[Links nur für registrierte Nutzer]Als sich im Laufe des Donnerstags die ganze Dimension der terroristischen Attacken in der westindischen Metropole Mumbai abzeichnete, zu deren Opfer - wie sich herausstellte - auch deutsche Staatsbürger gehören, erwogen die Chefredakteure der ARD-Sender, einen aktuellen "Brennpunkt" zu den Vorfällen vorzubereiten. Sendetermin wie stets: 20.15 Uhr, gleich nach der "Tagesschau".
Doch die Chefredakteure hatten nicht mit ihrem neuen Programmdirektor gerechnet: Volker Herres entschied sich gegen den "Brennpunkt".
Stattdessen lief, wie vorgesehen, die "Bambi"-Preisverleihung aus Offenburg; ein schaler Prominentenaufmarsch und eine Privatveranstaltung des Burda-Verlags, die sich über mehr als zweieinhalb Stunden hinzog.
Herres selbst verteidigt seine Entscheidung und sagte SPIEGEL ONLINE, dass die "Tagesschau" um 20 Uhr wegen der Vorfälle in Indien fünf Minuten länger als gewöhnlich gedauert habe. Zudem hätte in einem "Brennpunkt" zu diesem Zeitpunkt nichts berichtet werden können, was über die eigentliche Nachrichtenlage hinausgegangen wäre.