Die Doppelstaatler unterliegen rechtlich gesehen voll der deutschen Wehrpflicht, auch wenn sie einen türkischen Pass haben. Entscheidend ist, wo sie wohnen. Deshalb in die Türkei zu ziehen, lohnt sich nicht. Der Dienst dort dauert in der Regel länger und gilt als härter. Hintergrund der wenigen Einberufungen sei die Eignung der Doppelstaatler, heißt es aus Kreisen der Wehrverwaltung. Jeder gesunde Wehrpflichtige, der nicht Zivildienst leisten will, muss neben der Musterung einen mehrstündigen Eignungstest absolvieren, in dem die Reaktionsschnelligkeit, aber auch Mathematik- und Deutschkenntnisse geprüft werden.
Viele Deutsch-Türken schnitten im Sprachtest aber so schlecht ab, dass sie dauerhaft zurückgestellt würden - meist also nie in die Kaserne müssten, heißt es aus Behördenkreisen. Schließlich soll der Rekrut ja mehr können als ein Gewehr halten - etwa Befehle auf Anhieb verstehen oder Warnhinweise. Dass die Doppelstaatler bei der Prüfung besonders erfolgreich schummeln, glaubt er nicht. "Mogler fallen uns auf."