Gedenken
Gedenkstätte Sachsenhausen: Hausverbot gegen DVU
Die rechtsextreme Brandenburger DVU darf nicht an der zentralen Gedenkfeier des Landtags zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 60 Jahren in der Gedenkstätte Sachsenhausen teilnehmen.
Das vom Leiter der Gedenkstätte, Günther Morsch, ausgesprochene Hausverbot sei politisch vom Präsidenten des Landtags, Gunter Fritsch und seinem Stellvertreter Lothar Bisky unterstützt, sagte Landtagssprecher Gernot Schmidt. Damit soll eine Störung des Feierlichkeiten am Donnerstag verhindert werden.
"Ein Auftritt der DVU hätte auch die Gefühle von Überlebenden und Hinterbliebenen schwer verletzt", sagte ein Sprecher der Gedenkstätte. Die Provokation einer Auseinandersetzung sei der Erklärung der Partei zu entnehmen gewesen.
Die Brandenburger SPD begrüßt den Ausschluss der DVU von der Gedenkveranstaltung. Alles andere wäre eine Verletzung der Ehre, die den Opfern von Auschwitz gebührt.
Auch die CDU sieht in dem Hausverbot einen "folgerichtigen Schritt". Die PDS bezeichnete das Vorgehen der DVU als "heuchlerisch und skandalös".
Die DVU hatte am Mittwoch ihre Teilnahme und eine Kranzniederlegung angekündigt, um den "KZ-Opfern die Ehre zu erweisen". Zudem wollte die DVU auch den "Gemordeten des Nachkriegs-KZ gedenken".
Am frühen Nachmittag wird Landtagspräsident Fritsch die Gedenkworte sprechen. Dies soll ohne "Provokation" der DVU geschehen, sagte sein Sprecher. An der Ehrung werden auch Hinterbliebene und Überlebende teilnehmen.