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Thema: Legitimation der UN

  1. #1
    CATWEAZLE
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    Hallo!

    Ich wollt Euch mal nach Eurer Meinung zur UN befragen. Man hört immer in den Medien "UN-Embargo, -Sanktionen etc. ". Die allgemeine Berichterstattung, Meinung(-sbildung) stellt die UN immer als "positiv" dar.
    Wie sieht es dann aber mit der Tatsache aus, daß einige Staaten ein sogenanntes Veto-Recht haben und andere eben nicht. Und die ersteren Staaten die großen militärisch/wirtschaftlich starken Staaten sind.
    Wie steht das im Zusammenhang mit "unseren" demokratischen Wertevorstellungen?

    C.

  2. #2
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Im Endeffekt sind UN-Sanktionen oder Embargos nur dann etwas wert, wenn sich die verschiedenen Länder daran halten. D.h. ein Beschluss, der gegen den Wilen von vielen Ländern durchgesetzt worden ist, wird von diesen halt nicht umgesetzt, dadurch ist der Beschluss wertlos.

    Das nicht alle Mitglieder der UN an der Meinungsbildung beteiligt werden können, ist klar, denn dann hätte man sich erst auf eine Meinung geeinigt, wenn der Krieg, die Hungersnot, oder was auch immer, schon seit einem Jahr rum ist.

    Das Veto, das du ansprichst, gibt es übrigens nur im UN-Sicherheitsrat. Dieses agiert momentan als das wichtigste Gremium, ist allerdings nicht das einzige.

    Die Regelung mit dem Vetorecht geht noch auf den kalten Krieg zurück, in dem es wichtig war, dass sich USA und UdSSR im Notfall gegenseitig stoppen können, denn sonst hätte man beide Gruppierungen kaum an einen Tisch gebracht.

    Insgesamt ist die UNO durchaus etwas, über dessen Neuordnung man diskutieren könnte, aber einfach dadurch, dass es eine neutrale Diskussionsplattform für verfeindete Staaten darstellt, ist meiner Meinung nach schon viel gewonnen.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  3. #3
    Manuel
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    Hallo,
    Im Grunde bin ich ein absoluter UN-"Fan". Eine Organisation wie diese könnte, wäre sie denn mächtig, in der Welt langfristig Frieden und Ordnung schaffen.
    Leider sieht die Realität momentan anders aus. Die General Assembly scheint ziemlich machtlos, und der Sicherheitsrat ist durch die großen Veto-Mächte weder besonders demokratisch noch irgendwie wirklich sinnvoll. Das Problem, dass ich sehe, liegt darin, dass alle Resolutionen aus der GA-Vollversammlung durch den Sicherheitsrat gehen müssen, wo wieder die Veto-Mächte drin sitzen.
    Ich denke, eine Neuordnung der Uno könnte deshalb nur mit einem vereinten Europa mit Russland oder China (was ja erstmal nicht besonders wahrscheinlich erscheint) an ihrer Seite entstehen. Wie das aussieht, wird man gucken müssen, und das wird sicher noch eine Weile dauern.

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Glueckskeks
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    In der UNO finden doch so wie in jeder form einer Regierung politisch Machtspiele statt. Ein vereintes Europa, China und Russland erscheint mir äußerst unwahrscheinlich, da die USA mt Sicherheit mit allen denkliche Mitteln solche eine Vereinigung verhindern würden.

    Die unterschiede in der Haltung der Europär zum Irakkrieg zeigt doch nur wieder mal wie erfolgreich die USA in dieser Stratiegie waren.

    gruß keks

  5. #5
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Welche Strategie denn bitte?
    Europa ist von ganz allein nicht sehr homogen. Auch ohne die "Hilfe" der USA ist es jahrhundertelang gelungen, uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Wie kommst du auf die Idee, wir könnten jetzt plötzlich, nur weil wir schon eine Weile friedlich sind, alle einer Meinung sein?
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    (George Bernard Shaw)

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  6. #6
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    Entschuldigung habe ich das behauptet? Ich wollte andeuten dass selbst wenn wir uns nur ein bisschen näher kommen, das mit Sicherheit nicht im Interesse der USA steht. Demnach wäre eine logische Schlussfolgerung dass es im Interesse der USA steht für Zwist zwischen den Europäern zu sorgen und damit zu beweißen dass sie es eben ohne die USA doch nicht packen und keine brauchbaren Lösungen für drohende Konflikte parat haben.

  7. #7
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    Die unterschiede in der Haltung der Europär zum Irakkrieg zeigt doch nur wieder mal wie erfolgreich die USA in dieser Stratiegie waren.
    Das heißt doch, dass die USA Schuld an den unterschiedlichen Meinungen bzgl. des Irakkrieges sind, oder?

    Übrigens bin ich mir nicht sicher, ob man bei einer Zusammenarbeit mit Russland und China nicht den Teufel mit dem Beezebub austreibt.
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  8. #8
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    Willst du etwa verneinen dass es nicht im Interesse der USA liegt, dass sich die Europär nicht gut verstehen? Daher ist es für *mich* logisch wenn die USA versuchen die Europär gegeneinander aus zu spielen. Vlt. war es mit der *Stratigie* etwas weit hergeholt, daher revidiere ich und sage nur ich vermute es.

    Eins ist wohl klar: Das allerwenigste was die USA gebrauchen könnten wäre ein Vereinigtes Europa.

    Russland und China, jaja wieder die Diskussion über Menschenrechtsverletzungen und Demokratie nicht?
    Der Vorfall in den USa mit dem Polizisten zeigt ja natürlich dass die USA der Himmel der Menschenrechte sind und das es dort nie zu Menschenrechtsverltzung kommt nicht wahr?

  9. #9
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    Original von Glueckskeks
    Willst du etwa verneinen dass es nicht im Interesse der USA liegt, dass sich die Europär nicht gut verstehen? Daher ist es für *mich* logisch wenn die USA versuchen die Europär gegeneinander aus zu spielen. Vlt. war es mit der *Stratigie* etwas weit hergeholt, daher revidiere ich und sage nur ich vermute es.
    Es mag für die USA nicht schlecht sein, wenn Europa nicht geeint auftritt. Nein, es ist natürlich gut für die USA und übrigens auch für absolut jede andere Macht der Welt, wenn Europa nicht geeint auftritt, weil Europa, sollte es mit einer Stimme sprechen eine doch recht gewaltige wirtschaftliche, militärische und politische Macht darstellt.
    Aber die Meinungsverschiedenheiten haben die USA nicht geschaffen, die entstehen von ganz allein, aus den verschiedenen politischen Sichtweisen heraus, aber auch aus unterschiedlicher Geschichte und teilweise natürlich unterschiedlichen Interessen. Wenn es so etwas, wie einen Irakkrieg gibt, dann bilden sich fast schon zwangsläufig zwei, teilweise sogar drei Seiten, die dafür, die dagegen und die in der Mitte. Dass die USA natürlich versucht, einen Teil der Leute auf ihre Seite zu ziehen, ist meines Erachtens verständlich. Außerdem zwingt ja niemand die Leute in Europa dazu, sich für die USA zu entscheiden, wenn ihnen genug an Europa liegen würde, würden sie versuchen, ihre Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten untereinander zu beseitigen, anstatt Seite gegen ihre "Kameraden" zu beziehen.

    Eins ist wohl klar: Das allerwenigste was die USA gebrauchen könnten wäre ein Vereinigtes Europa.
    Ein vereintes Europa, auch wenn es in nächster Zeit wohl eher utopisch ist, wäre eine eigene Macht in der Welt, eine Macht, die u.U. DIE Weltmacht werden könnte. Dementsprechend wäre sie natürlich eine Konkurrenz für die USA, aber wie gesagt auch für jede andere größere Macht, die gerne mehr Einfluss haben möchte, wozu eben auch Russland und China gehören.

    Russland und China, jaja wieder die Diskussion über Menschenrechtsverletzungen und Demokratie nicht?
    Der Vorfall in den USa mit dem Polizisten zeigt ja natürlich dass die USA der Himmel der Menschenrechte sind und das es dort nie zu Menschenrechtsverltzung kommt nicht wahr?
    Ich habe nie behauptet, dass die USA der Inbegriff der Demokratie und der Umsetzung der Menschenrechte ist. Ich habe durchaus auch meine Vorbehalte gegenüber diesem Staat. Allerdings, der Teufel mit dem Beezebub: Weder China noch Russland sind in diesem Bereich in irgendeiner Weise besser, ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass die Menschenrechtsverletzungen dort wesentlich weiter gehen. Übrigens ist ja gerade die Tatsache, dass in den USA so ein Fall vor Gericht kommt und in der Presse darüber gesprochen wird, ein Zeichen dafür, dass dies eben nicht einfach so hingenommen wird, oder?
    Auch bin ich in keinster Weise davon überzeugt, dass Russland oder China auf längere Sicht verlässlichere oder bessere Partner für uns wären. Russland kann auf Jahre hinaus nicht darauf rechnen, wirtschaftlich für uns ein interessanterer Absatzmarkt zu werden. Bei China besteht diese Möglichkeit, einfach durch die Menge an Menschen, die dort leben, aber wieviel Zeit das in Anspruch nehmen wird, ist auch dort nicht abzusehen.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
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    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Glueckskeks
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    Die unterschiedlichen Ansichten der Europär betreffend Weltgeschehen entstammen nicht von der USA, da gebe ich dir Recht, jedoch leistet die USA mit Sicherheit ihren Beitrag dazu diese unterschiedlichen Ansichten aufrecht zu erhalten.
    -> politische Machtspiele eben, auf dies wollte ich hauptsächtlich hinaus.

    Ein vereinigtes Europa wäre in der Tat eine heftige Konkurrenz zur USA, aber ich denke dies würde auch ohne China und Russland gehen.

    *Außerdem zwingt ja niemand die Leute in Europa dazu, sich für die USA zu entscheiden, wenn ihnen genug an Europa liegen würde, würden sie versuchen, ihre Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten ...*

    Es ist schwer so viel Courage auf zu bringen, wenn man weiß dass us-amerikanische Firmen ind absehbarer Zeit nicht mehr bzw. kaum noch inverstieren in das eigene Land wenn man sich gegen die USA ausspricht.
    Deutschland wird man wohl kaum am Erdöl im Irak beteiligen...

    Menschenrechte und Demokratie:
    Ich würde die USA kaum als Vorzeigebeispiel der *Demokratie* bringen. Allein schon deswegen dass einer ihrer wichtigsten Persönlichkeiten Thomas Jeferrson mal sagte: Den Baum der Freiheit muss von Zeit zu Zeit mit dem Blut von Tyrannen und Patrioten begoßen werden.

    Man diskutiert über den Vorfall in der USA, ja, aber wieviele solcher Fälle geschehen am Tag ohne dass irgendwer in der Öffentlichkeit davon Wind bekommt?
    Außerdem bin ich mir sicher das dem Polizisten nicht viel Gerechtigkeit widerfährt, er ist ja auch *weiß*.

    Nein nein, die Staaten die Demokratie noch am besten representieren sind ein teil der europäischen Staaten und *diese* hatten weit mehr als 200 Jahre sich dahin zu entwickeln wo sie jetzt stehen. Viele Begründer der Philosophie *über die Freiheit des Einzelnen* etc. waren Europär.
    Wie kann man also verlangen dass China z.B. innerhalb 20 Jahre die gleiche Veränderung erfährt?

    Mit einer Intergration Chinas und Russland könnte man die demokratisierung erhelblich verstärken, jedoch mit der Haltung die viele Menschen heutzutage haben, dürfte das beim Volk der betreffenden Ländern nur den Eindruck erwecken, dass die westliche Welt sie immer noch als Feinde betrachten und dadurch stärkt man im wesentlichen nur die knutenherrschaft der dortigen Regierungen.

    Gerade in China schaufelt die Regierung trotz allen Menschenrechtskritik haufenweise Kohle, den die Wirtschaft im Westen schein es nicht zu interessieren wie es dort um Menschenrechte steht.

    gruß keks

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