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Thema: gleiche Beiträge für gleiche Leistung?

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard gleiche Beiträge für gleiche Leistung?

    Die Netzeitung begrüßt seit ein paar Tagen ihre Besucher mit dieser Anzeige:



    Hübscher Comic, gell? Und so einfach zu verstehen!

    Pommes oder Gesundheitsversorgung, ein Unterschied besteht eigentlich nicht, sind doch beides Produkte, die gekauft werden.

    Solidarität scheint eine antiquierte Idee. Gleichmacherei, das ist modern, sollte nicht konsequenterweise jeder die gleiche Steuer bezahlen? Unser Steuersystem ist doch eh viel zu kompliziert – Lasst uns die einkommensunabhängige Kopfsteuer einführen!

  2. #2
    Werbeträger Benutzerbild von LuckyLuke
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    Standard

    Klar, dreißigtausend Euronen pro Nase plus eine Anhebung der Mehrwertsteuer auf 30 Prozent.

    Dann klappt's auch wieder mit den Staatsfinanzen.
    MfG LL

    Schreibt (als Mod)
    in Rot

  3. #3
    Leyla
    Gast

    Standard Gesundheit als Ware

    Zitat Zitat von Mithrandir
    Solidarität scheint eine antiquierte Idee. Gleichmacherei, das ist modern, sollte nicht konsequenterweise jeder die gleiche Steuer bezahlen? Unser Steuersystem ist doch eh viel zu kompliziert – Lasst uns die einkommensunabhängige Kopfsteuer einführen!
    Exakt. Und wer sich wegen der Kopfsteuer die Gesundheitsprämie nicht leisten kann, der hat streng genommen gar kein Recht mehr auf seinen Kopf. Wenn ein Tumor drin ist - weg damit.

    Oder sollen die Leistungsträger dieser Gesellschaft vielleicht dafür aufkommen dass ihm feinsäuberlich nur der Tumor herausgeschnitten wird?

  4. #4
    Mitglied
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    Standard Initiative Oktoberrevolution

    Zitat Zitat von Mithrandir
    Die Netzeitung begrüßt seit ein paar Tagen ihre Besucher mit dieser Anzeige:



    Hübscher Comic, gell? Und so einfach zu verstehen!

    Pommes oder Gesundheitsversorgung, ein Unterschied besteht eigentlich nicht, sind doch beides Produkte, die gekauft werden.

    Solidarität scheint eine antiquierte Idee. Gleichmacherei, das ist modern, sollte nicht konsequenterweise jeder die gleiche Steuer bezahlen? Unser Steuersystem ist doch eh viel zu kompliziert ? Lasst uns die einkommensunabhängige Kopfsteuer einführen!
    Die sollten sich umbenennen in "Initiative Neue Oktoberrevolution" mit diesem prachtvollen Wappen von Wladimir Lenin. Wenn die nämlich so weitermachen mit dem Sozialkahlschlag und der Umverteilung von Unten nach Oben, haben wir 2017 die nächste Revolution. Bis dahin sind es nicht einmal 13 Jahre, so lange halten wir noch durch. Nur das Krankwerden können wir uns im Kapitalismus nicht mehr leisten :rolleyes:

  5. #5
    Mitglied
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    Standard ausgeschlachtet

    Zitat Zitat von Leyla
    Exakt. Und wer sich wegen der Kopfsteuer die Gesundheitsprämie nicht leisten kann, der hat streng genommen gar kein Recht mehr auf seinen Kopf.
    Als Ersatz für fällige Steuern werden dann nach und nach Organe für Transplantationen entnommen. Zunächst eine Niere, ein Auge, ein Lungenflügel, eine Hand ... von allem was paarweise vorhanden ist. Wenn das aufgebraucht ist ... naja Herzen kann man immer brauchen und vielleicht gibt es dann auch Kopfverpflanzungen, für die Spender-Köpfe benötigt werden.

  6. #6
    Leyla
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Lucky Strike
    Klar, dreißigtausend Euronen pro Nase.
    Dann hätte ich realistisch gesehen ein jährliches Nettoeinkommen von ca. -10.000 Euro.

  7. #7
    Chlorophyllmarxist Benutzerbild von mettwurst
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    Daumen runter! Kopfsteuer + Kopfpauschale = Schwächung der Binnennachfrage

    Guten Abend Mithrandir,

    dass Gesundheit, Bildung, Kultur uvm. Produkte bzw. Dienstleistungen sind, die genauso wie Pommes, Bücher, Zigaretten etc. ihren Preis haben, will ich gar nicht bestreiten und ich fasse mir deshalb auch jedes Mal an die Birne, wenn irgendwelche Sozialismus-Freaks im Forum die "kostenlose" Gesundheitsfürsorge und Bildung in Kuba, Nordkorea oder der ehem. UdSSR anpreisen, denn am Ende kommt doch jeder einzelne Werktätige in diesen Ländern für die Gesamtkosten dieser angeblichen "Segungen" des Sozialismus auf, mit dem kleinen Unterschied, dass diese Kosten dort nicht direkt auf der Lohnabrechnung in Form von Abzügen vom Bruttolohn in Form von SV-Beiträgen auftauchen, wie das bei uns der Fall ist. Aber lassen wir das, denn das ist eine andere Baustelle.

    Obwohl es gemäss dem neoliberalen Mainstream als opportun gelten mag, kann ich die Kopfsteuer und die Kopfpauschale bei den Beiträgen zur Krankenversicherung aus makroökonomischen Gründen nicht unterstützen, welche da folgende sind:

    Um die Gesamtsteuereinnahmen nicht drastisch einbrechen zu lassen und somit die Verschuldung des Staates in die Höhe zu treiben, muss bei der Kopfsteuer zwangsweise die breite Masse der Gering- und Mittelverdiener ein mehr an Steuern zahlen, um die Steuerausfälle bei den Viel- und Spitzenverdienern abzufangen (das entspräche dann einer Verteilung von unten nach oben), was zur Folge hätte, dass die verfügbaren Einkommen breiter Bevölkerungsschichten wegbrechen würden. Dass dies nicht ohne negative Folgen für die ohnehin schon schwächelnde Binnennachfrage wäre, steht ja wohl ausser Zweifel. Lediglich Anbieter von Produkten im Luxussegment (Porsche, Cartier & Co.) könnten von den steigenden verfügbaren Einkommen der Oberschicht profitieren, ebenso wie noch das absolute Billigsegment (Aldi, Lidl u.ä.), dass davon profitieren würde, dass noch mehr Menschen am Existenzminimum rumkrebsen.

    Für die Kopfpauschale bei den Beiträgen zur Krankenversicherung gilt im Endeffekt genaus das gleiche wie für die Kopfsteuer, sie schwächt die Massenkaufkraft, da Mittel- und Geringverdiener im Verhältnis stärker belastet werden als vorher. Eine Kombination von Kopfsteuer und Kopfpauschale würde sich daher aus meiner Sicht verhehrend auf die Binnenkonjunktur auswirken und die soziale Lage in der Bundesrepublik drastisch verschärfen, da bei einem Rückgang der Binnennachfrage eine Menge Jobs verloren gehen, was eine regelrechte Rezession herbeiführen könnte.

    Wie gesagt, Gesundheit ist auch ein Produkt, aber ich glaube, dass man es aus den eben erwähnten Gründen nicht ganz und gar den Gesetzen des freien Marktes aussetzen sollte. Es ist aus meiner Überzeugung ökonomisch sinnvoller, dass starke Schultern eine höhere Last tragen, was dann z.B. dazu führt, dass zwei Manager am Ende des Jahres je 5.000 Euro weniger auf der hohen Kante haben (vielleicht würden die das Geld auch einfach nur sparen, statt es zu verbraten und damit die Wirtschaft anzukurbeln), während 100 Geringverdiener Netto 100 Euro mehr zur Verfügung haben, vielleicht nicht mehr Wohngeld etc. beim Sozialamt beantragen müssen und es mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit ausgeben "müssen", was letzendlich einen höheren Multiplikatoreffekt hat.

    Was die von dir erwähnte Kompliziertheit des deutschen Steuersystems angeht, so muss eine Vereinfachung doch nicht gleich mit der Abschaffung des progressievn Steuersatzes einhergehen. Ein progressives Steuersystem ohne allzu viele Ausnahmereglungen wie jetzt, die selbst ein Steuerberater nicht mehr blickt, wäre doch auch schon was wert und voll durchschaubar, oder?

    Abschliessend möchte ich feststellen, dass das was makroökonomsch sinnvoll ist, auch sozial gerecht ist!

    Mit makroökonomischen Grüssen

    Mettwurst

  8. #8
    Leyla
    Gast

    Standard Anmerkung zum Comic

    Wenn man davon ausgeht, dass die Einkommensungerechtigkeit legitim ist, kann man schnell auf solche Ideen kommen.

    Aber es gibt ja auch noch die besserverdienenden Gutmenschen die den "Working Poor" dann wenigstens noch ein solidarisches Almosen in Form einer einkommensabhängigen Gesundheitsprämie zugestehen wollen. Wahrscheinlich erwarten sie dafür Dankbarkeit.

  9. #9
    Werbeträger Benutzerbild von LuckyLuke
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    4.571

    großes Grinsen

    Zitat Zitat von Leyla
    Dann hätte ich realistisch gesehen ein jährliches Nettoeinkommen von ca. -10.000 Euro.
    Dann mach es einfach wie Vater Staat: Borg dir was !
    MfG LL

    Schreibt (als Mod)
    in Rot

  10. #10
    GESPERRT
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    340

    Standard

    Zitat Zitat von Leyla
    Exakt. Und wer sich wegen der Kopfsteuer die Gesundheitsprämie nicht leisten kann, der hat streng genommen gar kein Recht mehr auf seinen Kopf. Wenn ein Tumor drin ist - weg damit.

    Oder sollen die Leistungsträger dieser Gesellschaft vielleicht dafür aufkommen dass ihm feinsäuberlich nur der Tumor herausgeschnitten wird?
    Natürlich nicht, wer die gleiche Leistung (in diesem Land leben dürfen) erwartet, sollte doch – das ist nur gerecht – auch den gleichen Beitrag leisten.

    Zitat Zitat von mettwurst
    Wie gesagt, Gesundheit ist auch ein Produkt, aber ich glaube, dass man es aus den eben erwähnten Gründen nicht ganz und gar den Gesetzen des freien Marktes aussetzen sollte.
    Nicht? Du begründest das bloß makroökonomisch. Was aber sagst Du jenen, die meinen, Gesundheit (oder auch Bildung etc.) seien nicht normale Produkte wie alle anderen? Dass der Sozialismus nicht funktioniert?


    Was haltet ihr eigentlich von dem Cartoon?

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