Eine Sichtweise, die ich zwar durchaus nachvollziehen kann - aber wenn ich bedenke, dass das Deutsche Volk immer wieder ohne eine umfassende Staatlichkeit gelebt hat, und das nichtmal seine schlechtesten Phasen waren, wenn ich mir dann weiterhin vor Augen führe, in welchem Ausmaß der Staat als eigene Ebene kaum noch existiert, sondern längst unter den Parteien aufgeteilt wurde, wenn ich mir also alles in allem bewusst mache, dass der deutsche Staat, so wie er gegenwärtig existiert, eher Teil des Problems zu sein scheint als Instrument zu seiner Lösung, dann habe ich so meine Zweifel, ob die positive Bindungskraft, die Du ansprichst, überhaupt in allzu großem Ausmaß noch existiert.
Natürlich, OHNE Staat ist ein Volk POLITISCH von der Karte.
Aber das kann man auch als Phase der Neuorientierung, des neuen Anlaufs sehen.
Die Bundsrepublik Deutschland als Hoffnung in der Abwehr der totalen liberalen Auflösung Europas zu sehen, fällt mir jedenfalls erheblichst schwer.