Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende der ideologischen Konfrontation zwischen liberalem Kapitalismus und Staatssozialismus feierten unter dem Stichwort "Kampf der Kulturen" geopolitische Diskurse eine Wiederauferstehung. Die Welt wird dabei in folgende Regionen eingeteilt:
1. Nordamerika mit den USA als einziger verbliebener Supermacht
2. West- und Mitteleuropa mit der EU als neuer ökonomischer Supermacht
3. Osteuropa mit einem unter Putin wieder erstarkenden Russland
4. Die arabische und islamische Welt mit dem Islamismus, welcher die Stelle des Kommunismus als Systemalternative zum westlichen Liberalismus einnimmt
5. Die "Schwellenländer" Ostasiens mit China als wirtschaftlichem Shooting Star der Globalisierung
6. Südasien mit Indien als zweiten wirtschaftlichen Superstar der Globalisierung
Lateinamerika, das seit Jahr und Tag von wirtschaftlichen Krisen geschüttelt wird, und das von Bürgerkriegen zerrissene Afrika spielen als Global Player nur untergeordnete Rollen. Diese beiden Kontinente werden als die "Verlierer" gehandelt. Wobei sich allerdings die Frage stellt, wann sich welcher der sechs o. g. Global Player ebenfalls zu den Loosern zählen darf. Oder ob sich hinter den Glitzerfassaden der Boomtowns und den geschönten Statistiken schon Millionen, wenn nicht Milliarden "Looser" drängen, die früher oder später das Potemkinsche Globale Dorf anstecken werden?
Waren für viele, wenn nicht die meisten Menschen Gegenwart und Zukunftsperspektiven besser, als die USA einen Kriegsverbrecher anheuerten, um vor den Russen auf dem Mond zu landen, Nasser in Ägypten von der Nähnadel bis zur Rakete alles selbst produzieren wollte, China noch "Rotchina" hieß, Indien von einer machtgeilen Tussi regiert wurde, deren Namen und Gesicht aber jeder kannte, die BRD die soziale Marktwirtschaft praktizierte, weil der Sowjetkommunismus entschieden zu viel des Guten war?
Verdecken gekaufte Journalisten und Intellektuelle, die rasante Entwicklung der Produktivkräfte und die sexuelle Liberalisierung nur einen schleichenden Niedergang auch bei den vermeintlichen Gewinnern der Globalisierung?
Geht es in Wirklichkeit um die Frage, bei wem aus dem schleichenden der rasante Niedergang wird? Muss man am Ende sogar den lauten und vernehmlichen Knall wünschen, weil er den Weg frei für Neues und Besseres macht?
Deshalb die Frage: Welcher Global Player wird als erster untergehen?