Sperren und Verletzungen
Türken wandeln Torwart zum Feldspieler um
Im EM-Halbfinale gegen Deutschland muss die Türkei auf neun gesperrte und verletzte Spieler verzichten. Weil er keine Profis nachnominieren darf, will Trainer Fatih Terim einen Torwart zum Feldspieler umfunktionieren. Die Zusammenstellung des türkischen Kaders wird nun scharf kritisiert.
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Der personelle Notstand hat Fatih Terim auf eine kuriose Idee gebracht. Im Halbfinale der Europameisterschaft am Mittwoch gegen Deutschland will der türkische Trainer seinen Ersatztorwart Tolga als Feldspieler aufbieten.
Terim fehlen nach Stand der Dinge durch Sperren und Verletzungen neun von 23 Akteuren, deswegen der Einfall mit dem Torwart. Trotz der personellen Probleme darf er nämlich nicht nachnominieren.
Medienchef William Gaillard vom europäischen Verband Uefa sagt: „Die Regeln standen vor Turnierbeginn fest, und wir haben nicht die Absicht, sie während des Turniers zu ändern. Nachnominiert werden im Verletzungsfall konnte ein Spieler nur vor dem ersten Spiel seiner Mannschaft.“
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Eine Ausnahme gab es bei der EM 1996: Vor dem Finale durfte der Deutsche Fußball-Bund mit einem Sondergesuch den damaligen Freiburger Jens Todt nachnominieren, weil Bundestrainer Berti Vogts aufgrund zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle große Personalprobleme vor dem Duell gegen Tschechien hatte. Erst unmittelbar vor Spielbeginn kurierte Kapitän Jürgen Klinsmann beispielsweise seinen Muskelfaserriss aus und konnte doch im Endspiel eingesetzt werden, das Oliver Bierhoff durch sein Golden Goal in der Verlängerung entschied.