Der liechtensteinische Fürst Hans-Adam II. hat Deutschland als "Viertes Reich" bezeichnet. "In den vergangenen 200 Jahren haben wir immerhin schon drei Deutsche Reiche überlebt, und ich hoffe, wir werden auch noch ein viertes überleben", schrieb der 63-Jährige in einem Brief an den Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, Werner Michael Blumenthal. Er warte zwar auf eine Verbesserung der durch die Steueraffäre verschlechterte Beziehung zwischen beiden Ländern, Deutschland sei jedoch "je länger, desto weniger geneigt, sich an den Grundprinzipien des internationalen Völkerrechts zu orientieren".
Der Fürst lehnte in dem Brief die Leihgabe eines Gemäldes aus seiner Sammlung an das Jüdische Museum ab. Als Begründung fügte er an, dass sich Deutschland bisher geweigert habe, seiner Familie ein Gemälde zurückzugeben, das ihr "von den kommunistischen Behörden nach dem Zweiten Weltkrieg in der Tschechoslowakei enteignet wurde".
Der Zentralrat der Juden in Deutschland verurteilte die Äußerung scharf. "Der Fürst verharmlost die Verbrechen der Nationalsozialisten, indem er die Bundesrepublik in eine Reihe mit dem Dritten Reich stellt", sagte der Vize-Präsident des Rates, Salomon Korn, dem schweizerischen Tages-Anzeiger". Die Äußerungen seien "völlig abwegig". Zudem sei Blumenthal der falsche Adressat für solch ein Schreiben.
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Endlich mal wieder was zum meckern für den ZdJ