Migration: Wie wurde Deutschland ein Einwanderungsland?
von Gérard Bökenkamp
Eine neue historische Studie beleuchtet die Schlüsselrolle des Auswärtigen Amtes
Warum hat es Einwanderung in die Bundesrepublik gegeben? Diese Frage wird nicht oft gestellt, obwohl sie sich eigentlich aufdrängt. Denn ganz selbstverständlich ist es nicht, dass Deutschland eine „multikulturelle“ oder wie die Kritiker sagen „multiminoritäre“ Gesellschaft geworden ist. Anders als Großbritannien, Frankreich oder die Niederlande hatte Deutschland keine Kolonien mehr, aus denen sich die Staatsbürger der zerfallenden Kolonialreiche in das Mutterland aufmachen konnten.
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Der ganze Ablauf zeigt die unkontrollierte Macht der Ministerialbürokratie. Obwohl diese Abkommen die Gesellschaft der Bundesrepublik nachhaltig verändert haben und bereits 1973 mehr als 4 Millionen Gastarbeiter einschließlich ihrer Familienangehörigen in Westdeutschland lebten, wurde weder im Bundeskabinett noch im Bundestag eine Grundsatzentscheidung getroffen, geschweige denn eine Wahlentscheidung herbeigeführt.
Dass die Politik des Auswärtigen Amtes wenig Sinn und Interesse für die Marktmechanismen und die ökonomischen Konsequenzen ihrer „diplomatischen Tauschgeschäfte“hatte, hatte zur Folge, dass die Migration in die Bundesrepublik die wirtschaftliche Dynamik nicht steigerte, sondern bremste. Anders als die Einwanderung in den „klassischen Einwanderungsländern“
Da die Einwanderer vor allem in stagnierenden und schrumpfenden Branchen eingesetzt wurden, mehrte die Aufnahme von Gastarbeitern nicht nur nicht den Wohlstand der Bundesrepublik, sondern verminderte ihn sogar. Der Strukturwandel wurde durch die indirekte Subventionierung, die die Gastarbeiterpolitik darstellte, behindert.
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