Kofi Annan zu den Korruptionsvorwürfen gegenüber seinem Sohn

NEW YORK - UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat keine Kenntnis von den Geschäften seines Sohnes gehabt. Das sagte er selber in New York gegenüber Journalisten.

"Ich habe eine warme, familiäre Beziehung zu meinem Sohn, aber er ist in einem anderen Feld tätig", sagte Annan. "Er ist ein erwachsener Mann. Ich mische mich nicht in seine Angelegenheiten und er sich nicht in meine."

Annan ist wegen eines Korruptionsverdachts gegen seinen Sohn Kojo im Zusammenhang mit dem früheren Irak-Hilfsprogramm "Öl für Nahrung" in Bedrängnis geraten.

Bis Februar 2004 erhielt Kojo Annan regelmässig Zahlungen von der Schweizer Firma Cotecna, die von der UNO mit der Abwicklung von Teilen des Milliarden von Dollar umfassenden Programms beauftragt worden war.

Annan betonte, mit der Vergabe von Arbeitsverträgen nichts zu tun zu haben - "weder mit dem von Cotecna noch mit irgend einem anderen", sagte Annan. Er rief die Reporter dazu auf, Anfragen direkt an seinen Sohn oder die betroffene Firma zu richten.

Annan sagte, er habe seit Bekanntwerden der Vorwürfe am Freitag mit seinem Sohn über die Sache gesprochen, wolle auf das Gespräch aber nicht eingehen. "Ich bin sehr überrascht und enttäuscht", sagte Annan weiter.

Der "Öl für Lebensmittel"-Skandal habe seine Arbeit schwieriger gemacht, sagte der UNO-Generalsekretär. Er hoffe aber, dass sich die UNO-Mitglieder und die betroffenen Regierungen auf die kommenden Reformen und die geopolitischen Entwicklungen konzentrieren könnten.

Anfang 2005 will die unabhängige Kommission zur Untersuchung der Korruptionsvorwürfe einen Zwischenbericht vorlegen. Der Kommission unter der Leitung von Paul Volcker gehört auch der Schweizer Rechtsexperte Mark Pieth an.


SDA-ATS