Moinsen,
wir ihr alle wisst, genießen Ossis keinen guten Ruf in den alten Bundesländern. Sie gelten im Allgemeinen als intolerant, miesepetrig, verklemmt, spießig, antikapitalistisch, depressiv, launisch, engstirnig und sind überall verpönt. Außerdem neigen diese Leute dazu, extreme Ansichten zu vertreten. Wer jemals Kontakt mit dieser Spezies hatte, weiß wo von ich rede.
Anyways... Heute habe ich mich in meinem Vorurteil gegenüber diesen komischen Leuten wieder einmal bestätigt gefühlt. Was war geschehen?
Auf der Suche nach einem Parkplatz in der Innenstadt hatte mir zuvor ein freundlicher Fahrer auf der anderen Seite des Parkgeländes signalisiert, dass er rausfährt und mir den Parkplatz zur Verfügung stellt, was ich sofort beim Schopfe ergriff und mich der ersehnten Parklücke näherte. Doch plötzlich stellte sich mir - wie aus heiterem Himmel - ein Sachse in den Weg und blockierte den zuvor geräumten Parkplatz und meinte salopp, ich sei zu spät dran und dass er gleich sein Auto holen geht(!). Bitte? Nach einem kurzen verbalen Intermezzo kam er dann doch zur Einsicht, meinem anfahrenden Fahrzeug besser zu weichen bevor noch was schlimmes passiert. Nachdem ich mein Auto schlussendlich geparkt hatte und ausstieg, kam mir dieser Typ noch mal wutentbrannt entgegen und meinte im widerlichsten sächsisch, er werde mich anzeigen und verlangte meine Personalien. Kein Witz! Daraufhin erwiderte ich, ob er vielleicht ein Taschentuch braucht und dass er sich gerne meine Kennzeichennummer aufschreiben kann. Jedenfalls beließe ich es dabei und entfernte mich kurzerhand vom Ort des Geschehens, ohne auf seine Entrüstung näher einzugehen, da ich ohnehin in Eile war. Er brabbelt mir erregt noch irgend etwas Unverständliches hinterher - wie Sachsen so sind.
Jetzt stellt sich mir folgende Frage: Kann mir bitte jemand erklären, wie die Parkplatzsuche im Osten abläuft? Sehe ich das richtig, dass man sich das Recht auf einen Parkplatz zufuß, also ohne Auto sicher kann?