+ Auf Thema antworten
Seite 1 von 3 1 2 3 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 10 von 29

Thema: Gewerkschaften & Machterhalt

  1. #1
    GESPERRT
    Registriert seit
    09.09.2004
    Beiträge
    22

    Standard Gewerkschaften & Machterhalt

    Es gibt Heuchler, Pharisäer und: Verdi-Funktionäre. Seit Tagen ziehen sie durch die Talkshows und Nachrichtensendungen mit immer der gleichen Litanei: Ach, hätten die unfähigen Vorstände von Karstadt-Quelle in den vergangenen Jahren doch nur auf die Bsirske-Brigade gehört! Dann, ja dann müsste heute niemand um seinen Job fürchten. Die Kaufhäuser wären voll, die Mitarbeiter glücklich, und die Republik wäre hauptamtlich in Ordnung.Die Wahrheit ist: Die Arbeitnehmervertreter waren über die
    Anzeige Jahre die Hauptverbündeten der beiden Karstadt-Chefs Walter Deuss und Wolfgang Urban. Sie verhinderten allein zwei Mal im Aufsichtsrat die vorzeitige Entlassung des Vorstandsvorsitzenden Deuss, die Vertreter der Kapitalseite vergeblich beantragt hatten. Verdi-Funktionäre trugen Fehlentscheidungen nicht nur mit, wie sie heute euphemistisch sagen. Sie verhinderten vielmehr jahrelang aktiv Sanierungsmaßnahmen, deren Ausbleiben sie heute bejammern. Die Zahl der freigestellten Betriebsräte war ihnen wichtiger als das Wohl des Unternehmens.

    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Die Arbeitslosen und sozial Schwachen sind den Gewerkschaftsleuten egal, weil sie nur an den eigenen Machterhalt denken.

    Peter

  2. #2

    Standard

    Also eigentlich prinzipiell unterstütze ich die Gewerkschaften bei ihren Forderungen und Widerständen...nur dann bin ich sie wütend wenn sie ihre Ziele nach einiger Zeit von Protest und Kampf um die Interessen der Arbeiterklasse aufgeben..wie vor einem Jahr in Ostdeutschland bei der Erkämpfung der 35-Stunden-Woche.
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  3. #3
    A.D. Benutzerbild von Siran
    Registriert seit
    19.04.2003
    Ort
    BW
    Beiträge
    4.765

    Standard

    Jaja, die 35-Stunden-Woche, die die Mehrheit der Arbeiter in Ostdeutschland gar nicht haben wollte...
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  4. #4

    Standard

    Das sagst du, Siran.
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  5. #5
    Mitglied
    Registriert seit
    05.06.2004
    Ort
    Planet Erde
    Beiträge
    4.598

    Standard

    Zitat Zitat von Siran
    Jaja, die 35-Stunden-Woche, die die Mehrheit der Arbeiter in Ostdeutschland gar nicht haben wollte...

    Wer fragt denn bei ver.di danach, was Arbeiter oder Arbeitnehmer wollen?

    In einer solchen Organisation wie ver.di, die sich ob ihrer kolossalen Unbeweglichkeit selbst im Wege steht, ist nicht zu erwarten, dass sie mehr als ihre ureigenen Interessen wahrnehmen und das heisst:

    -Festhalten an der sogenannten Mitbestimmung
    -unbedingtes Festhalten an der Tarifautonomie, egal ob's noch Sinn macht
    -Festhalten an althergebrachten Ritualen.

    Die hauptamtlichen Funktionäre in den Führungsetagen deutscher Gewerkschaften sind beliebig austauschbar. Sie könnten ebenso "segensreich" in jeder anderen Grossorganisation tätig sein.

    Sie wollen zwar überall mitmischen, um an den finanziellen Vorteilen, die Vorstands- bezw. Aufsichtsratsposten, Arbeitsdirektoren, Wirtschaftsratsposten, freigestellte Betriebs- und Gesamtbetriebsratsposten so mit sich bringen, teilzunehmen, aber, wenn es darum geht,

    VERANTWORTUNG

    zu übernehmen (das Wort scheint ihnen ohnehin eine Fremdbegriff zu sein), dann sind sie auf beiden Ohren stocktaub.

    Organisationen solchen Schlages müssen sich nach ihrer Daseinsberechtigung fragen lassen.

  6. #6
    A.D. Benutzerbild von Siran
    Registriert seit
    19.04.2003
    Ort
    BW
    Beiträge
    4.765

    Standard

    Zitat Zitat von Roter Amboss
    Das sagst du, Siran.
    Das ist eine Beobachtung, die ich damals bei diesem Arbeitskampf gemacht habe. Oder warum mussten die Gewerkschaften Streikposten aus Westdeutschland ankarren, wenn im Osten jeder die 35-Stunden-Woche wollte?

    Zitat Zitat von Wassiliboyd
    Wer fragt denn bei ver.di danach, was Arbeiter oder Arbeitnehmer wollen?
    Das habe ich ja nie behauptet, ich bezog mich allein auf Roter Amboss' "Kampf um die Interessen der Arbeiterklasse".
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  7. #7

    Standard

    Gewerkschaften sind ja Organisationen der Werktätigen, um zum Beispiel soziale und demokratische Errungenschaften zu erhalten, verteidigen oder neue zu erkämpfen!
    Ihnen die Schuld am Elend der Arbeiter oder an der gesamten Wirtschaft zu geben, ist schlicht Schuld-in-die-Schuhe-Schiebung!
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  8. #8
    GESPERRT
    Registriert seit
    09.09.2004
    Beiträge
    22

    Standard

    Zitat Zitat von Roter Amboss
    Gewerkschaften sind ja Organisationen der Werktätigen, um zum Beispiel soziale und demokratische Errungenschaften zu erhalten, verteidigen oder neue zu erkämpfen!
    Ihnen die Schuld am Elend der Arbeiter oder an der gesamten Wirtschaft zu geben, ist schlicht Schuld-in-die-Schuhe-Schiebung!

    Du scheinst völlig den Bezug zur Realität verloren zu haben. Hättest du deinen Beitrag vor 30 Jahren geschrieben, wäre er realistisch. Fakt ist:
    Wie Siran schon erwähnt hat, müssen sich Gewerkschaften heute mit Streikbrechern herum plagen. Die Gewerkschaften rufen zu Streiks auf um höhere Löhne zu erzwingen. Das soll verhindern, dass den Gewerkschaften die Mitglieder davon laufen. Soziale und demokratische Errungenschaften zu erhalten halte ich auch für wichtig. In den Zeiten der Globalisierung ist das aber nur beschränkt möglich. Das Beispiel Karstadt zeigt, dass die Gewerkschaften dieses Land in den Ruin treiben werden. Die IGM handelt auch wie Verdi. Sie sind alle gleich. Es gibt kaum Unterschiede. Es ist doch sehr scheinheilig, wenn in den Gewerkschaften dann noch bei Firmenabwanderungen gejammert wird.

    Peter

  9. #9

    Standard

    Nein, lieber kündigungsschutz-scheuer Peterle!
    Die Gewerkschaften tragen die BRD nicht in den Ruin!
    Es sind die Konzernbosse!
    Sie stecken sich den Riesen-Profit ein, und die Angestellten erhalten meist unterdurchschnittlichen Löhne! Ein normales Symptom in der kapitalisitischen Globalisierung...da muss man einfach harten Widerstand leisten!
    Die Konzerne wandern ins Ausland ab, beliebtes Ziel sind ja Polen, Ukraine, oder sonstigen osteuropaischen Staaten...warum wohl?
    Ganz einfach weil dort die Löhne niedriger sind (die Menschen dort können schon mit ihren momentanen Löhnen knapps ihre Wohnung oder ihre Nahrungsmittel bezahlen),
    die Gewerbe-Steuern dort niedrig sind, und dann schimpft ihr auf die Gewerkschaften....es herrscht seit der Konterrevolution in Osteuropa und auch in Ostdeutschland Armut, die stetig wächst, mächtiger Sozialdumping wird betrieben, gar einige demokratische und soziale Rechte (gerade einige die, die es zur Zeit des Realsozialismus praktisch gab) werden regelrecht abgebaut, hinzu noch Die riesigen kosten für Kriege (wie im Irak oder Afghanistan)....Die liste könnte man noch verlängern!
    Und auch die BRD wird solch ein Schicksal erleiden! Und DAS ist kein Schauermärchen!
    Man könnte die Hauptparole der kapitalistischen Globalisierung so formulieren:
    "Der Profit vor dem Menschen!"
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  10. #10
    Mitglied
    Registriert seit
    05.06.2004
    Ort
    Planet Erde
    Beiträge
    4.598

    Standard

    Zitat Zitat von Roter Amboss
    Gewerkschaften sind ja Organisationen der Werktätigen, um zum Beispiel soziale und demokratische Errungenschaften zu erhalten, verteidigen oder neue zu erkämpfen!
    Ihnen die Schuld am Elend der Arbeiter oder an der gesamten Wirtschaft zu geben, ist schlicht Schuld-in-die-Schuhe-Schiebung!

    Das ist mir schon klar.

    Ein Elend der Arbeiter sehe ich nicht, schon mehr das Elend der Arbeitslosigkeit.

    Ich war schliesslich fast vierzig Jahre Mitglied der ÖTV, war auch als "Funktionär" in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit tätig, war Personalrat, zeitweise ehrenamtlicher Verwaltungsrichter.

    Habe aber in den letzten Jahren zunehmend das Gefühl gehabt, die Organisation stagniert, hält zu zäh an überkommenen Ritualen fest, anstatt die Zeichen der Zeit zu erkennen.

    Deshalb auch laufen den Gewerkschaften die Mitglieder weg. Gerade die aktiven Gewerkschafter schmeissen den Bettel hin, weil sie keinen Sinn mehr darin sehen, mit den Mitteln des 19. Jahrhunderts die Probleme des 21. lösen zu wollen.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben