen Kolonialreiches so viele Staaten?

    Zitat Zitat von Biskra Beitrag anzeigen
    Nun ja, Deutschland war auch keine Einheit und ohne einen Bismarck + Krieg wäre es das auch nicht geworden. "Bürgerkriege" gabs in Deutschland zu Hauf, die napoleonische Besatzung & die Befreiungskriege wurden auch geteilt erlebt (Rheinbund).

    Das waren keine Bürger-, sondern Fürstenkriege. Auch der Befreiungskrieg war kein Guerillakrieg wie in Spanien. Es ist ja kein Wunder, dass "Guerilla" ein spanisches Wort ist.



    Zitat Zitat von Biskra Beitrag anzeigen
    In Südamerika kommt natürlich noch hinzu, daß, wie Eindachs schon schrieb, natürliche Hindernisse wie die Anden, aber auch die schiere Größe, die Ausdehnung einer Zentralgewalt verhinderten (Allein Argentinien ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen).

    Das hätte aber nicht die Bildung und das Überleben größerer Einheiten wie eben Großkolumbien und Zentralamerika behindert. Die Überwindung riesiger Entfernungen war in Südamerika ein alltäglicher Vorgang. Buenos Aires z.B. verdankt seine koloniale Blüte vor allem dem Schmuggel von und nach Peru. Ein Blick auf die Karte lässt einen da angesichts der damaligen Verkehrsverhältnisse erschaudern. Zumindest solche "unmöglichen" Gebilde wie Bolivien und Paraguay lassen sich mit der Raumthese nicht erklären.

    Auch später war der Unterschied der politischen Entwicklungen markant. Brasilien erlebte niemals eine so blutige Revolution wie Mexiko oder einen Sezessionskrieg wie Argentinien (Provinz Buenos Aires gegen den Rest). Oder man betrachte den Wahnsinn Paraguays, sich mit Argentinien und Brasilien gleichzeitig (!) anzulegen und damit den relativ verlustreichsten Krieg der neueren Geschichte zu führen.

    Das ist schlimmer als ein Verbrechen, das ist ein Fehler!

    (Talleyrand)

  4. #24
    nicht ganz menschlich! Benutzerbild von Aldebaran
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    Standard AW: Wieso entstanden aus dem spanischen Kolonialreiches so viele Staaten?

    Zitat Zitat von NimmerSatt Beitrag anzeigen
    Danke, mir ist schon einiges klarer geworden.

    Mir erscheint es aber immer noch unlogisch, dass sich damals in Regionen, die heutzutage Staaten sind, ein nationales Bewusstsein bilden konnte. Dies liegt daran, dass ich nicht sehe, was zum Beispiel typisch ecuadorianisch war und womit man sich von anderen Regionen abgrenzen konnte. Die meisten Länder sind ethnisch bunt gemischt und haben abgesehen von Indianersprachen mit Spanisch eine gemeinsame Sprache.

    Dazu auch noch was aus wiki:
    "Beim Kongress von Alto-Peru am 6. August 1825 benannte sich die neue Republik nach ihrem Befreier (Simón Bolívar) in Bolivien um. Der Libertador arbeitete eine neue Verfassung für das Land aus. Allerdings fiel ihm die Herrschaft über Groß-Kolumbien zunehmend schwerer. Nationale Strömungen in den Teilrepubliken und Streitigkeiten innerhalb der Regierung drohten, die Staatengemeinschaft zu zerbrechen."
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    Eine wichtige Rolle spielte wohl auch die starke Zentrierung der gesellschaftlichen Elite in den Kolonien auf die jeweiligen Hauptstädte eine Rolle, die etwa im Fall von Mexiko-Stadt an Größe und Wohlhabenheit sogar Madrid Konkurrenz machten. Es gab kein überragendes Zentrum, nach dem sich alles richtete. Das einigende Band waren die aus Spanien entsandten Beamten und Offiziere. Als die wegen der napoleonische Besatzung ausblieben, löste sich nicht nur die Bindung der Kolonien an Spanien, sondern auch untereinander.

    Das ist schlimmer als ein Verbrechen, das ist ein Fehler!

    (Talleyrand)

  5. #25
    Dipl.-Optimist Benutzerbild von Pythia
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    Standard AW: Wieso entstanden aus dem spanischen Kolonialreiches so viele Staaten?

    Zitat Zitat von Aldebaran Beitrag anzeigen
    Eine wichtige Rolle spielte wohl auch die starke Zentrierung der gesellschaftlichen Elite in den Kolonien auf die jeweiligen Hauptstädte eine Rolle, die etwa im Fall von Mexiko-Stadt an Größe und Wohlhabenheit sogar Madrid Konkurrenz machten. Es gab kein überragendes Zentrum, nach dem sich alles richtete.
    Das einigende Band waren die aus Spanien entsandten Beamten und Offiziere. Als die wegen der napoleonische Besatzung ausblieben, löste sich nicht nur die Bindung der Kolonien an Spanien, sondern auch untereinander.
    Das ist wohl einer der Hauptgründe. Aber in Latein-Amerika denkt niemand darüber nach. Peruaner sind Peruaner, weil sie keine Ecuadorianer, Bolivianer, Chilenen oder Brasilianer sein wollen. So einfach ist das, und es ist in allen Ländern gleich.

    Es war mal kurz anders als Chavez Ende 1998 die Wahl gewann. Ich arbeitete gerade in Kolumbien, und da ich aus Venezuela bin, bestürmten mich von allen Seiten Leute mit Fragen, weil plötzlich viele hofften, den Worten von Chavez zur Bolivar-Republik würden Taten folgen.

    In Ecuador und Bolivien hofften es auch viele Leute. Nur in Panama wurden viele Leute nervös, die nicht wieder einverleibt werden wollten. Panama gehörte ja mal zu Kolumbien. Aber jetzt hat Chavez außerhalb Venezuelas nur noch Freunde bei Terroristen und Politikern, die er kauft.

    Jetzt bleiben Kolumbianer wieder lieber Kolumbianer, trotz aller Probleme, die es dort gibt. Auch in Ecuador und Bolivien hat er beim Volk verspielt. Und Peruaner wollten ohnehin immer nur Peruaner sein, sogar schon als es Peru noch gar nicht gab.
    Seit der Zwangs-Umstellung auf Win 10 durch Telekom klappt nix mehr mit Dateien von meiner Web-Seite:
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    Und dazu hab ich Null Bock ... obwohl ich gar nicht zu den Nullbock-Generationen gehöre.

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