Umfrageergebnis anzeigen: Die "Schuld am zweiten Weltkrieg"

Teilnehmer
84. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Lieg allein beim Deutschen Reich

    26 30,95%
  • bei der U.S. Regierung und/ oder der britischen

    32 38,10%
  • bei Stalin

    3 3,57%
  • andere Meinung, bitte erläutern

    23 27,38%
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Thema: Themenzusammenschluß: Wer ist schuld am WK II?

  1. #21
    GESPERRT
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    Standard AW: Wer hat den 2 WK ausgelöst?

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen
    Äh, das sog. "Münchner Abkommen"?
    Das gehört zu den Märchen der Zeitgeschichte. Hitler hat niemals das Münchner Abkommen verletzt, es sei, Du bringst eine Begründung bei.

  2. #22
    ist nicht mehr online Benutzerbild von Unbelehrbar
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    Standard AW: Wer hat den 2 WK ausgelöst?

    Zitat Zitat von Mister Ragtime Beitrag anzeigen
    Das gehört zu den Märchen der Zeitgeschichte. Hitler hat niemals das Münchner Abkommen verletzt, es sei, Du bringst eine Begründung bei.
    Ähm du hast noch die das Abkommen gelesen oder?!
    Natürlich war dies ne Verletzung.
    Und das "Abkommen" an sich war schon ne Frechheit auch wenn ich die Forderung Deutschlands als sehr nachvollziehbar empfinde!
    Ich zweifle, also bin ich :lesma:
    Zitat: Rene Descartes
    Fahre die Welt lieber zum Teufel, als daß man den Teufel selbst nicht beim Namen nennen dürfe. Zitat: Ernst Moritz Arndt

  3. #23
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    Standard AW: Wer hat den 2 WK ausgelöst?

    Zitat Zitat von Unbelehrbar Beitrag anzeigen
    Ähm du hast noch die das Abkommen gelesen oder?!
    Ja

    Zitat Zitat von Unbelehrbar Beitrag anzeigen
    Natürlich war dies ne Verletzung.
    Wo denn? Ich warte auf Eure Begründungen.

    Zitat Zitat von Unbelehrbar Beitrag anzeigen
    Und das "Abkommen" an sich war schon ne Frechheit auch wenn ich die Forderung Deutschlands als sehr nachvollziehbar empfinde!
    Kann sein, aber es war kein Verbrechen wie der Versailler Vertrag.

  4. #24
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Wer hat den 2 WK ausgelöst?

    Zusatz zu dem Abkommen

    München, den 29. September 1938

    Seiner Majestät Regierung im Vereinigten Königreich und die französische Regierung haben sich dem vorstehenden Abkommen angeschlossen auf der Grundlage, daß sie zu dem Angebot stehen, welches im Paragraph 6 der englisch-französischen Vorschläge vom 19. September enthalten ist, betreffend eine internationale Garantie der neuen Grenzen des tschechoslowakischen Staates gegen einen unprovozierten Angriff. Sobald die Frage der polnischen und ungarischen Minderheiten in der Tschechoslowakei geregelt ist, werden Deutschland und Italien ihrerseits der Tschechoslowakei eine Garantie geben.


    gez. Hitler, Chamberlain, Mussolini, Daladier

    Die Fragen waren geklärt (auch Polen und Ungarn bekamen ihr Zipfelchen der Tschechei) und Garantie durch den Führer gab es keine, sondern einen "unprovozierten Angriff bzw. eine Erpressung mit der Drohung, Prag zu bombadieren.

  5. #25
    GESPERRT
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    Standard AW: Wer hat den 2 WK ausgelöst?

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen
    Zusatz zu dem Abkommen

    München, den 29. September 1938

    Seiner Majestät Regierung im Vereinigten Königreich und die französische Regierung haben sich dem vorstehenden Abkommen angeschlossen auf der Grundlage, daß sie zu dem Angebot stehen, welches im Paragraph 6 der englisch-französischen Vorschläge vom 19. September enthalten ist, betreffend eine internationale Garantie der neuen Grenzen des tschechoslowakischen Staates gegen einen unprovozierten Angriff. Sobald die Frage der polnischen und ungarischen Minderheiten in der Tschechoslowakei geregelt ist, werden Deutschland und Italien ihrerseits der Tschechoslowakei eine Garantie geben.


    gez. Hitler, Chamberlain, Mussolini, Daladier

    Die Fragen waren geklärt (auch Polen und Ungarn bekamen ihr Zipfelchen der Tschechei) und Garantie durch den Führer gab es keine, sondern einen "unprovozierten Angriff bzw. eine Erpressung mit der Drohung, Prag zu bombadieren.
    Wann sind die Fragen geklärt worden, und wo hat es eine Garantie der tschechoslowakischen Grenzen gegeben?

  6. #26
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Wer hat den 2 WK ausgelöst?

    Zitat Zitat von Mister Ragtime Beitrag anzeigen
    Wann und wo sind die Fragen geklärt worden?
    1945, als man immerhin aus symbolischen Gründen ein paar der Typen aufgehängt hat, bevor man die Mehrheit problemlos westintegrierte.

    Hitler hat vermutlich auch nie den Nichtangriffspakt mit der UdSSR gebrochen. Oder ohne Kriegserklärung Polen angegriffen.

  7. #27
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    Standard AW: Wer hat den 2 WK ausgelöst?

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen
    1945, als man immerhin aus symbolischen Gründen ein paar der Typen aufgehängt hat, bevor man die Mehrheit problemlos westintegrierte.
    Wir waren bei der Garantie für die tschechoslowakischen Grenzen. Möchtest Du nicht nachweisen, was Du steif und fest behauptest.

    Zitat Zitat von cajadeahorros Beitrag anzeigen
    Hitler hat vermutlich auch nie den Nichtangriffspakt mit der UdSSR gebrochen. Oder ohne Kriegserklärung Polen angegriffen.
    Man merkt, die Kompliziertheit der Materie beginnt Dich zu überfordern. Du wirfst alles durcheinander.

  8. #28
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    Standard AW: Wer hat den 2 WK ausgelöst?

    Dieser Krieg wurde nicht von einer Nation ausgelöst.
    Laßt Lindenwirth fry!
    Und Mjölnir und Seher und Wirrkopf und Grendel und Stahlschmied und Enzo und Zarados und Bodenplatte und Bulli und ODESSA und all die anderen!

  9. #29
    Patriotischer Kritiker
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    Standard AW: Wer hat den 2 WK ausgelöst?

    Zusatz zu dem Abkommen

    München, den 29. September 1938

    Seiner Majestät Regierung im Vereinigten Königreich und die französische Regierung haben sich dem vorstehenden Abkommen angeschlossen auf der Grundlage, daß sie zu dem Angebot stehen, welches im Paragraph 6 der englisch-französischen Vorschläge vom 19. September enthalten ist, betreffend eine internationale Garantie der neuen Grenzen des tschechoslowakischen Staates gegen einen unprovozierten Angriff. Sobald die Frage der polnischen und ungarischen Minderheiten in der Tschechoslowakei geregelt ist, werden Deutschland und Italien ihrerseits der Tschechoslowakei eine Garantie geben.


    gez. Hitler, Chamberlain, Mussolini, Daladier

    Die Fragen waren geklärt (auch Polen und Ungarn bekamen ihr Zipfelchen der Tschechei) und Garantie durch den Führer gab es keine, sondern einen "unprovozierten Angriff bzw. eine Erpressung mit der Drohung, Prag zu bombadieren.
    Die Garantie, die es nie gab

    Mit der Rest-Tschechei-Besetzung begeht der „Führer“ ein Verbrechen an den Tschechen, das im folgenden Absatz bewertet werden soll. Zuvor ein Blick auf einen Detailaspekt:
    Die Franzosen bezeichnen die Besetzung der Rest-Tschechei von Anfang an als einen Bruch des Münchner Abkommens. Die Geschichtsschreibung hat diese Sicht der Dinge übernommen. Der weitere Vorwurf, der Eingang in die Geschichtsschreibung gefunden hat, ist, dass Hitler mit der Besetzung auch die in München abgegebene Garantie für die neuen Grenzen der Tschechoslowakei verletzt hat. Wer den Vertrag und den Zusatz zu jener Garantie liest, stellt schnell fest, dass das nicht stimmt.

    Der Münchener Vertrag regelt in seinen acht Artikeln nur und wirklich nur die „Bedingungen und Modalitäten“ der Abtretung der Sudetendeutschen Gebiete, die da sind: Zeitpunkte und Zonen für die etappenweise deutsche Besetzung, eine Volksbefragung, die Bildung eine sinternationalen Ausschusses für die endgültige Festlegung der Grenzen, das Optionsrecht für die betroffenen Gebietsbewohner und die Entlassung der Sudetendeutschen aus dem Polizei- und Militärdienst der Tschechoslowakei. Diese acht Artikel – allesamt zu deutschen Gunsten – hat Deutschland mit seiner unrechtmäßigen Tschechei-Besetzung nicht verletzt, das Abkommen also nicht gebrochen.

    Auch eine Garantie hat Deutschland nicht verletzt, weil es keine Garantie gegeben hatte. Der „Zusatz zum Münchener Abkommen“ zur Garantie der neuen Grenzen sieht, wie schon beschrieben, die vorherige Regelung der ungarischen und polnischen Minderheitenfrage vor. Die Polenfrage ist bis zum Tag des deutschen Einmarsches aber nicht geregelt worden. Und die Reichsregierung hat eine solche Garantie folglich auch nicht ausgesprochen.

    Das Nutzen einer Garantie für die neuen Grenzen der Tschechoslowakei für die neuen Grenzen der Tschechoslowakei ist um die Jahreswende 1938 auf 1939 ohnehin umstritten. Keine der Nationen, die den Vertrag von München unterzeichnet haben, will in der Zeit danach zu ihrer Garantie-Ankündigung stehen und die Garantie der Unverletzbarkeit der neuen Grenzen wirklich geben. Jeder schiebt zunächst den andere vor. Nach dem Wiener Schiedsspruch im November 1938 fordert die Regierung in Paris die in London auf, gemeinsam mit ihr die neuen Grenzen der um die ungarischen Gebiete verkleinerten Tschechoslowakei als entgültig zu garantieren. Am 14. November lehnt der britische Premier Chamberlain den Vorschlag der Franzosen ab. Daraufhin nimmt auch die französische Regierung Abstand von einer solchen Garantie. Vom 11. bis zum 14.Januar 1939 befindet sich Chamberlain in Rom, um sich mit seinem Kollegen Mussolini über die Krisenherd ein Europa auszutauschen. Dabei sind sich Chamberlain und Mussolini einig, dass die Verhältnisse in der Tschechoslowakei derzeit zu instabil seien, um die englische und die italienische Garantie, wie man sie in München angekündigt habe, praktisch umzusetzen. Trotz dieser eigenen bedenken fragt die britische Regierung mit einer Note vom 8.Februar 1939 in Berlin an, ob die deutsche Reichsregierung nun nicht endlich die in Aussicht gestellte Garantie für die neuen Grenzen der Tschechoslowakei abgeben wollte. Doch der Sachstand ist auch im Februar immer noch der alte. Die Minderheitenfrage der Polen ist weiter ungeklärt und damit der Zeitpunkt für Garantien aus Berlin und Rom noch immer nicht gekommen. Am 28.Februar, zwei Wochen vor dem deutsch-ungarischen Einmarsch, gibt die Reichsregierung den Regierungen in London und Paris eine Antwort auf die englische Anfrage vom 8.Februar in Bezug auf jene noch offene Garantie. Die Reichsregierung gibt in ihrer Antwortnote zu bedenken, dass internationale Garantien zu diesem Zeitpunkt die Regierung der Tschechoslowakei ermuntern könnte, die innerstaatlichen Probleme ihres Landes wieder mit härterer Hand zu regeln. Das diese Vermutung nicht daneben liegt, zeigen schon die nächsten vierzehn Tage. Am 6.März marschiert General Prchala mit tschechischen Soldaten in die Karpatoukraine und ersetzt dort ein paar Minister, und am 10.März löst die Prager Zentralregierung den frisch gewählten Landtag der Slowaken auf. Die erwähnte Note der deutschen Reichsregierung endet mit dem Satz:
    „Die Deutsche Reichsregierung glaubt daher, dass es notwendig ist, zunächst eine Klärung der innerstaatlichen Entwicklung der Tschechoslowakei und die sich dann daraus ergebenden Verbesserungen der Beziehungen dieses Landes zu den umliegenden Staaten abzuwarten, ehe der Zeitpunkt für eine weitere Stellungnahme gekommen ist.“
    Die Reichsregierung lehnt hier also eine deutsche Garantie für Bestand und Grenzen der im Zerfall begriffenen Tschechoslowakei vorläufig ab. Bei Licht besehen hat sie damit keine der vier in München vertretenen Regierungen eine Garantie gegeben. Die Franzosen und die Briten wollten es vielleicht und haben es dann nie getan. Sie hatten sich am 19.September 1938 bei ihrer denkwürdigen Forderungen an die Prager Regierung, die Sudetenlande abzutreten, nur „bereit erklärt“, einer internationalen Garantie beizutreten“. In jenem Zusatz zum Münchner Abkommen“, der die Garantie betrifft, haben sie dann noch einmal unterschrieben, dass sie „zu ihrem Angebot vom 19.September 1938 stehen“. Somit haben sie schriftlich und vertraglich nie mehr als ihre Bereitschaft zu einer solchen Garantie ausgedrückt. Aus diesem Grund spricht Chamberlain am Tag des deutschen Einmarsches in die Rest-Tschechei vor dem Unterhaus in London auch von der Tschechoslowakei als von einem Staat, dessen Grenzen England „zu garantieren beabsichtigte“. Keine der vier Münchner Mächte hat die neuen Grenzen der Tschechoslowakei je garantiert, auch Deutschland nicht.

    Zwei zusätzliche Vereinbarungen zum Münchener Vertrag sind im späteren Ablauf der Geschichte von Bedeutung. Die eine steht im „Zusatz“ des Vertrages und betrifft die Garantien für „die neuen Grenzen der Tschechoslowakei“. Die zweite ist ein zusätzliches Papier, das allein Chamberlain und Hitler unterschreiben. Zuerst zum Zusatz des Vertrages. Die spätere Geschichtsschreibung übermittelt, dass Deutschland in München eine Garantie für den weiteren Bestand der Tschechoslowakei gegeben habe. Doch das steht weder im Vertrag noch in diesem Zusatz über Garantien. Da heißt es:
    „Zusatz zu dem Abkommen. München, 29.September 1938

    Seiner Majestät Regierung im Vereinigten Königreich und die französische Regierung haben sich dem vorstehenden Abkommen angeschlossen auf der Grundlage, dass sie zum Angebot stehen, welches in § 6 der englisch-französischen Vorschläge vom 19.September enthalten ist, betreffend eine internationale Garantie der neuen Grenzen des tschechoslowakischen Staates gegen einen unprovozierenden Angriff.
    Sobald die Frage der polnischen und ungarischen Minderheiten in der Tschechoslowakei geregelt ist, werden Deutschland und Italien ihrerseits der Tschechoslowakei eine Garantie geben.
    - Unterschriften – [Vertrags Ploetz, Teil II, Band IV, Seite 156]
    -
    In einer weiteren zusätzlichen Erklärung wird noch vereinbart, dass eine neue Konferenz der vier Mächte einberufen werden soll, falls das Problem der polnischen und der ungarischen Minderheit nicht innerhalb von drei Monaten gelöst sein sollte.

    Die deutsche Reichsregierung hat in München also keine Garantien ausgesprochen. Sie hat für den Fall versprochen, dass „die Frage der polnischen und ungarischen Minderheit in der Tschechoslowakei geregelt ist.“
    Die zweite so wichtige Vereinbarung von München ist das Papier, das Chamberlain und Hitler unterzeichnen. Nach der Konferenz bittet Chamberlain Hitler um ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen. Er bietet dabei an, die deutsch-britischen Beziehungen „in dem Wunsch, niemals wieder Krieg gegeneinander zu führen“ auf ein neues Fundament zu stellen und zukünftige Streitigkeiten auf dem Wege britisch-deutscher Konsultationen zu bereinigen. Das Angebot ist schriftlich in Form einer Erklärung formuliert, und Chamberlain bittet Hitler , diese Erklärung gemeinsam mit ihm zu unterschreiben. Hitler, noch dankbar für Chamberlains Entgegenkommen am Tag zuvor, unterzeichnet, ohne das er offensichtlich dabei ahnt, wozu ihn das verpflichtet.

    Hitler hat vermutlich auch nie den Nichtangriffspakt mit der UdSSR gebrochen.
    Die Gültigkeit des Nichtangriffspaktes und des Geheimprotokolls

    Der Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der UdSSR war von allen anderen völkerrechtlichen Bindungen losgelöst, eine besondere und außergewöhnliche Eigenschaft dieses Vertrages. Seine Bestimmungen sahen unter anderem vor, beide Seiten hätten „Streitigkeiten und Konflikte ausschließlich auf dem Wege freundschaftlichen Meinungsaustauschs oder nötigenfalls durch die Einsetzung von Schlichtungskommissionen zu bereinigen“. Nun war es eine riskante Sache, mit der UdSSR einen Nichtangriffspakt abzuschließen. Jedes europäische Nachbarland der Sowjetunion, das dies getan hatte, wurde zwischen 1939 und 1941 zum Opfer einer sowjetischen Aggression. Nacheinander traf es Polen, Finnland, Estland, Lettland und Litauen. Alle bilateralen und multilateralen Zusicherungen der UdSSR hatten sich in kurzer Zeit als wertlos herausgestellt. Später kam außerhalb Europas etwa noch Japan hinzu, das sich entgegen den mit Moskau getroffenen Vereinbarungen 1945 angegriffen sah.

    Nicht nur deshalb stellt sich die Frage, ob der deutsch-sowjetische Nichtangriffsvertrag 1941 noch gültig war, oder, wie von der deutschen Seite behauptet, aufgrund sowjetischer Vertragsverletzungen als hinfällig betrachtet werden konnte. Diese Möglichkeit der Nichtigkeit des bestehenden Vertrages aufgrund vorhergegangener Vertragsverletzungen stellt eine von drei Möglichkeiten dar, wie völkerrechtliche Abmachungen hinfällig werden können. Ein beliebiger Vertragsverstoß reichte nicht aus. Damit der Nichtangriffsvertrag ungültig und der deutsche Angriff legal geworden wäre, musste die sowjetische Seite gegen substantielle Vertragsbestimmungen verstoßen haben. Dies wurde von der deutschen Regierung in der Tat behauptet, einmal in der „auffallend politisch gehaltenen, langatmigen“ Proklamation Hitlers, zum anderen in einem Memorandum, das dem sowjetischen Botschafter am frühen Morgen des 22.Juni 1941 übergeben wurde. Nach diesen Darstellungen hatte die UdSSR mit folgenden Aktionen gegen den Vertrag verstoßen:
    - Durch die weitere und sogar intensivere Tätigkeit der Kommintern in Deutschland, den mit Deutschland befreundeten oder neutralen Staaten und in den von Deutschland besetzten Gebieten unter zentraler Leitung des GPU-Kommissars Krylow,
    - Durch systematische Beteiligung der sowjetischen Botschafter und Gesandtschaften an solchen Spionage- und Geheimdienstoperationen,
    - Durch Aufruf zum und aktiver Beteiligung an dem gegen Deutschland gerichteten Putsch in Jugoslawien,
    - Durch Politik unter dem „Leitgedanken“, die „nichtbolschewistischen Staaten zu schwächen, um sie leichter zersetzen und zu gegebener Zeit niederschlagen zu können“,
    - Durch Okkupation der baltischen Staaten und Bessarabien sowie den Krieg gegen Finnland, was im Gegensatz zu Zusicherungen stünde, die Ribbentrop 1939 in Moskau gemacht worden seien,
    - Durch Liquidierung der deutschen wirtschaftlichen Interessen in den genannten Ländern, was ebenfalls im Gegensatz zu den getroffenen Abmachungen stünde,
    - Durch Ausweitung der sowjetischen Gebietswünsche über die 1939 getroffene Abmachung hinaus, etwa in der Bukowina und in Litauen,
    - Durch einen Plan, die in Rumänien stationierten deutschen Truppen mit englischer Unterstützung und gemeinsam mit türkischen Verbänden überraschend von Bessarabien aus anzugreifen,
    - Durch immer umfangreichere Truppenstationierungen am gesamten Verlauf der deutsch-russischen Grenzlinien,
    - Durch die laufende Generalmobilmachung der Roten Armee, durch die von Molotov bei seinem Besuch in Berlin erhobenen Ansprüche, die auf die Sowjetisierung Bulgariens, Finnlands und der Türkei hinausliefen.

    Oder ohne Kriegserklärung Polen angegriffen.
    Eine Kriegserklärung gab es, aber erst nach dem offenen Beginn der Feindseligkeiten am frühen Morgen des 1.September 1939.

  10. #30
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Wer hat den 2 WK ausgelöst?

    Zitat Zitat von Mister Ragtime Beitrag anzeigen
    Wir waren bei der Garantie für die tschechoslowakischen Grenzen. Möchtest Du nicht nachweisen, was Du steif und fest behauptest.

    Man merkt, die Kompliziertheit der Materie beginnt Dich zu überfordern. Du wirfst alles durcheinander.
    "WENN DAS UND DAS PASSIERT WERDEN ITALIEN UND DEUTSCHLAND DAS UND DAS MACHEN." UNTEN DEN PASSUS GELESEN? DEUTSCHLAND HAT DAS NICHT GETAN SONDERN DAS GEGENTEIL, DAS AUSGESCHLOSSEN WERDEN SOLLTE. HAT DEUTSCHLAND DEN VERTRAG GEBROCHEN ODER NICHT?

    Und selbst wenn Deutschland den Vertrag nicht gebrochen hätte, Juristen ist in der Einordnung von Ereignissen viel zuzutrauen (siehe demokratische Friedensmissionen ohne UN Mandat gegen Länder, die Deutschland nie angegriffen haben), wie ist die Besetzung eines fremden Landes ohne Kriegserklärung oder ach so einleuchtende "völkische" Begründung einzuordnen? Als Befreiung der Slowaken? Ach so...
    Geändert von cajadeahorros (08.03.2007 um 06:52 Uhr) Grund: Ergänzung

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