Franz Schönhuber als Alterspräsident des Bundestags 2006?

[Kaiser]

NPD macht sich breit
Parteichef Udo Voigt spekuliert auf Wahlerfolg 2006 - und Franz Schönhuber als Alterspräsident des Bundestags
DRESDEN taz Besucher und Bedienstete des Sächsischen Landtags trauten am Freitag ihren Augen kaum: Mitten im Foyer baut sich die NPD für ihren Neujahrsempfang auf. Rund 150 Gäste liefern ein schauriges Schauspiel. Die PDS hatte zuvor vergeblich Landtagspräsident Erich Iltgen (CDU) zu einer Rücknahme der Genehmigung für die beispiellose Veranstaltung bewegen wollen. Die Offensive der NPD unter Ausnutzung aller legalen Möglichkeiten hält an.

Überhaupt war am Wochenende in Dresden großer brauner Bahnhof angesagt. Der 81-jährige Ex-"Republikaner"-Chef Franz Schönhuber als neuer "Berater" der NPD ist gekommen, auch dem NPD-Bundeschef Udo Voigt ist das Treffen eine Reise wert. Voigt beschwört auf einer Pressekonferenz am Samstag noch einmal die "Volksfront" und das Ziel, eine nationale Partei in die Parlamente zu bringen. So gesehen könne er sich vorstellen, dass die erste Sitzung des neuen Bundestags 2006 von einem Alterspräsidenten Schönhuber eröffnet werde. Wie das? Bisher schließt der 81-Jährige einen NPD-Beitritt aus. Voigt verweist auf die Möglichkeit einer offenen Liste bei der Bundestagswahl. Schönhuber beschränkt sich auf ein wissendes Lächeln.

Triumphierend werden sodann zwei Pressemitteilungen aus dem Norden herumgereicht. Der Landesverband der "Republikaner" in Hamburg hat seine Auflösung und sein teilweises Aufgehen in der NPD bekannt gegeben. Als "Hamburger Signal" solle die bundesweite Aufforderung verstanden werden, dass rechte Parteien nicht mehr gegeneinander antreten dürften. Zugleich rufen "unabhängige ,Republikaner' " aus Hamburg, Berlin und Sachsen zur Unterstützung der NPD bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 20. Februar auf - trotz des anhaltenden Widerstands der "Republikaner"-Führung.

Zentrales Thema des rechten Gipfels in Dresden war jedoch die Europapolitik. Die NPD versteht darunter in erster Linie den Kontakt zu Gesinnungsgenossen in anderen Ländern, die in ähnlichem "Überlebenskampf" um ihre völkische Identität stünden, so der sächsische Fraktionsvorsitzende Holger Apfel. Hier vor allem soll Schönhuber beraten, der bis 1994 im Europaparlament saß. Über die Kontakte zu französischen oder flämischen Nationalisten hinaus richtet sich der Blick vor allem nach Osten, nach Serbien, Ungarn, Rumänien oder Russland. Diese Osteuropäer sähen in den Deutschen als "gedemütigtem Volk" die wahren Vermittler ihrer Interessen, so Schönhuber.

Zur Europawoche Anfang Mai will man deshalb eine als Anhörung getarnte Kaderschulung mit den räumlichen und finanziellen Mitteln der Landtagsfraktion in Dresden durchführen. Zu den Inhalten einer Europapolitik ist nichts zu hören.

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Schönhuber als Alterspräsident wäre doch das Sahnehäubchen für den Einzug der NPD in den Bundestag.

[Beverly]

Schönhuber als Alterspräsident wäre doch das Sahnehäubchen für den Einzug der NPD in den Bundestag.

Nur bezweifle ich, dass es dazu kommt. Den ressentimentbeladenen faschistoiden Bürger und Kleinbürger (auf den vor allem geistig sparsam ausgestattete Rechtsparteien spekulieren) bedienen die Etablierten bereits zur Genüge. Hetze gegen Arbeitslose, Jung gegen Alt, West gegen Ost, vom "Kampf der Kulturen" faseln, elitäre Gesinnung pflegen ohne mehr zu leisten als zu erben, "Gelegenheitspatriotismus" - für den Faschismus wird die NPD gar nicht benötigt und unser Bürgertum kriegt das viel schlauer hin als deren Anfallpatienten.

Den Entgleisungen in NRW (geplante Demo gegen den Bau einer Synagoge) und Schleswig-Holstein (auf Gegendemonstranten prügelnde NPD-Funktionäre) werden weitere folgen, das schreckt die Protestwähler ab. "Perspektiven" wie die Franz Schönhuber als Alterpräsidenten wirken - weil einschläfernd - mindestens ebenso abschreckend. So wird die NPD als teils überflüssig, teils abschreckend, teils einschläfernd daherkommen - keine gute Kombination :rolleyes:

[Leyla]

Ich bin dagegen, weil alte Menschen in diesem Land schon genug zu leiden haben. Große Teile der Bevölkerung neigen nun mal zum Verallgemeinern - und so ein Alterspräsident wird das Image der älteren Generation nicht gerade verbessern.

[Kaiser]

Nur bezweifle ich, dass es dazu kommt. Den ressentimentbeladenen faschistoiden Bürger und Kleinbürger (auf den vor allem geistig sparsam ausgestattete Rechtsparteien spekulieren) bedienen die Etablierten bereits zur Genüge. Hetze gegen Arbeitslose, Jung gegen Alt, West gegen Ost, vom "Kampf der Kulturen" faseln, elitäre Gesinnung pflegen ohne mehr zu leisten als zu erben, "Gelegenheitspatriotismus" - für den Faschismus wird die NPD gar nicht benötigt und unser Bürgertum kriegt das viel schlauer hin als deren Anfallpatienten.

Den Entgleisungen in NRW (geplante Demo gegen den Bau einer Synagoge) und Schleswig-Holstein (auf Gegendemonstranten prügelnde NPD-Funktionäre) werden weitere folgen, das schreckt die Protestwähler ab. "Perspektiven" wie die Franz Schönhuber als Alterpräsidenten wirken - weil einschläfernd - mindestens ebenso abschreckend. So wird die NPD als teils überflüssig, teils abschreckend, teils einschläfernd daherkommen - keine gute Kombination :rolleyes:

Das bleibt abzuwarten.

[buckeye]

falls sie gewaehlt werden wieso nicht ???? die PDS hat ihn schliesslich auch schon einmal gestellt , gleiches recht fuer alle oder wiedereinmal eine vorstellung was in deutschland als "demokratie" verkauft wird ????

[Lahn12]

Wieso ist eine Demo gegen den Bau einer Synagoge eine Entgleisung?


Wäre eine Demo gegen den Bau einer Kirche auch eine Entgleisung, Beverly?

[Lahn12]

Den Entgleisungen in NRW (geplante Demo gegen den Bau einer Synagoge) und Schleswig-Holstein (auf Gegendemonstranten prügelnde NPD-Funktionäre) werden weitere folgen, das schreckt die Protestwähler ab.:rolleyes:

Herkunft der Frage!

[mauerfall]

der braune mob rund um dresden ist richtig gut organisiert und verhältnismäßig zahlreich im vergleich zu anderen regionen. von den fast 10% bei der letzten wahl, waren mindestens 6% überzeugungswähler. naja, wo solls auch herkommen? in sachsen gabs nie demokratische strukturen bis 1989 wurde ihnen das denken über die richtige politische gesinnung abgenommen und nach 1989 übernahmen das "könig biedenkopf" und sein selbstherrlicher parteiapparat.

wäre natürlich ein immenser representativer schaden, wenn schönhuber das amt übernehmen würde.

[mauerfall]

ok, habe mich wohl ein wenig derb ausgedrückt und werde es editieren...

ich wünsche im grunde nur der politischen landschaft, dass sie ruhe hat vor solchen gestalten wie vogt und schönhuber. für leute die sich auf kosten von ausländern profilieren und in einer globalisierten welt an ihrer beschränkten und realitätsfernen binnensicht auf deutschland festhalten, kann ich keinerlei smpathien aufbringen.

wenn die ausländer gehen, geht das ausländische kapital auch bzw. kommt nicht, dass sollten sich solche leute mal vor augen führen..

[Kaiser]

ok, habe mich wohl ein wenig derb ausgedrückt und werde es editieren...

Sehr brav von dir.

ich wünsche im grunde nur der politischen landschaft, dass sie ruhe hat vor solchen gestalten wie vogt und schönhuber. für leute die sich auf kosten von ausländern profilieren und in einer globalisierten welt an ihrer beschränkten und realitätsfernen binnensicht auf deutschland festhalten, kann ich keinerlei smpathien aufbringen.

Für wen du Sympathie empfindet, ist dein gutes Recht. Wenn daraus aber Todeshoffnungen werden, ist das Maß voll

.

wenn die ausländer gehen, geht das ausländische kapital auch bzw. kommt nicht, dass sollten sich solche leute mal vor augen führen..

Aha, also wenn man z.B. schwarzafrikanische oder türkische Müßiggänger die von der Sozialhilfe leben rauswirft, kommt der amerikanische oder japanische Investor nicht nach Deutschland.

Sehr interessant...