Ein Heinzelmännchen klettert aus einer gelben Mülltonne, schwenkt eine Deutschland-Fahne, begrüßt die Jecken als die „größte Fastelovends-Fanmeile der Welt“. Dann stimmt es die Nationalhymne an und animiert das Publikum zum Mitsingen.
So beginnt der Auftritt des „Schnäuzer-Duos“ Peter Schulte und Ralph Kuhn, der für Irritationen sorgt. Zumal Kuhn in der Heinzel-Rolle noch betont „Ich bin stolz ein Deutscher zu sein.“ Später heißt es: „Wenn der Muezzin in der geplanten Moschee morgens laut zum Gebet ruft, dann ist das Religion und Tradition. Aber wenn die kleinen Leute sich abends in der Kneipe treffen und »Mer losse d'r Dom in Kölle« singen, dann kommt das Ordnungsamt und sagt, das sei Ruhestörung.“ Nachdem das Duo mit diesen Sprüchen bei der ZDF-Sitzung der Ehrengarde zu punkten versuchte, griff Festkomitee-Vizepräsident Joachim Wüst ein: „Wir haben mit dem ZDF gesprochen. Die umstrittene Passage wird aus der Aufzeichnung herausgeschnitten.“ Wüst ist für die Zusammenstellung der Programme verantwortlich. „Ich habe das Schnäuzer-Duo verpflichtet. Allerdings kannte ich deren Vortrag überhaupt nicht.“ Wenn auf einer Sitzung die Nationalhymne gesungen werde, sei das zunächst nicht zu beanstanden. „Das war doch bei der Fußball- und Handball-WM auch so. Schlecht ist allerdings, wenn ein Redner zum Moralisten wird.“
Das Schnäuzer-Duo hat reagiert und die Muezzin-Verse gestrichen. Dabei wollte man, so Peter Schulte, „nur aufzeigen, dass der eine in der Stadt so und der andere anders behandelt wird“. Die Hymne wird weiterhin gesungen. „Deswegen sind wir doch nicht gleich nationalsozialistisch“, sagt Kuhn. „Wir wehren uns ganz entschieden dagegen, in eine rechte Ecke gestellt zu werden. Damit haben wir nichts zu tun.“
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Ohne politische Korrektheit geht heute wohl gar nichts mehr.