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Thema: Diskussion ist der Name des Todes

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard Diskussion ist der Name des Todes

    [...]"Diskussion ist der Name des Todes, wenn er beschließt, inkognito zu reisen", sagte Donsos Cortes. Schaut Euch doch um! Was gibt es da noch zu fragen und zu quatschen?

    Uns liegt nicht viel daran, daß ihr unseren Vorsatz versteht. Wozu sich erklären? Wozu sich auf ein Gespräch einlassen, auf eine Beteiligung an einer Debatte? Weil Ihr Angst vor der Abrechnung habt, bittet Ihr uns nun an einen Eurer runden Tische? Nein, diese Mittel sind aufgebraucht, und von der Ernsthaftigkeit unseres Tuns wird Euch kein Wort überzeugen, sondern bloß ein Schlag ins Gesicht.

    [...]

    Provokation, Götz Kubitschek
    Edition Antaios - Schnellroda
    ISBN 978-3-935063-76-0
    80 Seiten, 8,00 €


    Macht's gut, Freunde! Muss mein Studium vorantreiben.
    Geändert von Florian (09.05.2008 um 21:15 Uhr)

  2. #2
    Entarthet Benutzerbild von EinDachs
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    Standard AW: Diskussion ist der Name des Todes

    Ich versteh den Zusammenhang nicht ganz.
    Außerdem passt das nicht ganz zu einer Diskussionsplattform, wie es ein Internetforum nun mal ist. Was sonst sollten wir hier tun?
    Es mag Umstände geben, wo es besser ist zu handeln, aber doch recht wenige wo Diskussion mit Tod gleichbedeutend sind.
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  3. #3
    Mitglied
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    Standard AW: Diskussion ist der Name des Todes

    Das deckt sich mit C. Schmitt, der sagt: Wenn die Diskussion (im Parlament z.B.) nicht dem Zwecke dient, die Wahrheit hervorzubringen, sondern zur "liberalen Sätte des Geschwätzes" wird, in denen alle nur ihre Partikularinteressen durchzupressen versuchen und Lug, Betrug, Schein und Hetze die Tagesordnung bestimmt, dann könnten die Leute anfangen zu denken, dass es effizientere Mittel zur Wahrheitsfindung und -durchsetzung gäbe als ein System das auf liberaler Diskussion aufbaut.

    Mit anderen Worten: Wenn also die öffentliche Diskussion versagt, ist die Demokratie in Gefahr. (was ja auch der Grund für die Ablehnung der Demokratie seit der Antike ist)

    Man müsste daher sagen: Nicht die Diskussion an sich ist "der Tod", sondern ihre Dysfunktionalität verursacht durch die entsprechenden Leute, die daran teilnehmen, was das Vertrauen in die Wirksamkeit der Diskussion entzieht.

  4. #4
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    Standard AW: Diskussion ist der Name des Todes

    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    Man müsste daher sagen: Nicht die Diskussion an sich ist "der Tod", sondern ihre Dysfunktionalität verursacht durch die entsprechenden Leute, die daran teilnehmen, was das Vertrauen in die Wirksamkeit der Diskussion entzieht.
    Ich überlege gerade, ob man von dieser Feststellung nicht wieder auf die gute alte Theorie vom Verfassungskreislauf kommen kann. Die Diskussion an sich ist nicht das Problem, bringt aber als Prinzip nach einer Weile ihre eigene Dysfunktionalität hervor, was uns in eine nicht auf Diskussion basierende Ordnung führt, die irgendwann wieder in eine diskussionsbasierte umschlägt.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Diskussion ist der Name des Todes

    Richtig. Die Tat steht über dem Wort, auch wenn Worte schon kleine Taten sind.

    Aber um mit Spengler zu reden. Die Erkenntnis, ausgedrückt in Worten, ist das abgetötete Leben, denn das Leben kann nur erlebt werden, niemals aber erkannt werden.

    Auch kann man sich durch Worte/Gedanken nicht ändern. Ich habe es immer wieder versucht, mich in ellenlangen inneren Monologen zu analysieren und zu verändern, es geht nicht. Die Diskussion mit mir selbst ist gescheitert.

    Daher bevorzuge ich seit neustem die Idee der revolutionären Tat, über dem Aspekt der reflektierenden Vernunft.

    "Es gibt nichts gutes, ausser man tut es."


    ---

  6. #6
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    Standard AW: Diskussion ist der Name des Todes

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Auch kann man sich durch Worte/Gedanken nicht ändern. Ich habe es immer wieder versucht, mich in ellenlangen inneren Monologen zu analysieren und zu verändern, es geht nicht. Die Diskussion mit mir selbst ist gescheitert.
    Der Charakter steht fest, er ist Grundlage, nicht Ergebnis des Handelns.
    Alles, was man tun kann, ist, sich um mehr Kontrolle über das zu bemühen, was davon an die Aussenwelt dringt. Und sogar das ist mitunter nur eingeschränkt möglich.
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  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Diskussion ist der Name des Todes

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Der Charakter steht fest, er ist Grundlage, nicht Ergebnis des Handelns.
    Alles, was man tun kann, ist, sich um mehr Kontrolle über das zu bemühen, was davon an die Aussenwelt dringt. Und sogar das ist mitunter nur eingeschränkt möglich.
    Übertragen auf soziale Systeme sehe ich da aber Parallelen. Wer hat es nicht schon erlebt, daß im kleinen Familienkreis Diskussionen nachträglich völlig unnütz waren, da die "Charakter"-Fronten unverrückbar waren.

    Diskussionen sind meiner Meinung nach nur sinnvoll, im eigentlichen Sinne, um Erkenntnisdefizite bei anderen auszubügeln. Wenn mich also jemand etwas besseren belehren kann, so daß meine Erkenntnis berichtigt wird, sind sie sehr vorteilhaft.

    Aber in der Politik, wie im individuellen Leben, geht es ja nicht um die Erkenntnis pe se sondern um die Macht und Gewalt, welche mit der Erkenntnis, als eine Art Werkzeug, verbunden ist und benutzt werden kann.

    Man will sein Gegenüber mit Worten überwältigen, nicht belehren.


    ----

  8. #8
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    Standard AW: Diskussion ist der Name des Todes

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Übertragen auf soziale Systeme sehe ich da aber Parallelen. Wer hat es nicht schon erlebt, daß im kleinen Familienkreis Diskussionen nachträglich völlig unnütz waren, da die "Charakter"-Fronten unverrückbar waren.
    Diskussionen sind meiner Meinung nach nur sinnvoll, im eigentlichen Sinne, um Erkenntnisdefizite bei anderen auszubügeln. Wenn mich also jemand etwas besseren belehren kann, so daß meine Erkenntnis berichtigt wird, sind sie sehr vorteilhaft.
    Aber in der Politik, wie im individuellen Leben, geht es ja nicht um die Erkenntnis pe se sondern um die Macht und Gewalt, welche mit der Erkenntnis, als eine Art Werkzeug, verbunden ist und benutzt werden kann.
    Man will sein Gegenüber mit Worten überwältigen, nicht belehren.
    Das ist der springende Punkt: Diskussion setzt die Bereitschaft voraus, sich überzeugen zu lassen. Zwischen Individuen fernab der Öffentlichkeit kann das funktionabel sein (und es wäre schlimm, wenn auch das unmöglich wäre).
    Das Politische jedoch ist das Öffentliche, ein Kampfplatz.
    Was sonst Argumente wären, ist hier Strategie, was sonst Faktenwissen wäre, ist hier Munition.
    Öffentliche Diskussion zielt auf rhetorische Vernichtung im Sinne eines Verdrängungskampfes mit dem Ziel der Monopolisierung des öffentlichen Raumes.
    In diesem Sinne ist Diskussion der Tod für den, der eine Bereitschaft zum Sichüberzeugenlassen beim GEGNER voraussetzt.
    Diskussion ist im stillen Kämmerlein.

    Das öffentliche Äquivalent ist die Propagandaschlacht.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
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