Aha, sieh mal an:
[Links nur für registrierte Nutzer]Einigkeit in Hamburg, Zwietracht im Bund
Heftige Reaktionen auf das Modell Schwarz-Grün: Parteistrategen streiten über die Signalwirkung der sich anbahnenden Koalition in Hamburg. Während die einen das historische Bündnis hymnisch loben, wettern die anderen über faule Kompromisse.
Hamburg/Berlin - Der Durchbruch in Hamburg ist geschafft: Nach wochenlangen Verhandlungen wollen CDU und Grüne heute den ersten schwarz-grünen Koalitionsvertrag, der je auf Landesebene geschlossen wurde, vorstellen. Was für die Verhandler ein Grund zur Freude ist, ruft anderswo allerdings starke Reaktionen hervor: von Begeisterung über Skepsis bis zur klaren Ablehnung.
Vor ein paar Jahren hätte ich mich, glaube ich, noch über die Nachricht einer schwarzgrünen Koalition auf Länderebene gefreut. Ich hätte das als Zeichen gewachsener politischer Reife auf allen Seiten gesehen, für mehr sachorientierte Arbeit, die im Interesse des allgemeinen Wohles auch bereit ist, über weltanschauliche Zäune zu springen.
Inwischen aber wirkt auf mich das ganze nur wie ein weiterer Schritt hin zur austauschbaren Beliebigkeit. Egal, in welcher Partei einer ist, es sind immer dieselben grauen Anzugträger und businessmäßig aufgerüschten Kostümmäuschen. Sie nennen es "ideologiefrei" und meinen in Wahrheit nur mandateorientierte Gleichgültigkeit, vom Arschkriechen und Nachplappern glattgeschliffene Einheitsgesichter.